Umfrage unter Managern

Zu den Folgen der Digitalisierung gehen die Meinungen auseinander

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Dell hat Entscheidungsträger aus 17 Ländern zu den Auswirkungen von Automatisierung und Digitalisierung auf ihr Unternehmen befragt. Die Manager spalten sich in zwei ähnlich grosse Lager mit divergenten Meinungen.

(Source: Dooder / Freepik.com)
(Source: Dooder / Freepik.com)

Kaum ein Thema weckt so viele Ängste und Hoffnungen wie der Einsatz von Maschinen mit künstlicher Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz. Sie befreie den Menschen von mühseligen Tätigkeiten und ermögliche den Unternehmen Effizienzsprünge, versprechen die einen. Sie führe zu Arbeitslosigkeit und sozialen Konflikten, befürchten die anderen.

Dell versuchte, mittels einer Umfrage zu ermitteln, wie Entscheidungsträger aus zwölf Branchen zu Automatisierung und Digitalisierung stehen. Die Antworten der weltweit rund 3800 Befragten aus 17 Ländern zeigen, dass das Thema die Menschen spaltet. Einig seien sich die Umfrageteilnehmer, dass wir in ein neues Zeitalter der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine eintreten, schreibt Dell in einer Mitteilung. Darüber, was das für die Zukunft und das Management von Firmen bedeutet, gehen die Meinungen allerdings auseinander.

Beim Thema Digitalisierung bilden sich zwei Lager

Laut Umfrage erwarten 50 Prozent der befragten Führungskräfte, dass automatisierte Systeme mehr freie Zeit schaffen werde. Die andere Hälfte teilt diese Auffassung nicht. Gespalten äusserten sich die Teilnehmer auch zur künftigen Arbeitszufriedenheit. 42 Prozent von ihnen glauben, dass durch die Auslagerung von «ungeliebten Aufgaben» an Maschinen die Zufriedenheit mit dem Beruf zunehmen werde. Die übrigen 58 Prozent teilen diese Einschätzung nicht. Trotz dieser Vorbehalte sei eine Mehrheit der Befragten der Meinung, dass die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine in den kommenden fünf Jahren zu einer Selbstverständlichkeit werde. Vier von fünf Führungskräften erwarten, dass menschliche und digitale Arbeitskräfte künftig als «integrierte Teams» in ihren Unternehmen kooperieren werden, wie Dell schreibt. Die am stärksten automatisierten Tätigkeiten seien Inventarverwaltung, Finanzadministration und Fehlerbehebung.

Herausforderungen ortet die Umfrage aber nicht nur beim Thema Arbeit, auch in anderen Bereichen sind die Teilnehmer über die Auswirkungen der digitalen Transformation uneins. Die eine Hälfte erwartet etwa, dass mit der wachsenden Abhängigkeit von der Technik die Risiken durch Cyberangriffe zunähmen, die andere Hälfte sieht dies nicht so. 42 Prozent der Führungskräfte wissen aus­serdem nicht, ob sie in den nächsten zehn Jahren noch wettbewerbsfähig sind. 57 Prozent gaben an, dass es für sie schwer sei, mit der Geschwindigkeit des digitalen Wandels Schritt zu halten.

Die grössten Hindernisse bei der Digitalisierung ihres Geschäftsmodells sahen die Umfrageteilnehmer im Fehlen einer digitalen Vision und Strategie im Unternehmen. Aber auch der Mangel an Bereitschaft zum Wandel bei den Mitarbeitern und technische Hürden würden die Transformation erschweren. Allerdings sehen die Manager der Zukunft nicht nur mit Sorgen entgegen, sondern nannten auch konkrete Schritte, mit denen sie die Herausforderungen bewältigen wollen. Eine Mehrheit der Befragten gab sich Dell zufolge zuversichtlich, in den kommenden Jahren ihr Produktangebot als Service bereitzustellen, die Forschung zu intensivieren sowie KI und Virtual Reality (VR) zur Verbesserung der Kundenbeziehungen einzusetzen.

«Unsere Studie belegt, dass Gesellschaft und Wirtschaft gleichermassen polarisiert sind», kommentiert Frank Thonüs, General Manager Enterprise Dell EMC Schweiz, die Umfrage. «Tendenziell gibt es zwei komplett verschiedene Zukunftsperspektiven: der pessimistische Standpunkt, gemäss dem der Mensch durch technologische Entwicklungen gefährdet ist, und der optimistische, gemäss dem die Technologie unsere grössten sozialen Probleme lösen wird.» Die Zeit wird zeigen, welches Lager Recht behält.

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