Mobilität am Arbeitsplatz wird wichtiger
Immer mehr Firmen setzen auf Mobilität und Flexibilität ihrer Mitarbeiter. Am Technology-Breakfast von MSM Research haben Spezialisten über den mobilen Arbeitsplatz der Zukunft diskutiert.
Am Freitag, 17. April, hat MSM Research sein Technology-Breakfast-Briefing zum Thema: "Workplace und das mobile Unternehmen: Arbeitsplatz der Zukunft" veranstaltet. Bei Gipfeli und Kaffee informierten Spezialisten über die neuesten Trends auf diesem Gebiet.
Philipp Ziegler, Geschäftsleiter MSM Research, begrüsste die anwesenden Gäste im Swissôtel in Zürich-Oerlikon. MSM habe das Thema gewählt, da immer mehr Firmen sich intensiv mit dem mobilen Arbeiten auseinandersetzen würden. Durch die neuen Kommunikationsmöglichkeiten sei dies immer leichter möglich. Schon jetzt gebe es in der Schweiz über eine Million mobile Arbeiter und dieser Trend werde sich noch verstärken, sagte Ziegler.
Erste Forschungsergebnisse
Da das Interesse von Unternehmensseite gross ist, arbeitet MSM zurzeit an einer Studie zu der mobilen Arbeitswelt in der Schweiz. Corinne Jost, Director Events bei MSM, gab einen ersten Einblick in die Ergebnisse. Bisher befragten die Forscher mehr als 50 Schweizer Unternehmen.
Für mehr als die Hälfte von ihnen ist mobiles und flexibles Arbeiten zwar im Einzelfall möglich, aber nicht die Regel. Ein Drittel der Unternehmen gab an, flexible und mobile Arbeitsmodelle fest implementiert zu haben. Bei rund 15 Prozent gibt es diese Arbeitsart hingegen nicht, sondern nur fest installierte Arbeitsplätze. Laut Jost befinden sich diese Arbeitsplätze vor allem bei öffentlichen Einrichtungen und Banken.
In den nächsten drei Jahren werde sich dieses Bild weiter zu mehr Flexibilität und Mobilität verschieben. Viele Unternehmen gaben an, sich stärker in diesem Bereich entwickeln zu wollen, fasste Jost die ersten Ergebnisse zusammen.
"Bring your own Technology"
Terrence Schweizer, Head of Solution Consulting bei Bison, bezeichnete die "Consumerization" als wichtigsten Treiber für die Mobilität am Arbeitsplatz. Damit meinte er, dass zunehmend die Arbeiter mit ihren Bedürfnissen den Arbeitsplatz verändern werden.
Laut Schweizer wird "Bring your own Device" durch "Bring your own Technology" abgelöst werden. Dies bedeutet, dass Angestellte sich nicht mehr stur an die Software-Vorgaben des Arbeitgebers oder der IT-Abteilung halten wollen. Sie verlangen, dass sie mit den Programmen ihrer Wahl auch im Geschäftsalltag arbeiten können.
Aufgrund dieser Komplexität gebe es keine Lösungen von der Stange mehr, hingegen seien individualisierte Ansätze gefragt. Um auf diese Anforderungen zu reagieren, hat Bison eine eigene Smartwork-Lösung entwickelt. Damit wolle das Unternehmen ein weiteres Standbein neben der Tätigkeit als Integrator schaffen. Denn für jeden Franken der in die Cloud investiert werde, gingen 3 bis 4 Franken an Infrastrukturausgaben verloren, sagte Schweizer weiter.
Im Anschluss präsentierte Oliver Rükgauer, Head of Enterprise Mobility bei Ontrex, eine Lösung, mit der Geräte geschäftlich und privat genutzt werden können. Das Produkt entwickelte Ontrex zusammen mit Symantec. Das System soll den Austausch von Informationen regulieren und somit den Verlust von Daten verhindern. Die Lösung stelle die Daten in den Fokus und nicht das Gerät, hob Rükgauer als Besonderheit der Lösung hervor.
Kulturwandel der Zusammenarbeit bei Swisscom
Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierten die Swisscom-Mitarbeiter Petra Schmidhalter, Worksmart Coach, Roggero Crameri, Team Leader Future Collaboration, und Kimberly Wüthrich, Lernende Mediamatikerin, wie sich das Unternehmen die "grenzenlose Zusammenarbeit" vorstellt. Kern ist die hauseigene Collaboration Plattform.
Die Referenten zeigten, wie diese das Arbeiten effizienter machen soll. Die browserbasierte Lösung ermöglicht den geräteübergreifenden Zugang zu Dienste und Daten. Durch Arbeitsgruppen, Chat-Tools, geteilte Dokumentenablagen und andere Features sollen Personen besser zusammenarbeiten können. Weiterhin wurde es erleichtert, Dritte in Projekte und Gruppen mit einzubinden. Für den Austausch von Wissen sorgt die Technologie von Starmind.
Seit 2009 hat Swisscom die Lösung aufgebaut. Dazu erhielten die Macher Rückendeckung von der Konzernspitze. Ohne diese hätte das Projekt nur schwer gegen Widerstände durchgesetzt werden können, erzählten die Swisscom-Mitarbeiter. Mit dem Projekt strebe Swisscom nichts Geringeres als einen "Kulturwandel" beim Arbeiten an. Dabei stehe aber immer der Mensch im Mittelpunkt und alle Mitarbeitenden sollen auf dem Weg mitgenommen werden, betonten die Referenten.