IT-Fachleute sollen 2018 mehr Lohn erhalten
Laut einer Studie von Robert Half können IT-Berufe im kommenden Jahr mit mehr Lohn rechnen. Die hohe Nachfrage nach IT-Projektmanagern und Daten-Spezialisten zwingt die Firmen zu Lohnerhöhungen. Geld ist bei den IT-Fachleuten allerdings nicht alles.
Die meisten Schweizer Unternehmen wollen ihren Mitarbeitern im nächsten Jahr mehr Lohn zahlen. Das geht aus der Gehaltsübersicht 2018 des Personaldienstleisters Robert Half hervor. IT-Berufe sollen davon am meisten profitieren. Sie können mit einem Lohnwachstum von bis zu 3,9 Prozent rechnen, wie Robert Half in einer Mitteilung schreibt.
Am stärksten sollen die Löhne laut Studie bei IT-Projektmanagern und Data-Analysten steigen, nämlich je nach Dienstjahren um fast 4 Prozent. Mit etwas Abstand folgen Business Intelligence Analysts, Data Warehouse Manager und Business Analysts.
Die IT-Löhne steigen allerdings nicht überall. Die Studie sieht bei Führungskräften, Netzwerk-Fachleuten und beim Support Steigerungen unter einem Prozent. Das durchschnittliche Wachstum sei bei IT-Berufen trotzdem höher, als in anderen Sektoren, schreibt Robert Half. So betrage der Anstieg im Finanz- und Rechnungswesen sowie im Assistenz- und kaufmännischen Bereich maximal 0,3 Prozent. Bei einer voraussichtlichen Teuerung von 0,2 Prozent ein fast unmerklicher Anstieg.
Yeng Chow, Senior Manager bei Robert Half in Zürich, sieht bei den Schweizer Löhnen denn auch einen "Seitwärtstrend". Grund sei der starke Schweizer Franken. IT-Gehälter stiegen vor allem wegen der hohen Nachfrage nach Spezialisten, schreibt Chow in der Mitteilung. "Die Digitialisierung treibt den Bedarf an Fachkräften mit IT-Skills stark voran. Somit profitieren diese Experten jetzt schon von einer positiven Gehaltsentwicklung."
Schwieriges Recruiting
Entsprechend schwer falle es vielen Unternehmen, geeignete Fachleute zu finden. 67 Prozent der Schweizer Firmen finden es laut Studie "heute deutlich schwieriger, als noch vor fünf Jahren, qualifizierte Mitarbeiter zu finden." Besonders gesucht seien IT-Spezialisten im Finanz- und Rechnungswesen, wo sie die Automatisierung vorantreiben sollen, schreibt Robert Half. Auch Cybersecurity bleibt ein Thema. 44 Prozent der CIOs fänden es "besonders schwierig", Mitarbeiter in diesem Bereich zu finden.
Die Nachfrage nach Informatikern hat auch andere Effekte. Laut Studie arbeiten IT-Fachleute heute in 34 Prozent der Unternehmen mehr als zehn Jahre. Trotzdem sei die Mitarbeiterfluktuation in den letzten Jahren gestiegen. Der Grund: "Auf einem Markt, der händeringend um IT-Fachkräfte buhlt, können sich Experten aus dem Tech-Bereich ihre Jobs aussuchen", schreibt Robert Half. Dabei seien hohe Löhne nicht mehr allein ausschlaggebend. IT-Fachleute suchten ebenso nach beruflichen Erfahrungen und Herausforderungen, Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Gründe für Jobwechsel
Robert Half warf auch einen Blick auf die Gründe, weshalb Informatiker ihre Stelle kündigen. 41 Prozent suchen demnach vielfältigere berufliche Erfahrungen. 34 Prozent gehen, weil sie sich auf dem aktuellen Arbeitsmarkt eine bessere Stelle erhoffen. 31 Prozent künden wegen einer schlechten Work-Life-Balance. 30 Prozent fehlt es an Gehalt und Anerkennung. 29 geben als Grund für die Kündigung an, keine Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens zu haben.
Erst im Verlauf des kommenden Jahres werden nach Einschätzung von Yeng Chow auch Berufe ausserhalb der IT von der stärkeren Dynamik der Schweizer Wirtschaft profitieren können. "Umso wichtiger wird es, nicht-monetäre Benefits wie flexible Arbeitszeiten oder Gesundheitsprogramme anzubieten, um Mitarbeiter weiterhin oder neu von sich zu überzeugen“, schreibt Chow weiter.