Update: VBZ begraben Gratis-WLAN-Zugang an Haltestellen
Vom 15. Mai bis 13. Juli 2018 haben die VBZ ein kostenloses WLAN-Angebot an fünf Haltestellen getestet. Obwohl das Angebot bei Nutzern gut ankam, werden sie das Projekt nicht weiterverfolgen. Dabei nennen die Verkehrsbetriebe Zürich ein hohes finanzielles Risiko.
Update, 21.11.2018:
Trotz erfolgreichem Pilotversuch wird es kein kostenloses WLAN an den Haltestellen der Verkehrsbetriebe Zürich geben. Der Test lief vom 15. Mai bis 13. Juli 2018, wie VBZ mitteilt. Die Echtzeitinformationen und Dienste wurden intensiv genutzt und auch vom Werbemarkt gab es gute Rückmeldungen, wie es weiter heisst. Aus Sicht der VBZ bestünden weder in technischer Hinsicht noch bezüglich Datenschutz Bedenken für einen möglichen Ausbau der Haltestellen-WLANs. Dennoch werden sie das Angebot nun nicht weiter verfolgen, weil die definitive Einführung unter aktuellen Voraussetzungen ein hohes finanzielles Risiko tragen würde.
Über 5000 Personen hatten sich registriert und nutzten das kostenlose WLAN-Angebot während dem Test. Zwei Umfragen an den fünf getesteten Haltestellen ergaben, dass die Hälfte der Befragten das Angebot kannte. 90 Prozent der Befragten hätten den Zugriff auf Fahrplaninformationen und Störungsmeldungen als wichtigsten Service genannt. Nur 14 Prozent der Befragten stufte das Angebot als "nicht gut" oder "eher nicht gut" ein.
Ursprüngliche Meldung vom 17.05.2018:
Am 15. Mai ist ein Pilotprojekt der VBZ in der Stadt Zürich gestartet. Fahrgäste und Passanten sollen laut VBZ im Umkreis der Haltestellen Albisriederplatz, Hardplatz, Hardbrücke, Schiffbau und Escher-Wyss-Platz im Internet surfen können. Für eine erfolgreiche Anmeldung müsse am Smartphone, Laptop oder Tablet lediglich der WLAN-Empfang aktiviert und das Netz "@VBZ" ausgewählt werden.
Die Landingpage ermögliche als Zusatzdienstleistung der VBZ den Zugriff auf die nächsten Abfahrten der betreffenden Haltestellen, Störungsmeldungen, den Online-Fahrplan, das Stadtmagazin "vbzonline.ch" sowie die VBZ-Stellenbörse, heisst es weiter. Zusätzlich sollen Werbeauftraggeber gezielt Angebote auf der Landingpage für VBZ-Nutzer platzieren können.
"Mit dem Angebot an den Haltestellen möchten wir die Dienstleistungen für unsere Kundinnen und Kunden weiter ausbauen und gleichzeitig den Gedanken der smarten Haltestelle aufgreifen und im Rahmen dieses Piloten wichtige Erkenntnisse für einen allfälligen Rollout gewinnen", erklären die beiden VBZ Projektleiter Beat Wildhaber (Leiter Immobilienmanagement) und Martin Suter (Leiter Haltestellenmanagement).
Weiterer Ausbau möglich
Gemäss Mitteilung hat die VBZ fünf Haltestellen zusammen mit ihrer Vermarkterin von Werbeflächen, Clear Channel, sowie dem Stadtzürcher Elektrizitätswerk (EWZ) entwickelt. Letzteres stellt dafür sein flächendeckendes Glasfasernetz zur Verfügung.
Der Pilotbetrieb soll laut VBZ Erkenntnisse zur technischen Machbarkeit bringen und die Bedürfnisse der Nutzer aufzeigen. Sollte die Testphase bis zum 13. Juli erfolgreich verlaufen, wollen die VBZ das Angebot auf weitere Haltestellen ausdehnen. Wie die VBZ auf Anfrage der NZZ mitteilen, sollen auch anonymisierte Daten zum Umsteigeverhalten der Fahrgäste erhoben werden. Diese würden später an die interne Marktforschung weitergegeben, um gegebenenfalls die fahrplanmässigen Anschlüsse zu optimieren.