E-Voting per Blockchain: Zug zieht positive Bilanz
Blockchainbasiertes E-Voting funktioniert nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis. So das Fazit der ersten Blockchain-basierten Abstimmung in der Stadt Zug. Einige Teilnehmer hatten allerdings auch Probleme mit der digitalen ID.
Während der Kanton Genf bei seiner elektronischen Abstimmungsplattform den Stecker zieht, vermeldet die Stadt Zug eine positive Bilanz ihrer E-Voting-Lösung. Die Stadt hat eine Onlinebefragung mit den rund 220 Inhabern einer digitalen ID durchgeführt. Sie fand im Anschluss an die erste Blockchain-basierte Konsultativabstimmung von Ende Juni 2018 statt. Die 95 Teilnehmer der Umfrage haben laut einer Mitteilung der Stadt eine hohe Akzeptanz für E-Voting.
Zug zog gemeinsam mit der Hochschule Luzern und der Firma Luxoft Bilanz: Ein blockchainbasiertes E-Voting funktioniere nicht nur in der Theorie, sondern auch unter realistischen Bedingungen. Der Abschlussbericht (PDF) erkläre die Architektur und zeige die Vorteile der dezentralisierten Abstimmungslösung auf. Die Blockchain erhöhe die Transparenz, ohne die Anonymität der Wähler zu gefährden.
Mehr als drei Viertel der Befragten begrüssen die Einführung von E-Voting. Über 20 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben, dass die Blockchaintechnologie elektronische Abstimmungen sicherer machen kann. Der Abstimmungsprozess sei einfach und verlässlich, es gab aber auch technische Probleme mit der digitalen ID. Einige Umfrageteilnehmer bemängelten, dass die Stadt nicht genügend darüber informierte, dass sie eine Abstimmung durchführte.
Zug führte ihre digitale ID im November 2017 ein. Im Oktober 2018 startete mit dem Veloverleih Airbie ein Pilotprojekt, das die ID zum Registrieren des Benutzerkontos nutzt. Als nächstes soll sie als Bibliotheksausweis zum Einsatz kommen.