Vom Keller in die Chefetage
Um die Digitalisierung als Chance nutzen zu können, braucht es Skills und die nötige Brainpower. Wie man heutzutage Talente findet und wie man sie hält, ist der Schlüssel zum Geschäftserfolg.
Geheimnisvoll golden scheint die Luft zu glitzern zwischen Bürkli- und Paradeplatz, auch an wintergrauen Tagen. Die paar hundert Meter von den Schiffsanlegeplätzen Bahnhofstrasse aufwärts polarisieren und faszinieren zugleich. Der Mythos « Schweizer Bank » besteht, kein Zweifel, noch immer. Und mit ihm die schwarzen Limousinen, die in verborgenen Tiefgaragen verschwinden. Doch wachsamen Augen entgeht nicht, dass die Limousinen den modernen Elektroautos gewichen sind, Co-Working Spaces dicht gedrängt die Strassen säumen und die bodentiefen Scheiben der Eingangshallen transparenter geworden sind. Die Innovation hält Einzug. Und mit der Innovation eine neue Organisationskultur.
Um die Vorteile dieser Organisationskultur geht es auch in der Peripherie. In den banken- und versicherungseigenen FinTech-Labs an den Stadtgrenzen liegen Effizienz und Vision in der Luft. Die Schweiz als Finanzplatz wird verteidigt, mit allen Mitteln. Gegen die Grossen zu kämpfen, scheinen die disruptiven kleinen und agilen Teams. Mit einem freien Blick nach vorne kann man Geschäftsmodelle und den Kunden neu erfinden. Der neu entstandenen Zielgruppe scheinen diese Alternativen zu gefallen. Langsam, aber stetig wandern Marktanteile in die Crowd. Gefühlt rasanter geht’s südlich der Limmat-stadt zu und her. Das Crypto Valley in Zug zieht nationale und internationale Investoren an und macht vor, wie schnell Entwicklung gehen kann. Erwähnenswert und leise einen Schritt voraus sind die grossen Berner. Investiert wird bewusst und nicht zu wenig. Mit hochgekrempelten Ärmeln werden alte Strukturen verbannt und agile Teams geformt oder eingekauft. Der Standort Schweiz zeigt einmal mehr, dass Innovation erfolgreich betrieben werden kann. Als Kombination aus einer stabilen Basis und exzellenter Brainpower. Stefan Nägeli, CTO des führenden KMU-Kreditvergabe-Portals Swisspeers und Blockchain-Experte, kennt das Problem. « Um Vorreiter zu sein, müssen Arbeitgeber offener werden gegenüber Talenten und über die Landesgrenzen hinaus gehen. Kandidaten sind mobiler geworden und die heutigen Kommunikationsmittel vereinfachen vieles. »
Dass sich viele kluge Köpfe an die Neuerfindung des Bankings gewagt haben, ist nicht zuletzt die Konsequenz der letzten Bankenkrise. 2008 hat vieles verändert. Produkt und wichtiger Treiber des heutigen Fortschritts ist der Abbau von Informationsasymmetrien. Die neue Welt setzt Transparenz voraus, besteht auf dynamische Digitalisierung.
Ebenfalls auf Digitalisierung setzen fast alle der im Börsenindex SMI vertretenen Konzerne, über alle Industrien hinweg. Der Wille zum digitalen Wandel ist gross und sorgt für viele Veränderungen. Software-Administratoren und -Entwickler sitzen auch bei den Banken und Versicherungen nicht mehr im Keller zwischen blinkenden Serverracks. Sie haben sich hochgearbeitet in die Open Offices und Chefetagen und bringen mit ihrem Einzug Organisationsstrukturen durcheinander. Agile Tools für das Projektmanagement und die Produktentwicklung wie Scrum oder Kanban sind bereits zum Standard geworden. Die Menschen müssen lernen, Veränderungen rasch zu antizipieren, um schnell auf Kundenwünsche reagieren zu können. Massgeschneidert und doch skalierbar sollen Produkte und Dienstleistungen in Zukunft sein.
Genau bei diesen Aufgaben kann auch ein grosses internationales Beratungsunternehmen wie Deloitte sinnvolle Unterstützung bieten : « Bei den Themen Digitalisierung und Organisationsentwicklung in Grossunternehmen geht es für uns oft da-rum, das Management wachzurütteln – denn dieses Commitment ist absolut notwendig ! Die Führung muss Digitalisierung nicht nur verstehen, sondern die digitale Kultur vorleben, hierarchische Silos aufbrechen, neue Formen der Zusammenarbeit forcieren, agile Teams bilden : Ohne diese Massnahmen kann der Wandel nicht erfolgreich bewältigt werden », sagt Jeroen Hermans, Manager bei Deloitte Schweiz und zuständig für Strategie und Transformation.
Make or buy ?
Ob Innovation eingekauft wird oder hausgemacht ist, Veränderungen wie diese müssen von den richtigen Leuten mit der richtigen Kultur umgesetzt und implementiert werden. Für viele etablierte Unternehmen stellt dies eine grosse Herausforderung dar. Nicht, weil sie sich gegen den Fortschritt wehren, sondern weil sie oft nicht die wichtigen, richtigen Leute finden. Dies ist die vielleicht grösste Herausforderung an der Transformation einer gesamten Industrie. Es braucht neue Brainpower und digitale Spezialisten, am besten total agil und offen für dauernde Veränderung. Und eben diese neuen Mitarbeiter sind rar.
Bis 2026 erwartet die Schweiz einen ICT-Fachkräftemangel von 40 000, den Hochschulen gehen die Professoren aus, weil die Privatwirtschaft an alle Türen klopft.
Um den Finanzplatz Schweiz weiter stark zu halten, müssen wir uns auch im Talent-Sourcing verändern und transparenter werden, über Landes- und Netzwerkgrenzen hinaus denken und einer höheren und schnelleren Fluktuation proaktiv entgegenkommen. Digitalisierung dort einsetzen, wo klare Prozesse definiert sind, und den Menschen effizient einbinden. Die Organisation und Mitarbeiter schneller verstehen und Resultate messbarer machen. Unsere Zukunft, das Talent, muss ins Zentrum gesetzt werden. Und damit auch die Form, wie wir Talente finden und wie wir sie halten. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.
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Über Lionstep
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