Schweizer Start-up will physisches Kryptogeld unter Palmen bringen
Das Schweizer Start-up Tangem hat eine Partnerschaft mit den Marshallinseln bekannt gegeben. Es will dem Inselstaat physische Banknoten für eine Blockchain-basierte Währung herstellen. Ein integrierter Chip soll für Sicherheit und einfaches Handling sorgen.
Tangem aus Teufen (AR) hat einen Auftrag aus Mikronesien an Land gezogen. Das Start-up wird den Marshallinseln eine physische Währung auf Blockchain-Basis produzieren, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Währung "Sovereign" (SOV) soll dereinst zusammen mit dem US-Dollar offizielles Zahlungsmittel im Inselstaat sein.
Es handle sich bei dem Projekt um die erste dezentrale nationale Digitalwährung der Welt, schreibt Andrey Kurennykh, Mitbegründer von Tangem. Venezuela führte zwar im Sommer 2018 eine eigene Kryptowährung ein, wie Sie hier lesen können, diese ist aber nicht dezentral angelegt.
SOV ermögliche schnelle, kostengünstige und globale Transaktionen und sei gegen Missbrauch geschützt, verspricht Tangem. Die Partnerschaft mit den Marshallinseln soll sicherstellen, dass alle Bürger dort einen fairen und gleichen Zugang zu ihrer digitalen Währung haben. Unabhängig davon, ob sie über einen Internetanschluss verfügen oder nicht.
Banknote mit Prozessor
Jede Tangem-Banknote verfüge über einen "sicheren Blockchain-fähigen Mikroprozessor" und kombiniere so die Vorteile von Papiergeld mit der Sicherheit der Blockchain-Technologie. Für den Staat bedeute das mehr Transparenz und Kontrolle über die nationale Währung.
"Wir freuen uns, mit Tangem einen weiteren seriösen und vorausschauenden Partner auf unserem Weg zur Schaffung der weltweit ersten staatlichen digitalen Währung gewinnen zu können", kommentiert David Paul, "Minister in Assistance to the President of the Marshall Islands" in der Mitteilung. "Tangem wird uns helfen, sicherzustellen, dass auch Bürger auf abgelegeneren äusseren Inseln unkompliziert mit SOV bezahlen können."