Microsoft Tech Summit Switzerland 2019

Microsoft bringt SAP Hana in seine Schweizer Cloud

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Microsoft will noch dieses Jahr eine Cloud in der Schweiz starten. In Bern hat der Konzern nun verraten, welche Dienste zum Start verfügbar sein werden. Später soll auch die SAP Hana Enterprise Cloud folgen.

"Switzerland North" und "Switzerland West": So heissen die neuen Cloud-Regionen, die Microsoft noch dieses Jahr in der Schweiz starten will, wie Sie hier lesen können. Primo Amrein, der Cloud Lead von Microsoft Schweiz, hat am Microsoft Tech Summit Switzerland 2019 im Berner Kursaal nun weitere Details zur Schweizer Cloud verraten.

 

Amrein bezeichnete die Initiative als "grosse Investition in die Schweiz" und kündigte an, dass auch SAP Hana Enterprise in die Schweizer Cloud kommen soll. "Das ist nicht selbstverständlich", meinte Amrein, "viele andere Länder hätten das auch gerne". In Frankreich zum Beispiel habe Microsoft vor über einem Jahr eine eigene Cloud lanciert und SAP sei dafür noch nicht verfügbar.

 

Primo Amrein, der Cloud Lead von Microsoft Schweiz, am Microsoft Tech Summit 2019 im Berner Kursaal. (Source: Netzmedien)

 

Laut Amrein gibt es SAP Hana Enterprise in folgenden Azure-Regionen: US East, US East 2, US West 2, Canada East, Canada Central, Brazil South, Europe North, Europe West, UK West, UK South, Singapore, Australia East, Australia Central, Australia Central 2, Japan East, Japan West, Korea Central, India South, India Central.

 

Zhdan Staruch, Head of Partner Management und Digital Core Cloud von SAP EMEA, reiste extra für die Ankündigung in die Schweiz. Microsoft und SAP würden daran arbeiten, auch die "Azure M-Series" in die Schweiz zu bringen. Das ist spezialisierte Hardware für kritische SAP-Workloads.

 

Ein Startdatum für Hana in der Schweizer Cloud wurde nicht kommuniziert.

 

Über 20 Dienste zum Start

 

Laut Amrein startet Microsoft seine Schweizer Cloud mit folgenden Diensten:

 

  • Azure Application Gateway: Der Application Gateway stellt einen Application Delivery Controller bereit und bietet verschiedene Layer-7-Funktionen, um Lasten auszugleichen und den Datenverkehr zu steuern.

  • Azure Cosmos DB: Ein global verteilter Datenbankdienst, der mehrere Datenmodelle unterstützt.

  • Azure Data Lake Storage Gen2: Ein Dienst, der auf Azure Blob Storage aufsetzt und Funktionen für Big-Data-Analysen bereitstellt.

  • Azure Resource Manager: Ein Management-Tool, das es ermöglicht, Azure-Dienste zu verwalten und bereitzustellen.

  • Azure SQL Database: eine mit SQL kompatible Cloud-Datenbank.

  • Azure SQL Database/Managed Instance: Eine vollständig verwaltete SQL-Server-Instanz in der Azure Cloud.

  • Azure SQL Database/SQL Data Sync: Ein Dienst, der auf Azure SQL Database basiert und es ermöglicht, Daten bidirektional über mehrere SQL-Datenbanken und SQL-Server-Instanzen hinweg zu synchronisieren.

  • Azure Service Manager (RDFE): ein Verwaltungswerkzeug für Azure, Vorgänger des Azure Resource Managers.

  • Azure Back-up: ein Dienst für die Sicherung von Dateien auf Azure.

  • Azure Cloud Services in verschiedenen Konfigurationen, mit unterschiedlich viel RAM, Speicher und CPU-Kernen: A0-A7, Av2-Serie, D-Serie, Dv2-Serie, Dv3-Serie, Ev3-Serie

  • Azure Cloud Services: Instance Level IPs. Eine öffentliche, dynamische IP-Adresse auf Instanzebene für eine virtuellen Maschine oder eine Rolleninstanz. Über die IP-Adresse lässt sich eine Verbindung mit der virtuellen Maschine herstellen.

  • Azure Cloud Services: Reserved IP. Eine fixe IP-Adresse. Vorhandene dynamische IP-Adressen lassen sich auf Wunsch in fixe Adressen ändern.

  • Azure Event Hubs: ein Dienst für die Erfassung von Daten in Echtzeit.

  • Azure ExpressRoute: Ein Dienst, der private Verbindungen zwischen Azure-Rechenzentren und Infrastrukturen erlaubt, die nicht über das öffentliche Internet laufen und eine geringere Latenz bieten.

  • Azure ExpressRoute Circuits: Ein Dienst, der lokale Infrastrukturen über einen Connectivity-Provider mit Azure verbindet.

  • Azure ExpressRoute Gateways: Ein Gateway für virtuelle Netzwerke, der den Netzwerkdatenverkehr zwischen virtuellen Azure-Netzwerken und lokalen Standorten steuert.

  • Azure Cache for Redis: ein vollständig verwalteter In-Memory-Datenspeicher für Anwendungen.

  • Azure Key Vault: Eine Schlüsselverwaltung, um Daten auf Azure zu schützen.

  • Azure Load Balancer: Ein Dienst, der die Last von Clouddiensten, Anwendungen und virtuellen Maschinen skaliert.

  • Azure Service Bus: Eine Messaginginfrastruktur, über die Anwendungen Nachrichten austauschen können.

  • Azure Service Fabric: eine Plattform für die Verteilung und das Deployment von Microservices.

  • Azure Storage: Cloud-Speicher in verschiedenen Ausführungen. Disk Storage: SSD-Speicher auf Azure. Hot Storage: Speicher für Anwendungen und Daten, die oft genutzt werden. Cool Storage: Speicher für Anwendungen und Daten, die nicht oft genutzt werden. Blob Storage: Objektspeicher für unstrukturierte Daten. Managed Disk Storage: Verwalteter Dienst für die Speicherung von Daten.

  • Azure VPN Gateway: Ein Dienst, der VPN-Verbindungen zwischen virtuellen Netzwerken auf Azure und der lokalen IT-Infrastruktur ermöglicht.

  • Azure Virtual WAN: Ein Dienst, der Unternehmen mit Azure-Regionen verbindet.

  • Virtual Machine Scale Sets: Ein Dienst, der Big-Compute- und Big-Data-Anwendungen in Gruppen skaliert.

  • Virtual Machines: Virtuelle Maschinen in folgenden Konfigurationen: A0-A7, Av2-Serie, B-Serie, D-Serie, DS-Serie, DSv2-Serie, DSv3-Serie, Dv2-Serie, Dv3-Serie, ESv3-Serie, Ev3-Serie, F-Serie, FS-Serie. Mit öffentlichen, dynamischen IP-Adressen oder fixen IP-Adressen, die sich nicht ändern.

  • Azure Virtual Network: Ein Dienst, der private Netzwerke auf Azure abbilden kann, sie isoliert und auf eine Region beschränkt.

  • Azure Site Recovery: Disaster-Recovery-as-a-Service auf Azure.

  • Azure Monitor und Log Analytics: eine Plattform für die Überwachung von Ressourcen auf Azure.

 

 

Ein lokaler Andockpunkt für ExpressRoute sei bereits live, weitere werde Microsoft noch vor dem Start der Schweizer Cloud hochfahren, sagte Amrein. Weltweit gebe es 54 Azure-Regionen. Die neuen bei Genf und Zürich sollen Kunden in der Schweiz eine "bis zu 4 mal höhere Performance" geben. Da der Umweg über Microsofts Rechenzentren in Dublin und Amsterdam entfalle. Schweizer Kunden sind unter anderem ABB, Geberit, Ricola, Sonova, Swiss Re, UBS und die Vogelwarte Sempach.

 

Office 365 und Dynamics 365 folgen später

 

Einiges war auch schon bekannt: Microsoft will mit Azures Infrastructure-as-a-Service (Compute/VMs, Networking, Storage, Back-up) und einem Teil des Plattform-as-a-Service (Azure SQL DB, Cosmos DB) loslegen. Office 365 soll 3 bis 6 Monate nach dem Start folgen, Dynamics 365 rund 6 bis 12 Monate nach dem Start.

 

Später sollen zusätzlich folgende Dienste in die Schweizer Cloud kommen:

  • Web Apps / App Services

  • SQL Data Warehouse

  • Azure Kubernetes Services

  • Azure DB for PostgreSQL / MySQL / MariaDB

  • Media Services

  • Power BI

 

Mehr über die Schweizer Rechenzentren von Microsoft und Dynamics 365 lesen Sie in diesem Artikel.

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