Acht Massnahmen für den Kanton

Glarus packt die digitale Transformation an

Uhr
von Fabian Kindle und kfi

Nachdem der Kanton Glarus 2019 seine Digitalisierungsstrategie verabschiedete, macht er sich nun an die Umsetzung. Das mehrjährige Projekt setzt sich aus vier Fokusthemen und acht konkreten Massnahmen zusammen.

Kanton Glarus packt Digitalisierung an. (Source: zVg)
Kanton Glarus packt Digitalisierung an. (Source: zVg)

Der Kanton Glarus macht sich an die Umsetzung seiner 2019 verabschiedeten Digitalisierungsstrategie (DIGLA). Die Pandemie habe die Wichtigkeit von leistungsstarken Datennetzwerken, mobilem Arbeiten und digitalen Dienstleistungen hervorgehoben. Die DIGLA soll den benötigten Infrastrukturbedarf decken, heisst es in einer Mitteilung des Kantons. Nun beginnt die Umsetzung der DIGLA-Ziele mit dem mehrjährigen Programm "Transformation zur digitalen Arbeit in allen drei Sektoren".

Mit vier Fokusthemen zum digitalen Wandel

Das Programm setzt sich aus vier Fokusthemen zusammen. Sie lauten:

  • Weiterentwicklung der Basisinfrastruktur als Grundlage für die Vernetzung

  • Aufbau digitaler Kompetenzen zwecks Sicherstellung der Arbeitsmarktfähigkeit

  • Entwicklung digitaler Angebote in der Verwaltung

  • Innovationsförderung durch attraktive wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Konkret sollen dabei acht Massnahmen in diesen Bereichen im Zeitraum 2020 bis 2025 umgesetzt werden. Die Massnahmen werden auf der Webseite des Kantons erläutert.

Gute Infrastruktur und Arbeitskräfte werden gefördert

Mit dem ersten Fokusthema soll eine schnelle Internetverbindung gewährleistet werden. Das sei eine Grundvoraussetzung für mobiles und standortunabhängiges Arbeiten, für die globale Zusammenarbeit und die persönliche Weiterbildung. Im Projekt wird die jetzige Situation im Kanton Glarus in einer IST-Analyse untersucht, heisst es in der Mitteilung. Lücken, die in der Analyse auftauchen, sollen durch ein Förderpaket für Pilotprojekte, Beiträge an Infrastrukturkosten und der Erschliessung von Accesspoints angegangen werden.

Das zweite Fokusthema betrifft die Arbeitsplätze. Hier will der Kanton die MINT-Fächer ab der Volksschule fördern. Ein Impulsprogramm soll die digitalen Grundkompetenzen sicherstellen. Das Programm soll die Bevölkerung auf das Entstehen neuer Arbeitsfelder wie das Verschwinden traditioneller Jobs vorbereiten. Zudem will Glarus bestehende Förderprogramme von Bund und Kantonen für die Aus- und Weiterbildung nutzen. Um als Vorbild voranzugehen, bildet der Kanton laut eigenen Angaben ab dem Jahr 2021 zudem mehr IT-Spezialisten aus, als die Verwaltung benötigt.

Digitale Verwaltung und Innovationsförderung steigern die Attraktivität

Mit den anderen Fokusthemen fördert der Kanton die Attraktivität des Arbeits- und Wirtschaftsstandorts, heisst es in der Mitteilung. Dazu sollen digitale Dienstleistungen für KMU wie die digitale Firmengründung angeboten werden. Ausserdem will der Kanton auf Tools setzen, die für die amtsstellenübergreifende Kommunikation genutzt werden können. Dazu gehören etwa Chatbots oder digitale Formulare.

Um die Attraktivität weiter zu steigern, ist ein Start-up-Ökosystem geplant. Weiter sollen Betriebe in der digitalen Transformation unterstützt werden. Durch einen sektorenübergreifenden Ansatz will der Kanton eine Vorreiterrolle in der technologieunterstützten Unternehmensentwicklung übernehmen. Das betrifft das Gewerbe, die Landwirtschaft, die Industrie, den Detailhandel und den Tourismus.

Auch in anderen Kantonen wird die Digitalisierung vorangetrieben. So hat auch der Kanton Zug eine Digitalisierungsstrategie verabschiedet. Ende Oktober startete er das Impulsprogram "Digital Zug". Mehr darüber können Sie hier nachlesen.

Webcode
DPF8_201009