Umfrage von Crif

Betrugsversuche gegen Schweizer Onlinehändler häufen sich

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von Silja Anders und jor

Schweizer Onlinehändler werden seit Ausbruch der Pandemie häufiger zur Zielscheibe von Onlinebetrügern. Hiesige Webshopbetreiber verlieren aufgrund von Betrugsmaschen auch mehr Geld, wie aus Zahlen der Wirtschaftsauskunftei Crif hervorgeht.

(Source: OrnRin / iStock)
(Source: OrnRin / iStock)

Schweizer Onlinehändler sind im vergangenen Jahr vermehrt ins Visier von Onlinebetrügern geraten. Das zeigt eine Befragung der Wirtschaftsauskunftei Crif in Zusammenarbeit mit dem Handelsverband Swiss. Von den 35 befragten Onlinehändlern gaben 85,7 Prozent an, mindestens ein Mal von Betrug betroffen gewesen zu sein. Rund jeder vierte Befragte gab an, die Zahl der Betrugsfälle sei stark angestiegen. Rund zwei Drittel sagten hingegen, im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Betrugsversuche in etwa gleich geblieben.

28 Prozent der Befragten machten für das vergangene Jahr einen betrugsbedingten Verlust von 10'000 bis 50'000 Franken geltend; für etwas mehr als die Hälfte lag der höchste Verlustbetrag aufgrund von Betrug bei unter 5000 Franken. Die Verlustbeträge seien gegenüber dem Vorjahr um 16,2 Prozent gestiegen, heisst es in der Mitteilung von Crif.

Schweizer Onlinehändler waren den Ergebnissen zufolge am häufigsten mit folgenden Betrugsformen konfrontiert:

  • Waren werden bestellt, obwohl die Person im Vornherein weiss, dass sie diese nicht bezahlen kann.

  • Bestellende Person macht falsche Angaben oder bestellt mit anderer Identität.

  • Kunde oder Kundin streitet ab, Ware bestellt zu haben.

Massnahmen gegen Betrugsversuche ergreifen

Die befragten Onlinehändler verfolgen unterschiedliche Strategien, um sich gegen Betrugsversuche zu wehren. 82,9 Prozent gaben an, Massnahmen zur Betrugserkennung implementiert zu haben. Davon würden in 54,3 Prozent der Fälle verdächtige Bestellungen manuell überprüft. Auch eine "Blacklist" und Fraud-Filter kommen in der Betrugs Bekämpfung bei Onlinehändlern zum Einsatz (45,7 Prozent respektive 31,4 Prozent).

Während 2020 noch lediglich 4,8 Prozent der Onlinehändler angaben, externe Dienstleister zur Bekämpfung von Betrug zu beauftragen, liegt der Anteil 2021 bereits bei knapp 23 Prozent. Zudem gaben zwei Drittel der Befragten an, die Betrugsversuche seien dank dem Einsatz von Massnahmen zur Betrugserkennung zurückgegangen.

Doch nicht nur die Zahl der Betrugsversuche nahm im vergangenen Jahr zu. Wie 88,6 Prozent der Befragten angaben, habe man durch die Pandemie auch mehr Umsatz generiert. 54,3 Prozent gewannen neue Kundinnen und Kunden und 8,6 Prozent weiteten ihr Liefergebiet aus.

Apropos Betrugsversuche im Onlinehandel: Dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) ging im August ein seltsamer Fisch ins Netz. Betrüger hatten die Website eines Berner Blumenhändlers geklont. Die fragwürdige Imitation war ein perfektes Duplikat - und kein Einzelfall. Den unbekannten Kopierern ging es allerdings nicht darum, Kunden und Kundinnen zu täuschen und Gelder abzuzwacken. Die ganze Story lesen Sie hier.

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