Klassisches TV hat weiter die Nase vorn - ausser bei den Jungen
Im vergangenen Quartal hat klassisches Fernsehen - einmal mehr - die in der Schweiz die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer gefunden, gefolgt von den Video- und Streaming-Plattformen Youtube und Netflix. Einzig bei 15- bis 29-jährigen ist das Onlinepublikum grösser.
Mediapulse hat die neuesten Quartalszahlen zu den Nutzungsmustern im Schweizer Bewegtbildmarkt veröffentlicht. Im Vergleich zum vorherigen Quartal vermelden die Analysten kaum Veränderungen: Demnach zeichnet sich das klassische Fernsehen auch im dritten Quartal von 2022 durch die höchsten Tagesreichweiten aus. Diese folgen einem ähnlichen Jahreszeiten-Trend wie im Vorjahr. Der Blick auf die Video-Plattform Youtube und den Streaming-Anbieter Netflix zeigt, dass auch sie weiterhin relevante Publikumsanteile in Bezug auf die Tagesreichweiten erzielen. Die weiteren Streaming-Plattformen Disney+, Amazon Prime und Apple TV+ erreichen noch immer vergleichsweise wenige Personen.
Bei der Nutzungsdauer liegt das klassische Fernsehen laut Mediapulse weiterhin an der Spitze und bindet sowohl die gesamte Schweizer Bevölkerung als auch seine effektiven Nutzer am längsten. Auf dieses folgt die Streaming-Plattform Netflix, welche über eine hohe Verweildauer verfügt - gefolgt von TV über Small-Screen-Devices. Youtube zeichnet sich im Vergleich zu Netflix zwar über eine tiefere Verweil-, aber dennoch höhere Sehdauer aus. Was die Nutzung von Small-Screen-Devices angeht, besteht neu kein Unterschied mehr zwischen den Sprachregionen, wie das Unternehmen anmerkt.
TV und Netflix auf grossen Screens
In der Altersgruppe der 15- bis 29-jährigen ist Youtube einmal mehr das Bewegtbild-Angebot mit der grössten Nutzerschaft. Damit tanzen die Jungen aus der Reihe, denn bei allen anderen Altersgruppen hat klassisches Fernsehen die Nase vorn.
Die Nutzung von TV und Netflix findet, wie schon im vergangenen Quartal, beinahe ausschliesslich auf dem klassischen TV-Gerät statt, wie Mediapulse schreibt. YouTube dominiert dagegen vor allem auf den Small-Screen-Devices.
Laut dem Anfang September 2022 veröffentlichten Digimonitor der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem) und der Werbemedienforschung Wemf ist die Nutzung von Streaming-Services dieses Jahr auf ein Allzeithoch gestiegen. Die Dienste gewannen je 400'000 neue Nutzerinnen und Nutzer. Die Kinobesuche stiegen nach der Covid-19-Pandemie wieder, wie Sie hier lesen können.