Entlassungen

Elon Musk feuert weitere Twitter-Angestellte

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von oli, watson.ch

Bei Twitter leeren sich die Büros weiter und Elon Musk hat eine neue Idee, um sein 44 Milliarden US-Dollar teures Social Network vor der Pleite zu bewahren.

(Source: osunpokeh / commons.wikimedia.org)
(Source: osunpokeh / commons.wikimedia.org)

Ende November versammelte Elon Musk die verbliebenen Twitter-Angestellten in der Firmenzentrale in San Francisco, um ihnen mitzuteilen, dass die Entlassungswelle beendet sei. In den Wochen zuvor hatte er etwa zwei Drittel der Belegschaft vor die Tür gesetzt, wobei mehrere Hundert auch selbst gekündigt haben.

Das Tech-Portal "The Verge" berichtet nun, dass seither rund 300 weitere Angestellte gehen mussten. Demnach mussten allein in der vergangenen Woche Dutzende Twitter-Mitarbeiter aus den Bereichen Vertrieb und Technik ihren Platz räumen. Zu den letzten Musk-Opfern zählt auch Marcin Kadluczka, der bisherige Leiter des Anzeigengeschäfts. Laut The Verge gab es seit Musks Versprechen vom letzten November mindestens drei weitere Entlassungsrunden.

Musk: Twitter-Werbung soll wie bei Google funktionieren

Zuletzt hat Musk die Anweisung gegeben, innerhalb einer Woche die Art und Weise zu überarbeiten, wie die Werbung in Twitters Haupt-Feed angezeigt wird. Die Werbung soll künftig wie die Suchanzeigen von Google funktionieren, die sich in erster Linie an den gesuchten Schlüsselwörtern orientieren und nicht an den Aktivitäten und Profildaten der Nutzer. Dieser Ansatz eigne sich gut für eine Suchmaschine, auf der Menschen nach bestimmten Begriffen suchen, für die sie sich offenbar interessieren, schreibt das Tech-Portal. Aber für Social-Media-Unternehmen habe dies bislang noch nie funktioniert.

Der frühere Twitter-Manager Bruce Falck kommentierte Musks angekündigten Umbau der Online-Werbung mit den Worten: "Als ehemaliger Leiter der Anzeigenabteilung bei Twitter kann ich mit Sicherheit sagen, dass dieser Mann keine Ahnung hat, wovon er spricht."

Kadluczka, der soeben entlassene Leiter des Anzeigengeschäfts, schrieb auf Twitter, dass man die Werbung innerhalb von zwei bis drei Monaten optimieren könne, Musks Frist von einer Woche für den Umbau der Twitter-Werbung aber unmöglich eingehalten werden könne. Musk befahl zuvor eine ähnlich kurze Deadline für die Einführung eines Abo-Modells mit neuen Verifizierungs-Häckchen. Die überstürzte Einführung musste nach dem gehäuften Auftreten gefälschter Prominenten- und Firmen-Accounts schnell wieder ausgesetzt werden.

Musks Problem: Er benötigt dringend Werbeeinnahmen, um Twitter über Wasser zu halten, während er versucht, den Usern die neuen Twitter-Blue-Abonnements mit Zusatzfunktionen schmackhaft zu machen. Werbeeinnahmen machen bei Twitter rund 90 Prozent der Firmenerlöse aus. Twitters Umsatz ist zuletzt aber um rund ein Drittel eingebrochen, da viele Werbekunden ihre Aufträge temporär ausgesetzt oder reduziert haben.

Inzwischen sind einige Grosskunden zurück auf Twitter. Sie dürften die Gunst der Stunde genutzt haben, um Rabatte für ihre Anzeigen auszuhandeln. Mit Apple hält auch einer der grössten Werbekunden weiter zu Musk. Die Chefs von Twitter und Apple trafen sich Anfang Dezember zu einer persönlichen Aussprache, worauf Musk seine harsche Kritik an Apples umstrittener App-Store-Gebühr von bis zu 30 Prozent einstellte. Apple verdient an jedem über den App Store verkauften Twitter-Abo mit, was Musk öffentlich anprangerte.

Dieser Beitrag ist zuerst auf watson.ch erschienen

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