Ericsson und Nokia kriseln
Das skandinavische Mobilfunkunternehmen Ericsson ist im 2. Geschäftsquartal 2023 in die roten Zahlen gerutscht. Derweil gibt Nokia, welches in derselben Branche tätig ist, eine Gewinnwarnung bekannt.
Die Zeiten sind hart für Ericsson und Nokia. Die beiden skandinavischen Unternehmen, die in der Mobilfunkbranche tätig sind, bekommen die Wirtschaftskrise zu spüren, wie ein Blick in ihre aktuellen Geschäftszahlen zeigt. So vermeldet Ericsson für das zweite Quartal 2023 einen Verlust von 600 Millionen Schwedischen Kronen (etwa 50 Millionen Franken). Gemeinsam mit dem 1. Quartal resultiert zwar eine Milliarde Schwedische Kronen (84 Millionen Franken). Verglichen mit den ersten 6 Monaten des Vorjahres sind das jedoch 87 Prozent weniger.
Der Umsatz beläuft sich im 2. Quartal auf 64,4 Milliarden Kronen (5,4 Milliarden Franken) – ein Plus von 3 Prozent, sowohl im Vergleich zum 1. Quartal 2023 als auch zum 2. Quartal des Vorjahres. Im Bereich Networks verbucht Ericsson einen Umsatzrückgang von 13 Prozent, während der Umsatz im Bereich Enterprise um 20 Prozent zulegte. "Der starke Umsatzrückgang in Nordamerika wurde teilweise durch eine starke Umsatzentwicklung in Indien ausgeglichen", schreibt das unternehmen.
Nokia schmälert Erwartungen
Den Rückgang im Nordamerikageschäft begründet Ericsson damit, dass die dortigen Kunden ihre Bestände reduzierten. In der Mitteilung gibt sich CEO Börje Ekholm positiv: "Die Leistung im 2. Quartal entsprach unseren Erwartungen, trotz des unsicheren makroökonomischen Umfelds und erheblicher Veränderungen im Marktmix. Dies ist ein Beweis für unsere Strategie, die Exzellenz unseres Portfolios und unsere Fähigkeit zur Anpassung und Umsetzung", lässt er sich zitieren. Insbesondere aufgrund der 5G-Ausbreitung dürften die Geschäfte bald wieder anziehen, was sich wiederum in besseren Geschäftszahlen niederschlagen werde. "Der genaue Zeitpunkt dieser erhöhten Netzwerkinvestitionen liegt natürlich in den Händen unserer Kunden, aber wir erwarten, dass sich der Markt Ende 2023 allmählich erholen und 2024 verbessern wird", sagt der CEO.
Derweil hat Nokia, das ebenfalls Mobilfunklösungen produziert, seine Gewinnprognosen für das aktuelle Geschäftsjahr angepasst. Das Unternehmen kommunizierte zu Beginn des Geschäftsjahres einen erwarteten Umsatz zwischen 24,6 bis 26,2 Milliarden Euro. Neu geht es von einem Umsatz zwischen 23,2 bis 24,6 Milliarden Euro aus. Die schwächere nachfrage begründet das Unternehmen sowohl mit dem makroökonomischen Umfeld als auch mit dem Lagerabbau seiner Kunden. "Die Ausgabenpläne der Kunden werden zunehmend durch die hohe Inflation und die steigenden Zinssätze beeinträchtigt, und einige Projekte verschieben sich bis 2024 - insbesondere in Nordamerika", schreibt Nokia.
Seinen Investoren verspricht das Unternehmen, es werde weitere Massnahmen ergreifen, um "auf dem Weg zu seinen langfristigen Zielen zu bleiben". Man wolle schneller wachsen als der Markt und eine vergleichbare operative Marge von mindestens 14 Prozent erreichen.
Der Schweizer Telko Swisscom büsste im Geschäftsjahr 2022 sowohl an Umsatz als auch an Gewinn ein. Rückläufig war das Geschäft mit Telekomdiensten, während jenes mit IT-Lösungen für Businesskunden brummte. Mehr dazu lesen Sie hier.