Studie von Gartner

Unternehmen kennen die Gefahr der Cloud-Abhängigkeit

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Unternehmen sind sich der Gefahren bewusst, die von der Abhängigkeit von einem einzigen Cloud-Anbieter ausgehen. Bis 2027 soll zudem die Hälfte aller geschäftskritischen Anwendungen ausserhalb der öffentlichen Cloud gehostet werden.

(Source: kjpargeter / freepik.com)
(Source: kjpargeter / freepik.com)

Von einem einzigen Cloud-Betreiber abhängig zu sein, kann Schwierigkeiten mit sich bringen. Unternehmen betrachten diese Abhängigkeit sogar als eine der fünf grössten Risiken, denen sie zurzeit ausgesetzt sind, wie eine Studie von Marktforscher Gartner zeigt. "Viele Unternehmen befinden sich heute in einer Situation, in der sie beim Ausfall eines einzigen Anbieters mit schwerwiegenden Störungen konfrontiert wären", sagt Gartner-Forschungsdirektor Ran Xu. 

Bei 62 Prozent der Unternehmen mausere sich dies Abhängigkeit zu einem allgemein anerkannten Problem wird. Damit ist es inzwischen fast so wichtig wie die mögliche Gefahr, die von Lieferausfällen (73 Prozent), soziopolitischen Entwicklungen (69 Prozent) oder von der KI (68 Prozent) ausgeht. Zudem ist die Abhängigkeit ein prominenteres Risiko als jenes, das mit der Einhaltung verschiedener sich widersprechender Regulationen, einhergeht (59 Prozent).

 

Zurzeit dominiert eine kleine Zahl von Cloud-Anbietern den regionalen wie globalen Markt. Sie hätten ihre Vorreiterposition der eigenen technischen Kompetenz, ihrem Partnersystem und ihrer geschäftlichen Reichweite zu verdanken. "Für Organisationen, die sich dazu entschieden haben, ihre IT-Service in öffentlichen Clouds zu hosten, gibt es nicht viele offensichtliche Möglichkeiten, Konzentrationsrisiken zu vermeiden und gleichzeitig die Vorteile von Cloud-Diensten zu nutzen", wie Xu sagt.

Konsequenzen einer einseitigen Abhängigkeit vom Cloud-Anbieter

Unternehmen, die sich nur einem Cloud-Anbieter anvertrauen, täten dies, um die IT-Komplexität, die Kosten und Kompetenzanforderungen zu reduzieren. Eine solche Abhängigkeit führt aber insbesondere zu folgenden Problemen:

  1. Wer seine Geschäftsprozesse von einem einzigen Lieferanten abhängig mache, könne potenzielle Auswirkungen eines Ausfalls nicht kompensieren.
  2. Eine solche Abhängigkeit schränkt technologische Alternativen ein. Zudem könnten Cloud-Anbieter einen starken Einfluss auf die technologische Entwicklung des Unternehmens ausüben. 
  3. Unternehmen könnten die Anforderungen der Aufsichtsbehörde bezüglich Ausfallrisiko nicht erfüllen.

Interesse an privaten Clouds steigt

Prognosen von Gartner zeigen zudem, dass die Hälfte der kritischen Unternehmensanwendungen bis 2027 nicht in öffentlichen Clouds gehostet werden. Grund dafür sei unter anderem die Schwierigkeit, den optimalen Anbieter für die eigenen Unternehmensbedürfnisse zu wählen. Viele Unternehmen würden nach Cloud-inspirierten Lösungen für bestehende lokale Workloads, wie geschäftskritische Anwendungen und allgemeine Workloads, suchen.

Hierbei rät der Marktforscher, die Einrichtung einer privaten Cloud in Betracht zu ziehen. Dabei sollten Unternehmen nicht erwarten, dass sie sich von den Hyperscalern komplett befreien könnten. "Unternehmen brauchen hybride Kapazitäten und das wird immer so bleiben. Obwohl öffentliche Clouds viele Vorteile wie Innovation, Agilität und Skalierbarkeit bieten, kann ihr Nutzen begrenzt sein, wenn sie ausserhalb der von den Public-Cloud-Anbietern gewählten Standorten eingesetzt werden", erklärt Dennis Smith, Analyst bei Gartner.

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