Swisscom präsentiert Nachfolger von SAPs ERP für Krankenhäuser
Swisscom entwickelt mit GS-H ein ERP-System auf SAP-Basis für das Schweizer Gesundheitssystem. Dies, weil SAP das bislang populäre IS-H nicht weiterentwickelt.
Swisscom hat eine erste öffentliche Präsentation von GS-H, einer Lösung für die Verwaltung und Abrechnung von Patienten für die Schweizer Spitalwelt, durchgeführt. GS-H profiliert sich als Nachfolger von IS-H (Industry Solution Healthcare), heisst es in der Ankündigung von Swisscom. Weiter schreibt Swisscom, dass die Lösung in Zusammenarbeit mit Common MS aus Madrid, GITG aus Hamburg und Aktiva aus Frauenfeld entwickelt wird.
GS-H ist eine ERP-Lösung, die auf SAP S/4HANA basiert. Warum übernahmen Swisscom und ihre Partner die Verantwortung für die Entwicklung? Weil der deutsche Softwarehersteller beschlossen hat, nicht selbst einen Nachfolger für IS-H zu entwickeln. In einer Mitteilung vom Oktober 2022 erklärte SAP, dass sich die Pläne für diese Lösung an der Roadmap für die Business Suite 7 orientieren, deren Support 2027 ausläuft und optional bis Ende 2030 verlängert werden kann.
Während die Kunden aufgefordert werden, auf die Cloud-Plattform S/4HANA umzusteigen, hat der Softwarehersteller eine Produktstrategie für den Gesundheitssektor festgelegt, die darin besteht, "bestehenden und künftigen Kunden ein modulares Gesundheitssystem zur Ausführung ihrer ERP-Prozesse auf SAP mit einem offenen Partner-Ökosystem bereitzustellen", wie SAP sagt. Swisscom betont in ihrer Pressemitteilung, dass die von SAP angekündigte Roadmap in der Branche grosse Besorgnis hervorgerufen habe (die Frist für die Durchführung der Migration sei tatsächlich knapp bemessen).
Swisscom übernahm daher die Anpassung der Add-ons, die die Umsetzung der Schweizer Spezifikationen sicherstellen. "Die erste operative Pilotversion für Schweizer Spitäler wird ab Ende 2024 verfügbar sein. Die neue Lösung und die bewährten Varianten werden voraussichtlich ab Ende 2025 verfügbar sein", so Swisscom. Zu beachten ist, dass GS-H sowohl im On-Premise-Modus als auch als Software-as-a-Service angeboten werden wird. Zudem berücksichtigt die Lösung "die zukünftigen Entwicklungen von SAP S/4HANA und ebnet damit den Weg für zukünftige Innovationen (z.B. Automatisierung, Machine Learning, KI, etc.)".