Zwei Drittel der Schweizer Firmen sehen generative KI als Chance
Eine Studie von Adesso zeigt: Der Grossteil der Schweizer Führungskräfte sieht generative KI als Chance. Viele gewinnen dank der Technologie bereits mehrere Stunden pro Woche. Herkunft und Regulierung der Technologie spielen ebenfalls eine Rolle.
Generative KI kommt bei Führungskräften in der Schweiz gut an. Das zeigt eine Studie von Adesso, für die das Marktforschungsunternehmen namens "Heute und Morgen" im November vergangenen Jahres 100 Manager befragte. Die Mehrheit der Befragten kann der Technologie demnach mehr Positives als Negatives abgewinnen, wie Adesso schreibt. Zwei Drittel (67 Prozent) sehen in GenAI eine grosse Chance für ihr Geschäftsmodell.
60 Prozent der befragten Führungskräfte erhoffen sich durch die KI eine Lösung für Personalsorgen. 75 Prozent schätzen, durch den Einsatz von GenAI bereits mindestens eine Stunde pro Woche an Zeit zu sparen. 16 Prozent sparen sich laut eigenen Angaben sogar mehr als fünf Stunden pro Woche, 29 Prozent drei bis fünf.
Die Kehrseite der Medaille: Viele Angestellte machen sich Sorgen, aufgrund von KI ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Doch das Management nimmt diese Sorgen oft nicht wahr, wie kürzlich eine Studie von Accenture zeigte.
Fehlende Integration als Hürde
Die Technologie findet nicht nur in der Theorie Anklang: Laut Adesso gaben des Weiteren 50 Prozent der Befragten an, das oberste Management ihrer Firma treibe die Implementierung entsprechender Lösungen verstärkt voran. 71 Prozent wollen noch in diesem Jahr entsprechende Lösungen implementieren, wie es weiter heisst.
Die befragten Führungspersonen sehen jedoch auch die Herausforderungen, die mit GenAI einhergehen, wie Adesso schreibt. Dazu zähle etwa die Integration solcher Lösungen in die IT-Infrastruktur und die Unternehmensprozesse. Fehlende Integration sei auch für 19 Prozent der Befragten der Grund, warum sie Tools wie ChatGPT noch nicht nutzen. 33 Prozent gaben an, sich insgesamt zu wenig mit der Technologie auszukennen. 38 Prozent sehen ganz allgemein keine Einsatzmöglichkeiten für GenAI in ihrem Bereich.
Herkunft und Regulierung
Auch die Herkunft der Technologie spielt für die Befragten eine Rolle. Für 64 Prozent von ihnen ist es wichtig oder gar sehr wichtig, dass ihre KI-Anwendungen von europäischen Anbietern entwickelt wurden. Stichwort Europa: Der "AI Act" der EU zur Regulierung von KI-Anwendungen spaltet die Meinungen der Schweizer Führungskräfte. 41 Prozent glauben laut der Adesso-Studie, dass der AI Act die europäische Wirtschaft im Bereich KI stärken werde. 25 Prozent fürchten eine zu strenge Regulierung.
"In unseren Gesprächen mit Unternehmen spüren wir grosses Interesse und viel Optimismus. Aber nicht nur die Begeisterung für die Möglichkeiten von GenAI ist enorm, sondern auch die strategische Herangehensweise steht mittlerweile ganz oben auf der Agenda der Manager", sagt Hansjörg Süess, CEO der Adesso Schweiz. "Nur wenn GenAI-basierte Anwendungen in IT-Prozesse integriert werden, können Unternehmen auf lange Sicht von den Vorteilen profitieren und ihre Potenziale voll ausschöpfen. Dafür schaffen sie 2024 die Fundamente."