Oracle partnert mit OpenAI und Google
Oracle kündigt an, dass abgesehen von Microsoft Azure neu auch OpenAI auf seine Systeme setzt. Auch Elon Musks KI-Unternehmen xAI bezieht Cloud-Dienste von Oracle. Die Oracle Database ist künftig nicht nur in Microsofts, sondern auch Googles Rechenzentren verfügbar.
Die Nachfrage nach Rechenleistung zum Training von KI-Modellen steigt weiter – in ihrem Artificial Intelligence Index 2024 spricht die Stanford University von einem exponentiellen Wachstum. Cloud-Betreiber reagieren auf den Boom, indem sie in Systeme investieren, die den Anforderungen von KI-Entwicklern gerecht werden sollen. Davon wiederum profitiert GPU-Hersteller Nvidia, dessen Umsatz im vergangenen Jahr förmlich explodierte, und das nun zu den wertvollsten börsennotierten Unternehmen zählt.
KI-Grössen partnern mit Oracle
Doch auch Oracle gehört zu den Gewinnern der steigenden Nachfrage nach Rechenpower. Das von Larry Ellison gegründete Unternehmen, das vor allem für seine Datenbanken bekannt ist, stellt auch Hardware her. Insbesondere seit der Übernahme von Sun Microsystems im Jahr 2010 hat das Unternehmen Server und Speichersysteme im Angebot. Die Oracle Cloud Infrastructure (OCI) zieht heute viele Firmen an, die generative KI-Modelle entwickeln.
So verkündete Oracle jüngst eine Partnerschaft mit OpenAI. Dieses Unternehmen setzt für sein KI-Training auf Microsoft Azure. Mit OCI erhalte man zusätzliche Ressourcen, um "sich weiterzuentwickeln", wie CEO Sam Altman sagt. "Das Rennen um das grösste Sprachmodell der Welt ist eröffnet und sorgt für eine unbegrenzte Nachfrage nach Oracles Gen2-KI-Infrastruktur. Führende Unternehmen wie OpenAI entscheiden sich für OCI, weil es die schnellste und kostengünstigste KI-Infrastruktur der Welt ist", kommentiert Larry Ellison, Chief Technology Officer von Oracle. OpenAI stellte derweil auf X klar, seine KI-Modelle weiterhin auf gemeinsam mit Microsoft entwickelten Supercomputern zu trainieren. "Die Partnerschaft mit OCI ermöglicht es OpenAI, die Azure-KI-Plattform auf der OCI-Infrastruktur für Inferenzen und andere Anforderungen zu nutzen."
Zu den Oracle-Kunden gehört auch xAI. Wie "The Information" im Mai 2024 berichtete, könnte das von Elon Musk gegründete KI-Start-up bis zu 10 Milliarden US-Dollar für Oracle-Infrastruktur ausgeben. Die Hardware sei für das Training des von xAI entwickelten ChatGPT-Rivalen "Grok" gedacht, hiess es weiter. Laut einem Artikel von "Data Centre Dynamics" trainierte xAI auch die erste Version seines KI-Modells auf von Oracle bereitgestellten Nvidia-GPUs.
Oracle-Datenbanken im Google-RZ
In einer weiteren Mitteilung verkündet Oracle eine Partnerschaft mit Google. Künftig ist demnach der Datenbank-Dienst Oracle Database auch aus der Google Cloud verfügbar. Performance, Funktionen und Preise sollen die gleichen sein wie jene für OCI, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Das Angebot ist über den Google Marketplace erhältlich und ermögliche es Unternehmen, ihre Datenbank (Oracle Exadata Database Service, Oracle Autonomous Database Service) in die Google Cloud zu migrieren und dort mit minimaler Latenz die Dienste von Google (einschliesslich KI) anzubinden.
Das Angebot erinnert an das ähnliche Konzept "Oracle Database@Azure", das Oracle bereits mit Microsoft umsetzt. In beiden Fällen ist das Besondere an der Zusammenarbeit, dass die in den Rechenzentren von Microsoft und Google installierten Oracle-Systeme von den Oracle-Teams verwaltet und betrieben werden. Und die Formel scheint erfolgreich zu sein, denn Microsoft kündigte im März an, das Angebot Oracle Database@Azure auf insgesamt 15 Regionen weltweit auszuweiten.
Abgesehen von der Bereitstellung und dem Betrieb von Oracle-Infrastrukturen in Azure- und Google-Cloud-Rechenzentren baut Oracle auch seine eigenen aus. In einem Gespräch mit Analysten sprach Larry Ellison von 100 geplanten neuen Rechenzentren.
Wie sich Larry Ellison die schöne neue KI-Welt vorstellt, schilderte er an der Hausmesse Oracle Cloud World 2023 in Las Vegas. Hier erfahren Sie mehr dazu.