SDEA lanciert eine Zertifizierung und ein Tool zur Effizienzmessung
Der RZ-Verband SDEA hat zwei neue Dienstleistungen in petto: eine IT-Zertifizierung und ein Tool zur Messung der Effizienz von Rechenzentren und IT-Infrastrukturen. Mit dabei ist auch ein CO2-Rechner, der die Auswirkungen des RZ-Betriebs auf das Klima erfassen soll.
Die Swiss Datacenter Efficiency Association (SDEA) führt zwei neue Dienstleistungen ein: den sogenannten SDEA Navigator und eine IT-Zertifizierung. Letztere bewertet die Effizienz von IT-Komponenten wie Server, Speicher und Netzwerk. Die Zertifizierung ist neu auch unabhängig vom Rechenzentrum (RZ) verfügbar, wie der Verband mitteilt. Somit soll das Angebot nun auch Besitzerinnen und Besitzer von IT-Infrastrukturen - sowohl vor Ort als auch in einem Colocation-Rechenzentrum - ansprechen, die eine unabhängige Zertifizierung anstreben.
Der SDEA Navigator ist ein Online-Tool, das dazu dienen soll, die Energieeffizienz und den CO2-Fussabdruck von Rechenzentren und IT-Infrastrukturen zu messen und zu optimieren. Das Tool umfasst drei spezifische Rechner:
- RZ-Infrastruktur-Effizienz: Eine Erweiterung der traditionellen Branchenkennzahl PUE (Power Usage Effectiveness), welche auch die Nutzung der Abwärme, die im RZ entsteht, einbezieht.
- IT-Infrastruktur-Effizienz: Misst die betriebliche Effizienz von Server, Speicher und Netzwerk mit Fokus auf Auslastung und technologische Exzellenz.
- CO2-Fussabdruck: Berechnet die CO2-Emissionen des eingekauften und selbst produzierten Stroms des RZs.
Im Gegensatz zu anderen Tools zur Effizienzmessung könne der SDEA Navigator die Gesamteffizienz eines RZs messen, also inklusive der Effizienz der IT sowie die Auswirkungen des RZ-Betriebs auf das Klima erfassen, heisst es in der Mitteilung.
KI heizt den Energieverbrauch an
Mit der Einführung dieser Dienstleistungen will die SDEA laut eigenen Angaben darauf reagieren, dass der Stromverbrauch der IT-Infrastruktur zu einem immer grösseren Problem wird. Der Vormarsch der generativen künstlichen Intelligenz, die für ihren hohen Stromverbrauch bekannt ist, trägt gemäss Mitteilung erheblich zu diesem Anstieg bei.
Studien zufolge verdoppelt sich der Strombedarf von KI-Systemen etwa alle 100 Tage und Prognosen rechnen damit, dass allein generative KI in wenigen Jahren so viel Strom verbrauchen könnte wie ganze Länder, wie die SDEA weiter schreibt.
Weitere Informationen zur IT-Zertifizierung und Zugang zum SDEA Navigator finden Interessierte nach Erstellung eines Logins online.
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