Post ersetzt bestehende EPD-Plattform
Die Schweizerische Post ersetzt ihre bestehende durch eine neue technische Plattform für das elektronische Patientendossier. Mit der neuen Lösung von Trifork will sie Services einfacher integrieren können und die Bedienung für alle Nutzenden vereinfachen.
Die Schweizerische Post lanciert eine neue Plattform für das elektronische Patientendossier (EPD). Die neue Plattform, die die Post ab 2025 einführt, soll es ermöglichen, neue Services wie die Medikation oder Rezeptausstellungen schneller im EPD zu integrieren, wie die Post mitteilt. Ziel sei eine Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit für Mitglieder von EPD-Anbietern (sogenannten Stammgemeinschaften), privaten Nutzerinnen und Nutzern sowie Spitälern und anderen Gesundheitseinrichtungen.
Mit der neuen Plattform wolle die Post den digitalen Wandel im Gesundheitsbereich unterstützen, erklärt Nicole Burth, Leiterin Kommunikations-Services und Mitglied der Konzernleitung, "Unser Ziel ist, dass das EPD für die privaten Nutzerinnen und Nutzer und Gesundheitsfachpersonen zum alltäglichen Begleiter wird. Genau wie Smartphone oder Stethoskop".
Zur Zeit nutzt laut Mitteilung die Mehrheit der Stammgemeinschaften die technische EPD-Plattform der Post. Rund 90 Prozent aller bestehender EPDs seien darauf gelagert. Damit die Datenübertragung auf die neue Plattform keine Mehrkosten für Nutzende verursacht, werde die Post auf der bestehenden Plattform aufbauen. Demnach bleibt auch die Anbindung der Systeme von Gesundheitseinrichtungen gewährleistet, wie der Konzern versichert.
Für die Erweiterung des Angebots arbeitet die Post mit dem in Dänemark gegründeten - aber in der Schweiz ansässigen - Unternehmen Trifork zusammen. Das Softwareunternehmen ist laut Mitteilung seit über 20 Jahren im Bereich Digital Health aktiv. Die von Trifork entwickelte EPD-Plattform ist cloudbasiert und in der Schweiz gehostet.
Die Post ist gemäss Bundesgesetz über das EPD für den digitalen Service Public zertifiziert und somit für den sicheren Transport von vertraulichen und schützenswerten Informationen verantwortlich. Der Bundesrat plane, im Frühling 2025 ein neues Gesetz vorzuschlagen, mit welchen er eine Zentralisierung der technischen Infrastruktur des EPD und damit eine einheitliche Plattform anstrebe, merkt die Post in der Mitteilung an. Die technische Plattform wolle sie unabhängig davon ablösen.
Die Post ist auch im Bereich E-Government tätig. Seit Juni 2024 leitet Neven Katuric den entsprechenden Bereich. Welches Potenzial er in künstlicher Intelligenz für die Verwaltung sieht und welche Pläne die Post für E-Voting hat, verrät er im Interview.