Kolumne Digitale Transformation der IT

Künstliche Intelligenz – Gold- oder Landmine?

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(Source: 2ragon - stock.adobe.com)
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Die künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend in unser Leben integriert und ergänzt unsere allgegenwärtige Nutzung digitaler Technologien. Spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT von OpenAI im November des letzten Jahres haben die meisten Unternehmen das enorme Potenzial der KI im Geschäftsalltag erkannt. Insbesondere die generative KI, mit deren Hilfe neue Texte, Bilder oder Videos automatisiert erstellt werden können, lösten bei Führungskräften eine enorme Aufregung aus: Erstmals lässt sich die den Mitarbeitenden vorbehaltene Kreativität auch auf den Computer übertragen. Es bewahrheiten sich auch die Befürchtungen, dass sich durch KI-Roboter nicht nur Routine-Arbeitsplätze wegrationalisieren lassen, sondern vermehrt auch anspruchsvolle, analytische und gestalterische Stellen gefährdet sind. Aber nicht nur wegen der verschwindenden Arbeitsplätze muss man besorgt sein, sondern vermehrt auch wegen unkontrollierbarer Bedrohungen bei unsachgemässem Einsatz oder Missbrauch. Wenn sogar Sam Altman, CEO von OpenAI, vor dem US-Senat für eine stärkere Regulierung von ChatGPT plädiert, da sonst «die Sache völlig schiefgehen kann», dann lässt einen das aufhorchen.

Ob sich das Problem wie in Italien mit einem Verbot lösen lässt, muss stark bezweifelt werden. Bahnbrechende Technologien setzen sich letztlich beim Business immer durch. Anstelle sich den Entwicklungen entziehen zu wollen, sollten die Rahmenbedingungen geschaffen und der Einsatz gut vorbereitet sein. Mit klaren Governance-Regeln muss KI ins Unternehmen integriert werden. Denn ohne solche Regeln kann sich diese ­vermeintliche Goldmine als eine mit vielen Landminen übersäte Digitallandschaft entpuppen. Das musste auch Googles Muttergesellschaft Alphabet erfahren, nachdem sie ihren Chatbot Bard lanciert und sich dieser mit unzutreffenden Bemerkungen zum Gespött gemacht hatte. Alphabet verlor innerhalb eines Tages 100 Milliarden US-Dollar an Marktwert. Je mehr sich Geschäftsprozesse auf die Ergebnisse dieser Algorithmen verlassen, Automatisierungen angestossen werden und Führungskräfte ihre Entscheidungen darauf abstützen, desto dringender muss sich das Unternehmen um eine KI-Hygiene und KI-Ethik kümmern. 

Blindes Vertrauen in die Technologie war noch nie ein guter Ratgeber. Letztlich geht es um Minimierung der Risiken und Wahrnehmung der Verantwortung. Es braucht Transparenz hinsichtlich der Informationsquellen, auf die sich die KI bezieht, und Nachvollziehbarkeit der ausgespuckten Ergebnisse. Es braucht auf oberster Führungsebene benannte Ansprechpartner, die Fragen und Bedenken zum KI-Einsatz zu klären vermögen. Und es braucht regelmässige Audits zur Prüfung der eingesetzten KI – nur schon zur Sicherstellung der notwendigen Dokumentation und Risikominderung in einem möglichen juristischen Rechtsstreit. Für Unternehmen bieten sich enorme Chancen mit KI, aber man läuft auch nicht unbekümmert über ein Minenfeld.

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