Merkwürdiges aus dem Web
CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt.
20 Tage Ferien, 20 Tage warten
Hierzulande sind mindestens 20 Ferientage gesetzlich vorgeschrieben. Manche verplempern aber genauso viele Tage im Büro, weil sie sich etwa mit Technik herumärgern. Wie eine europaweite Umfrage des Marktforschungsinstituts Censuswide im Auftrag von Sharp Business Systems ergab, vertrödeln Mitarbeiter im Schnitt 10 000 Minuten – etwa 20 Arbeitstage. Mit 22 Minuten geht die meiste Zeit für die Suche nach Dokumenten und Bildern in Dateiordnern verloren. Weitere 9 Minuten gehen fürs Ausdrucken von Dokumenten drauf. Bereits zuvor wartete der Mitarbeiter durchschnittlich 8 Minuten, bis der Drucker hochgefahren war.
Bedenken wegen VR-Pornos
Virtual Reality (VR) weckt neue Begehrlichkeiten. Wie Kaspersky Lab mittels einer Umfrage feststellte, ist mehr als jeder vierte Deutsche an Sex in der virtuellen Realität interessiert. Fast gleich viele lehnen die Digitalisierung der Erotik allerdings ab. Weit weniger akzeptiert ist VR-Pornografie bei den weiblichen Umfrageteilnehmern. Etwas über die Hälfte der 500 Befragten (52 Prozent) glaubt, dass sie sich in den kommenden drei Jahren nicht in der virtuellen Welt bewegen werde. «Die zunehmende Digitalisierung des Alltags spaltet die Deutschen. Es gibt viele Nutzer, die sehr offen für neue Technologien und Dienste sind, aber auch jede Menge Leute, die den fortschreitenden digitalen Wandel eher skeptisch sehen. Das Thema Sexualität macht hier keine Ausnahme», sagt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. Suhl erklärt die Skepsis mit den Themen Cybersicherheit und Datenschutz. So glaubt die Mehrheit der Befragten (56 Prozent), dass ihr digitales Leben in Zukunft noch unsicherer werde, als es ohnehin schon sei. Mehr als zwei Drittel der Umfrageteilnehmer glaubt sogar, dass sie mit der digitalen Zukunft zunehmend gläsern würden. Verständlich also, dass ein grosser Teil der Menschen seine Bedürfnisse im geschützten Raum befriedigen will.
Begegnung der dritten Art im Weltall-RZ?
Versetzt man sich in die Rolle eines Chief Information Officers (CIO) eines grossen Unternehmens, kommt man ins Grübeln. Wohin bloss mit all den Daten? In die Cloud eines Drittanbieters? Ob der auch vertrauenswürdig ist? Um proprietäre und sensible Daten zu schützen, suchen die Informatikchefs zunehmend ausgefallene Lösungen. Das US-Start-up Cloud Constellation beschreitet einen solchen neuen Weg. Wie CIOdive.com berichtet, arbeitet es an der Einführung eines kreativen Cloud-Computing-Dienstes. Es will physische, satellitengestützte Rechenzentren ins All schiessen und als «Gürtel» um die Erde kreisen lassen. Cloud Constellation verspricht im Weltall eine höhere Sicherheit vor unbefugtem Zugriff als auf der Erde. Abgesehen vom immensen logistischen Aufwand für das Projekt, das 2019 starten soll, gibt es wohl weitere Bedenken. So sollten Alienforscher ihre Daten besser nicht ins Weltall-RZ hochschiessen. Bei Begegnungen der dritten Art wäre eine Seite dann wohl sonst bestens vorinformiert.
Yahoo is watching you
Yahoo hat einen Algorithmus veröffentlicht, mit dem der Suchmaschinist anstössige Inhalte filtern kann. Yahoo bietet damit etwa die Möglichkeit, Inhalte, die nicht fürs Büro geeignet sind, zu sperren. Weil das aber so kompliziert ist, ist die Open-Source-Software vor allem ein Pornofilter fürs Web. Das funktioniert so: Yahoo liess die Maschine tausende Bilder mit pornografischem Inhalt auswerten. Dabei verlor sie zwar ihre Unschuld, kann seither aber anstössige von familiengerechten Inhalten unterscheiden. Dabei vergibt der Algorithmus den Bildern Punkte von 0 bis 1, je nach Grad der Anstössigkeit. Eigentlich eine tolle Sache, auch etwa um den Mail-Eingang zu schützen, ohne dass eine andere Person auf die vertraulichen Informationen zugreifen kann. Nur blöd, dass Yahoo immer wieder durch Hacks in den Schlagzeilen ist.
1. Mahnung, 2. Mahnung ...
«Herzlos und unangemessen» agierten Telkos, schimpfte Andrew Cuomo, Gouverneur des US-Bundesstaats New York. Immer wieder hätten sich Telefon-, Internet-, Kabel- und Stromversorger an den Konten verstorbener Kunden bedient oder Rechnungen an die Angehörigen verschickt. Auch an die Abgeordnete Aileen Gunther. Sie sollte einem örtlichen Telko eine Extragebühr dafür bezahlen, dass ihre Mutter vor Ablauf der Vertragslaufzeit verstorben sei. Der Staat New York erliess daraufhin ein neues Gesetz. Wenn Telkos künftig eine Rechnung an Verstorbene oder deren Angehörige schicken, werden sie mit einer 1000-Dollar-Busse bestraft.