Kampf gegen Speicher-Silos

Was macht "The Woz" bei Primary Data?

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Steve Wozniak ist Chefwissenschaftler bei Primary Data. Was genau macht das Unternehmen? Und was spielt der Apple-Mitgründer für eine Rolle? Die Redaktion wollte mehr wissen und hat die Firma im Silicon Valley besucht.

Steve Wozniak, hier am Worldwebforum 2015 (Quelle: Worldwebforum.ch)
Steve Wozniak, hier am Worldwebforum 2015 (Quelle: Worldwebforum.ch)

Apple-Mitgründer Steve Wozniak ist seit November 2014 Chief Scientist bei Primary Data. Was macht die Firma genau? Das Unternehmen ist auf die Virtualisierung von Daten spezialisiert. David Flynn und Rick White gründeten Primary Data 2013, um gegen Storage-Silos anzukämpfen. Kurz danach verkauften sie ihr damaliges Unternehmen Fusion-io für 1,1 Milliarden US-Dollar an Sandisk.

Lange Zeit war unklar, woran Primary Data genau arbeitet. Mit der Anstellung von Wozniak lüftete das Unternehmen das Geheimnis. "Primary Data virtualisiert Daten und platziert sie strategisch dort, wo Anwendungen sie gerade brauchen", sagte Wozniak damals. Was bedeutet das? Die Redaktion wollte es genau wissen und besuchte Primary Data im Rahmen der IT Press Tour in Los Altos, Kalifornien.

Daten vom Speicherort unabhängig machen

Primary Data bietet unter anderem die Software Datasphere an. Der Metadaten-Dienst trennt die Logik einer Anwendung vom physischen Speicherort. Anders ausgedrückt: Die Lösung verwandelt Dateien in Objekte, die immer gleich zugänglich sind – egal ob sie auf einem Objekt-, Datei- oder Block-Speicher liegen. Datasphere zentralisiert so die Kontrolle von Daten und macht sie vom Speicherort unabhängig.

Firmen können so ihre oft proprietären Legacy-Installationen weiter nutzen. Und gleichzeitig beginnen, auf offene Speicherkonzepte mit Standard-Hardware zu setzen.

Automatische Orchestrierung von Daten

Datasphere kann aber noch mehr. Die Lösung lagert selten genutzte Daten auf Wunsch auf günstige Speicher aus, etwa auf Tape. Und oft genutzte Daten kann die Software automatisch auf schnelle Flash-Speicher oder SSDs verfrachten.

Die Lösung kann unternehmenskritische Daten replizieren und über mehrere Orte verteilen. Da die Logik vom Speicherort getrennt ist, sind komplexe Aufgaben wie Disaster Recovery und Back-ups plötzlich nicht mehr so komplex. Versagt Datasphere einmal, sind die Daten immer noch über die normalen Wege zugänglich.

Mitarbeit an Linux

Primary Data arbeitet auch am Linux-Kernel mit. Der Intel-Partner half etwa bei der Standardisierung von NFS 4.2 und lieferte Code für pNFS (Parallel NFS) und Flex. Die Beiträge sollen das Deployment von Server-Clustern vereinfachen und einen global zugänglichen Datenraum schaffen – wie es auch Datasphere macht.

Laut Primary-Data-CEO Lance Smith ist die Technologie etwa für Firmen in der Medien-, Öl-, Gas- und Entertainment-Branche interessant. "Sie können nun ihren Speicher einfach clustern, auch mit Hardware unterschiedlicher Hersteller."

Auch Finanzunternehmen sollten sich die Lösung anschauen. "Sie müssen nur rund 20 Prozent ihrer Daten mit der höchstmöglichen Performance griffbereit halten", sagt Smith. "Den Rest können sie nun auf Cloud- oder Objektspeicher auslagern, ohne dabei ihre Apps und Anwendungen zu beeinträchtigen."

Einmal Kumpel, immer Kumpel

Und Steve Wozniak? Er habe dem Start-up zu einer beachtlichen Publizität verholfen, sagte Smith im Silicon Valley. Primary Data sei es in 3,5 Jahren gelungen, über 25 Kunden an Land zu ziehen. Das ist laut Smith auch "Woz" zu verdanken.

Als Chief Scientist habe Wozniak vor allem eine beratende Funktion, erklärte Smith. Vor seiner Tätigkeit bei Primary Data war Wozniak bei Fusion-io aktiv. Die Gründer des Flash-Start-ups sind auch die Gründer von Primary Data – so schliesst sich der Kreis.

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