Schweizer E-Commerce-Geschäft steigt stark an
Das BFS hat im Rahmen der Haushaltsbudgeterhebung und anhand einer Umfrage die Entwicklung im Schweizer E-Commerce untersucht. Im europäischen Vergleich nimmt das Onlinegeschäft einen wichtigen Stellenwert in der Schweiz ein.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat eine rasante Entwicklung des Schweizer Onlinegeschäfts registriert. Wie das BFS anhand der den Daten der Haushaltsbudgeterhebung mit rund 3000 Haushalten mitteilt, stiegen die E-Commerce-Ausgaben der Schweizer Privathaushalte insbesondere zwischen 2010 und 2012 stark an.
Beliefen sich die Ausgaben fürs Onlineshopping 2004 noch auf eine Milliarde Franken, waren es 2014 über 7 Milliarden Franken. Damit betrug der Anteil der Onlineausgaben 3,1 Prozent der gesamten jährlichen Konsumausgaben in der Schweiz. Das ist laut BFS ein verhältnismässig geringer Anteil, unterscheidet sich aber je nach Güter- beziehungsweise Dienstleistungsart.
Das meiste Geld zahlten Schweizer Haushalte online für Ferien und Übernachtungen. So erfolgt heute fast die Hälfte aller Flugticketkäufe online. Seit 2010 verdreifachte sich dieser Anteil. Insgesamt betrug der E-Commerce-Anteil im Jahr 2014 in der Kategorie Ferien und Übernachtungen 18 Prozent. In der Kategorie Bücher und Broschüren sind es 17 Prozent und bei Informatikmaterialien 15 Prozent. Bei allen anderen Gütern und Dienstleistungen lag der E-Commerce-Anteil unter 15 Prozent.
Das BFS befragte Schweizer im Alter zwischen 16 und 74 Jahren. Zwei von drei kauften vergangenes Jahr in drei Monaten mindestens einmal online ein (62 Prozent). Im Jahr 2010 waren es noch 13 Prozentpunkte weniger. Der europaweite Durchschnitt liegt bei 45 Prozent, nur in Schweden, den Niederlanden, Deutschland, Dänemark und im Vereinigten Königreich ist er höher. Knapp unter dem europäischen Durchschnitt von 18 Prozent liegt die Schweiz bei den Onlineverkäufen. Nur rund 16 Prozent der Schweizer Bevölkerung verkauften im vergangenen Jahr online Produkte oder Dienstleistungen.
Fast vier von fünf Umfrageteilnehmern gaben an, in den vergangenen drei Monaten mindestens einmal online mit der Kreditkarte eingekauft zu haben. Ausserdem sagte die Hälfte der Teilnehmer, dass sie ihren Onlineeinkauf mindestens einmal per Einzahlungsschein und einmal per E-Banking-App bezahlten. Dafür braucht es Vertrauen.
Nur wenige Nutzer waren laut Umfrage mit einer technischen Störung der Website, Betrug oder Schwierigkeiten beim Anbringen von Reklamationen konfrontiert. Der Anteil stieg aber von 6 Prozent im Jahr 2010 auf 8 Prozent im Jahr 2014.