Swisscom-Chef rudert bei 5G zurück
Swisscom kann seinen Fahrplan für die Einführung von 5G in der Schweiz nicht einhalten. Der Aufbau des neuen Mobilnetzes wird teurer und länger dauern als ursprünglich geplant. Swisscom-CEO Urs Schaeppi sieht die Schuld bei der Politik.
Swisscom ist beim geplanten Aufbau des 5G-Mobilnetzes in der Schweiz zurückgekrebst. "Den ursprünglichen Fahrplan können wir so nicht einhalten", sagt Swisscom-CEO Urs Schaeppi gegenüber der "Handelszeitung". Der Netzausbau werde viel länger dauern als ursprünglich vorgesehen. Swisscom hatte geplant, 5G in der Schweiz im vierten Quartal 2018 auszurollen.
Das Projekt verzögere sich, weil der Ständerat dem Telko einen Strich durch die Rechnung gemacht habe. Anfang März stimmte die kleine Kammer gegen höhere Mobilfunk-Grenzwerte. Schon Ende 2016 hatte der Ständerat einen ähnlichen Vorstoss aus dem Nationalrat für höhere Grenzwerte für Mobilfunkantennen abgelehnt.
Potenzial von 5G auf Eis gelegt
Aufgrund des Entscheids müsse Swisscom nun mehr Antennen bauen, als anfangs geplant war. "Das braucht Zeit und Geld", lässt sich Schaeppi von der "Handelszeitung" zitieren. Der dafür erforderliche Bewilligungsprozess könne im Einzelfall zwei bis drei Jahre dauern.
Swisscom will dennoch Ende dieses Jahres die ersten Orte mit 5G ausrüsten, wie Schaeppi anmerkt. Die Telko-Branche wie auch die Konsumenten würden das technische Potenzial von 5G jedoch nicht nutzen können, sagt Schaeppi und ergänzt: "Dies bedeutet für die Kundschaft eine reduzierte Servicequalität."