E-Health-Start-up gewinnt ersten Förderpreis von Tech Data und HSLU
Tech Data Schweiz und das Departement Informatik der Hochschule Luzern haben sich zusammengetan, um Start-ups zu fördern. Der erste gemeinsame Start-up-Award ging an ein Luzerner Jungunternehmen im Bereich E-Health. Es setzte sich gegen vier Konkurrenten durch.
Der IT-Distributor Tech Data hat erstmals einen Förderpreis für Start-ups verliehen. Hierfür arbeitete die Schweizer Länderorganisation von Tech Data mit dem Informatik-Institut der Hochschule Luzern (HSLU) zusammen.
Der mit 10'000 Franken dotierte Preis ging an das Luzerner Start-up Sedimentum. Das Jungunternehmen aus dem E-Health-Bereich will das Pflegepersonal von Spitälern und psychiatrischen Einrichtungen entlasten. Das Produkt, das Sedimentum hierfür entwickelte, misst verschiedene Vitaldaten der Patienten. Kontaktlos – denn vielerorts sei sogar ein Wearable schon zu viel.
Das Team von Tech Data (v.l.): Ivo Cotti, Director Operations, Ursula Bartholdi, Business Development Manager IoT, Andreas Hoffmann, Marketing Project Manager, Agnes Immersi, Marketing Communication Manager, und Barbara Zelger, HR Country Manager. (Source: Netzmedien)
Ein Machine-Learning-Algorithmus überwacht die Patienten. Sobald die Vitaldaten unter einen bestimmten Schwellenwert sinken, erhält das Personal einen Alarm. Der Datenaustausch erfolge komplett anonymisiert, wie CEO und Gründer Sandro Cilurzo dem Publikum erklärte. Hierfür entwickelten er und sein Team ein eigenes Verfahren auf Basis der Ethereum-Blockchain.
Sedimentum steckt Preisgeld in eine Grafikkarte
Künftig will das Jungunternehmen sowohl die Hardware als auch die KI-Software verkaufen. Cilurzo sieht aber auch in den gesammelten Daten potenzielle neue Geschäftsfelder.
Was macht Sedimentum nun als erstes mit dem gewonnen Geld? "Wir kaufen jetzt erstmal eine Grafikkarte für unsere Machine-Learning-Maschine", sagte Cilurzo. Das Start-up gewann gemäss dem CEO zum ersten Mal einen Preis und erhielt auch erstmals externe Gelder.
Die Gründer von Sedimentum (von Links): Immanuel Zerbini, Eugenie Nicoud und Sandro Cilurzo. (Source: Netzmedien)
Die laufenden Kosten für die Entwicklung sowie für die eingesetzten Tools wurden bisher vom eigenen Kapital gedeckt. Das soll sich mit dem Preisgeld nun ändern.
Bargeld + Dienstleistungen + Produkte = 10'000 Franken
Das Preisgeld von 10'000 Franken besteht zur Hälfte aus Bargeld und zur anderen Hälfte aus Dienstleistungen und Produkten, die der Sieger von Tech Data beziehen kann, wie Ursula Bartholdi, Business Development Manager IoT bei Tech Data, erklärt.
Der Distributor will mit dem Award auch eine längerfristige Beziehung zu den Start-ups aufbauen. "Es wäre schade, den Siegern einfach ein paar Noten in die Hand zu drücken und ‘Tschüss’ zu sagen", sagte Bartholdi. So ist Tech Data etwa offen für die Möglichkeit, die Siegerlösung dereinst in das Portfolio aufzunehmen.
Die Jury berät, welches Start-up gewinnen soll. Von Links: Yannik Kopp (Loriot), Rene Hüsler (HSLU), Mario Schmuziger (Zühlke Engineering), Hanspeter Rosenberg (Genisuisse), Ivo Cotti (Tech Data) und Andres Kammermann (Avnet). (Source: Netzmedien)
Auf diese Weise will der Distributor auch neue Wege einschlagen. Denn ein Thema wie etwa das Internet der Dinge könne Tech Data nur mit einem Partnernetzwerk abdecken. "Mit Events wie diesem wollen wir auch als Anbieter von Gesamtlösungen wahrgenommen werden", sagte Bartholdi, "und nicht nur als Box-Mover". Bartholdi hofft den Award auch nächstes Jahr wieder zusammen mit der HSLU durchführen zu können.
Die übrigen Start-ups waren:
Scoutsss: Eine Crowdsourcing- und App-basierte Lösung um die Umsetzung von Marketingkampagnen zu überprüfen.
Signifikant: Eine Kampagnen-Management-Plattform, die den Erfolg über off- und online Kanäle misst.
Siworks: Ein Sensorsystem, das Flachdächer auf Wasser- und sonstige Schäden überprüft.
Thingsdust: Ein Monitoring-System, das kontrolliert, wie stark Arbeitsplätze genutzt werden.