Cardossier startet

Update: Blockchain für den Autohandel nimmt Fahrt auf

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Ein Jahr nach der Gründung nimmt der Verein Cardossier den Betrieb seiner Autohandels-Blockchain auf. Das Ziel: eine Plattform, die den Lebenszyklus von Fahrzeugen transparent abbilden soll.

(Source: Joey Kyber / Pexels.com)
(Source: Joey Kyber / Pexels.com)

Update vom 23.6.2020: Der Verein Cardossier hat seine Blockchain-Plattform für den Fahrzeughandel in Betrieb genommen. Die Plattform soll den gesamten Lebenszyklus von Fahrzeugen lückenlos darstellen. Dies sorge für Transparenz – nicht nur für private und professionelle Autohändler, sondern auch für Behörden wie die Strassenverkehrsämter und das Bundesamt für Strassen Astra, wie es in einer Mitteilung heisst. 

Bis anhin waren Fahrzeugdaten dezentral gespeichert und – falls überhaupt – nur selten lückenlos dargestellt und transparent nachvollziehbar. Heisst "unfallfrei" tatsächlich unfallfrei? Solche Fragen will der Verein Cardossier mit seinem Projekt beantworten können. Denn mittels der Blockchain-Technologie würden die Fahrzeugdaten nicht mehr an verschiedenen Orten und in unterschiedlichem Umfang gespeichert, sondern bei mehreren Marktteilnehmern in derselben Qualität und stets auf dem aktuellsten Stand, teilt Cardossier mit. 

Vorerst nur für Vereinsmitglieder
Vereinsmitglied Auto-i-dat habe bereits die ersten "elf Millionen Datensätze" auf die Plattform geladen. "Wir sind stolz, allen Vereinsmitgliedern hochqualitative und zuverlässige Daten als Grundlage für alle künftigen Geschäftsaktivitäten zur Verfügung zu stellen", lässt sich Wolfgang Schinagl, CEO von Auto-i-dat, in der Mitteilung zitieren. Die Daten seien vorerst nur für die Vereinsmitglieder zugänglich. Eine Öffnung für Private ist "im Verlaufe der nächsten Jahre" geplant.

Entwickler der Plattform ist der Zürcher Softwarefirma Adnovum. Das Unternehmen baute die Plattform auf Basis seiner Lösung "Secure Blockchain for Business" auf und entwickelt sie im Auftrag von Cardossier weiter. Betrieben wird die Plattform von den Vereinsmitgliedern. Inzwischen sind auch der Autohändler Emil Frey und der Touring Club Schweiz (TCS) mit an Bord. 
 

Originalmeldung vom 6.3.2019: In der Schweiz gibt es einen neuen Verein namens Cardossier. Hinter ihm stehen folgende Firmen und Organisationen: Adnovum, Amag, Amag Leasing, Audatex, Auto-i-dat, Autoscout24, Axa, Hochschule Luzern, Mobility, Postfinance, Schweizerische Leasingverband, Strassenverkehrsamt Aargau, Universität Zürich.

 

Cardossier bildet den Lebenszyklus eines Fahrzeugs auf einer Blockchain ab. Die Mitglieder des Vereins wollen die Plattform betreiben, weiterentwickeln, pflegen und überwachen. Sie soll in der Schweiz Standard werden, um Daten in der Automobilindustrie auszutauschen und unternehmensübergreifende Prozesse abzuwickeln.

 

Martin Sprenger vom Strassenverkehrsamt Aargau präsidiert den Verein. Vizepräsident ist Matthias Loepfe, Leiter des Adnovum Incubator. Die Universität Zürich und die Hochschule Luzern sind Forschungspartner und Adnovum ist Technologiepartner.

 

Der Verein werde nun ein Ökosystem starten, um Anwendungsfälle zu testen. Einer davon ist der digitale Fahrzeugausweis, für den Cardossier Arbeitsgruppen bilden will. Der Start der produktiven Plattform ist für 2020 geplant. Laut Stéphane Mingot, Innovation Engineer bei Adnovum, sucht Cardossier weitere Firmen und Organisationen, die sich am Ausbau des Ökosystems beteiligen wollen.

 

Cardossier entstand aus dem Innosuisse-Forschungsprojekt "Car Dossier". Mehr über Cardossier lesen Sie in diesem Artikel.

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