Tipps für Entwickler

ARCore: Der Türöffner für Augmented Reality unter Android

Uhr | Aktualisiert
von Stefan Reinhard, Head of Mobile Projects, Bitforge

Spätestens seit dem Erfolg von Pokémon Go ist Augmented Reality in aller Munde. Mit ARCore hat Google die Hürden für einen Einsatz der Technologie in Android-Apps noch einmal deutlich gesenkt. Damit eine Umsetzung gelingt, gilt es jedoch, einige Aspekte zu beachten.

(Source: zVg)
(Source: zVg)

Unter Augmented Reality (AR) wird allgemein die Erweiterung der Realitätswahrnehmung durch computergenerierte Grafiken verstanden. Ein gutes Beispiel dafür ist die App «Ikea Place»: Bevor ich mir online ein neues Sofa kaufe, kann ich dieses erst einmal virtuell in meinem Wohnzimmer platzieren. So sehe ich gleich, ob es mir gefällt und ob die Grösse ungefähr passt. Mit ARCore bietet Google Entwicklern die elementare Grundlagen, um genau solche Erlebnisse umzusetzen.

Damit ein AR-Erlebnis gut funktioniert, sollten die virtuellen Objekte mit der Umgebung verschmelzen und sich somit real anfühlen. Ich sollte also die Illusion erhalten, als wäre mein neues Sofa bereits da. Dafür ist eine stabile Positionierung und eine flüssige Framerate genauso relevant wie zum Beispiel ein realistischer Schattenwurf. ARCore erkennt anhand der Kamera und der Bewegungssensoren laufend, wie sich die Position des Geräts im Raum verändert. In der Umgebung werden dabei horizontale und vertikale Flächen (Planes) erkannt, auf denen Objekte platziert werden können. Des Weiteren wird eine Vermutung über den Lichteinfall erstellt, damit die platzierten Objekte realistisch beleuchtet werden können.

Erwägungen zum Einsatz von ARCore

Augmented Reality ist eine relativ neue Technologie. Daher werden Geräte mit einer Android-Version älter als 7.0 nicht mehr unterstützt. Eine weitere Voraussetzung für ein funktionierendes AR-Erlebnis ist der Zugang zum Google Play Store, damit die «Google-Play-Dienste für AR» installiert werden können.

Ferner gilt es, einige UX-Grundsätze zu beachten, um ein Augmented-Reality-Erlebnis für den Benutzer möglichst zugänglich zu gestalten. Beispielsweise müssen die Erkennung von Flächen und die Platzierung eines Inhaltes einfach, schnell und intuitiv verständlich sein. Zu diesem Thema ist die Sammlung von Best Practices in der App ARCore Elements zu empfehlen.

Grundlage für AR-Apps

In der technischen Umsetzung führen viele Wege nach Rom: ARCore bietet Unterstützung für die Entwicklung in Android Studio sowie Game Engines wie Unity oder Unreal. Da ARCore nur die Grundlage für AR-Apps bereitstellt, muss für die Visualisierung der Inhalte zwingend eine 3-D-Engine eingesetzt werden. Mit Sceneform bietet Google bereits eine einfache 3-D-Szenengraph-Implementierung spezifisch für ARCore. Dass Sceneform realistisches Rendering beherrscht und gängige 3-D-Assets importieren kann, macht es für native Android-Entwickler meist zur ersten Wahl. Etablierte Game Engines wie Unity oder Unreal bieten sich an, wenn aufwändigere AR Experiences angestrebt werden.

Seit der Lancierung vor zwei Jahren hat sich ARCore rasant entwickelt und stellt mittlerweile den State-of-the-Art für AR-Apps unter Android dar. Später eingeführte Features wie Facetracking, Augmented Images oder Cloud Anchors eröffnen seither ständig neue Einsatzfelder. Wer Augmented Reality unter Android einsetzen möchte, sollte daher unbedingt einen Blick auf ARCore werfen.

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