Kolumne: Die digitale Transformation der IT

Cloud-Native ist der neue Software-Entwicklungs-Imperativ

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Martin Andenmatten, Gründer und Geschäftsführer, Glenfis. (Source: zVg)
Martin Andenmatten, Gründer und Geschäftsführer, Glenfis. (Source: zVg)

Das rasante Tempo der Geschäftsinnovation, das die digitale Transformation vorantreibt, kann nicht mehr durch die traditionelle Methodik zur Entwicklung von Legacy-Anwendungen unterstützt werden. Wenn es jetzt darum geht, die aufkommenden Technologien zur Wertschöpfung für das Unternehmen einzusetzen, dann reicht es nicht mehr, bloss eine fancy Website oder eine mobile App-Front-End-Oberfläche den ­alten, schwerfälligen Software-Monolithen voranzustellen. Diese Methode mag in den vergangenen Jahren wohl oft genügt und die Business-User beeindruckt haben. Jetzt, wenn es gilt, neue Geschäftsprozesse zu digitalisieren, braucht es mehr Speed, Flexibilität und vor allem ein Zugang zu dem gewaltigen Technologie-Potenzial im Cloud-Ökosystem. Und auch etwas Mut, sich von den in die Jahre gekommenen Altsystemen trennen zu können.

Es ist wichtig, das Wesen der technischen Veränderungen selbst zu verstehen, bevor Lösungskonzepte mit einer Reihe von losen zusammenhängenden Initiativen umgesetzt werden. Die technologische Transformation muss ganzheitlich sein und auf einer Architektur modularer Entwicklungsplattformen basieren, die auch völlig unabhängige ­Datenspeichertechnologien unterstützen. Um effizient und ­wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen in der Lage sein, die Kraft der riesigen Datenmengen, die ständig generiert werden, zu nutzen und komplexe Analysen dieser Daten durchzuführen. Es kann nicht mehr genügen, dass man 24 Stunden und noch länger braucht, bis das zentrale Datenwarehouse mit neuen Daten aktualisiert wird, um dann immer komplexere Analyse-Abfragen absetzen zu können, wobei man laufend an Kapazitätsgrenzen stösst. Oder es kann zu einem heute erwarteten Nutzererlebnis nicht mehr genügen, dass beim Onlineshopping der ganze Inhalt des Warenkorbs verloren geht, nur weil dem fix zugeordneten Server etwas passiert ist.

Richtig entfalten kann sich die digitale Transformation nur, wenn insbesondere die Softwareentwicklung selbst vollständig digitalisiert ist, was letztlich nur in der Cloud selbst möglich ist. Während CIOs an Fachmessen ausgiebig darüber sprechen, allein durch agile Ansätze und ­DevOps ein digitales Unternehmen zu werden und «die digitale Transformation voranzutreiben», müssen nun endlich auch die traditionellen Ansätze für die Anwendungsentwicklung neu überdacht und durch eine Cloud-Native-Methodik ersetzt werden. In der agilen Welt, wo alles schneller gehen muss, muss man insbesondere mit Instabilitäten umgehen können. Darauf sind Cloud-Native-Methoden ausgerichtet und können sich unabhängig und dynamisch der Umgebung anpassen. Die Umstellung dazu ist krass, aber notwendig, um sich von einer langsamen und trägen Welt hin zu einer Welt zu entwickeln, die intelligenter, schneller und agiler ist.

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