Das sind die Strom- und Datenfresser unter den Videokonferenz-Apps
Videokonferenz-Anwendungen sind energiehungrig und verbrauchen bei aktivierter Kamera viel Strom. Das geht aus einer Analyse der Firma Greenspector hervor. Sie vergleicht 11 Anwendungen, darunter Microsoft Teams, Google Meet und die Schweizer Lösung von Infomaniak.
Wer eine Videokonferenzanwendung benutzt und sich um die Umwelt sorgt, sollte die Kamera ausmachen. Laut einer Studie von Greenspector ist der CO2-Ausstoss der beliebtesten virtuellen Meeting-Tools durchschnittlich dreimal so hoch, wenn Video zu Audio hinzugefügt wird.
Mit einem Samsung Galaxy S7 mit Android 8 verglich das in Nantes ansässige Unternehmen den Energie- und Datenverbrauch von elf Videokonferenz-Anwendungen. Darin enthalten war die Lösung des Genfer Hosters Infomaniak, ebenso wie Google Meet, GoToMeeting, Hangouts, JITSI, Microsoft Teams, Skype, Tixeo, Webex, Whereby und Zoom.
Das Ergebnis: GoToMeeting ist am wenigsten energiehungrig, dicht gefolgt von Hangouts, Zoom und Webex. Am anderen Ende der Analyse sitzt die Anwendung Whereby, die am gefrässigsten ist. Im Audio-/Videomodus folgen JITSI und Infomaniak Meet auf Whereby.
JITSI und Infomaniak Meet bekommen nicht nur beim Energieverbrauch schlechte Noten. Es sind auch diejenigen Tools, welche im Audio-Video-Modus die meisten Daten verbrauchen. Und zwar deutlich. Kurz gesagt sind es etwa sieben Mal mehr als bei Hangouts oder Teams.
"Der optimierte Modus von JITSI (der eine geringere Bandbreite ermöglichen soll) reduziert diese Datenbelastung (33,4 Megabyte pro Minute) nicht. Infomaniak Meet, das auf der JITSI-Engine basiert, zeigt das gleiche Verhalten", analysiert Thierry Leboucq, Präsident von Greenspector.
Vorab wird allen Herstellern empfohlen, dem Nutzer Möglichkeiten zur Optimierung zur Verfügung zu stellen und diese so einfach wie möglich zu halten. Den Unternehmen wird empfohlen, die Ressourcen-effizienteste Lösung zu wählen. Dies gilt sowohl unter Umweltgesichtspunkten als auch unter dem Aspekt der Effizienz, da der verstärkte Einsatz von Homeoffice den Druck auf die Netzwerke erhöht.
Schweizer Skype- und Zoom-Alternativen schiessen wie Pilze aus dem Boden. Möglich macht dies eine frei verfügbare Open-Source-Software. Andere Schweizer Firmen haben ihren Videomeeting-Dienst selbst entwickelt. Einen Überblick finden Sie hier.