Studie von KPMG

Onlineshopping: Am wichtigsten ist Schweizern der kostenlose Versand

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Die meisten Schweizerinnen und Schweizer kaufen mehrmals monatlich im Internet ein. Am wichtigsten ist ihnen dabei der möglichst günstige oder kostenlose Versand. Zudem zeigt der Distanzhandelsmonitor, dass der Boom im hiesigen Onlinehandel noch nicht vorbei ist.

(Source: Brooke Cagle / Unsplash)
(Source: Brooke Cagle / Unsplash)

Die Coronapandemie hat für einen Online-Shopping-Boom gesorgt. Rund 44 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz, Deutschland und Österreich veränderten ihr Kaufverhalten. In der Schweiz war der Anteil mit 40 Prozent am kleinsten, in Österreich mit 48 Prozent am höchsten, wie eine Studie von KPMG ergab. Hierzulande gingen gemäss Studie am meisten Lebensmittel über den virtuellen Ladentisch, gefolgt von Artikeln aus der Kategorie Fashion. Auf dem dritten Platz liegen Consumer Electronics.

Dabei sind 47 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer der Ansicht, dass Onlineshopping bequem und einfach ist. Ein Viertel der Konsumentinnen und Konsumenten gab an, dass sie sich wieder auf das stationäre Einkaufserlebnis und die Beratung vor Ort freuen, während 27 Prozent zukünftig gewisse Warengruppen online und andere vor Ort besorgen wollen. Danach gefragt, welche Produkte sie nach der Coronakrise vermehrt übers Internet einkaufen werden, nannten 57 Prozent die Kategorie Fashion & Accessoires. Danach folgen die Kategorien Freizeit und Kosmetik & Drogerie mit 49 respektive 40 Prozent. 35 Prozent gaben an, dass sie Elektronikgeräte künftig häufiger online kaufen werden.

Wie GfK, der Handelsverband.swiss und die Schweizerische Post Anfang März an einem Onlineevent verkündeten, kaufen Konsumierende knapp die Hälfte ihrer Heimelektronik online ein. Mehr dazu erfahren Sie hier.

(Source: KPMG)

Die Meisten kaufen mehrmals im Monat

Schweizer Konsumierende sind Wiederholungstäter. Die Befragten kaufen gemäss Studie alle mehrmals pro Jahr im Internet ein. Mit 43 Prozent shoppt die Mehrheit mehrmals im Monat online. 21 Prozent gehen einmal im Monat onlineshoppen, 16 Prozent mindestens einmal innerhalb von drei Monaten und 12 Prozent mehrmals pro Woche. Interessant dabei ist, dass nicht jeder Besuch in einem Onlineshop auch zum Kauf führt. So gaben lediglich 3 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer an, täglich online einzukaufen, allerdings besuchen 13 Prozent täglich einen Onlineshop. Die Mehrheit hält sich zwischen 11 und 20 Minuten lang im Shop des jeweiligen Anbieters auf.

Vor allem junge Konsumentinnen und Konsumenten setzen auf Onlineshops. Bei den 18- bis 24-Jährigen ist der Anteil Personen, die mindestens 60 Prozent ihrer Einkäufe im Internet tätigen, mit 33 Prozent am höchsten. Bei der Altersgruppe zwischen 56 und 89 Jahren ist der Anteil mit 9 Prozent am geringsten.

Am wichtigsten ist der kostenlose Versand

KPMG fragte die Studienteilnehmenden auch, was ihnen an einem Onlineshop am wichtigsten sei. Bei den Schweizer Konsumierenden stehen kostenloser Versand und Rückversand an erster Stelle. Am zweitwichtigsten sind vertrauenswürdige Händler hinsichtlich Datenschutz und Lieferung der Ware, gefolgt von Aussagekräftigen Produktbeschreibungen und korrekten Produktdaten sowie der einfachen und intuitiven Bedienung des Onlineshops. Am wenigsten wichtig ist es Schweizerinnen und Schweizern Produkte aus dem Shop in sozialen Netzwerken teilen können.

Als Gründe für einen Kaufabbruch nannten die Meisten (69 Prozent) zu hohe Versandkosten. Wird die bevorzugte Zahlungsart nicht angeboten, ist das für 48 Prozent ein Grund, den Einkauf abzubrechen. 46 Prozent wechseln zu einem anderen Shop, wenn die Lieferzeiten zu lange sind oder Waren nicht mehr verfügbar sind und 34 Prozent brechen den Kauf ab, wenn ihnen der Anbieter nicht vertrauenswürdig erscheint.

(Source: KPMG)

Während Amazon in Österreich und Deutschland ganz klar der Onlinanbieter ist, bei dem am meisten gekauft wird, shoppen Schweizerinnen und Schweizer bei sehr vielen unterschiedlichen Händlern. KPMG geht davon aus, dass es daran liegt, dass der Schweizer Markt für Amazon aufgrund der hiesigen Zollverordnungen weniger attraktiv ist. Trotzdem schaffte es der Onlineriese mit 7 Prozent auf Platz drei der meistgenutzten Onlinehändler. Die Pole-Position hat mit 17 Prozent Zalando, gefolgt von Digitec Galaxus mit 10 Prozent.

Für die Studie befragte KPMG 3152 Konsumenten und Konsumentinnen aus der DACH-Regkon.

Schweizer Onlinehandel hebt Anfang 2021 ab

Wie der aktuelle Distanzhandelsmonitor von GfK in Zusammenarbeit mit der Post und dem Handelsverband zeigt, ist der Boom im Schweizer Onlinehandel noch nicht vorbei. Der konsolidierte Umsatz im ersten Quartal 2021 liegt laut Carpathia 42,8 Prozent über jenem des Vorjahresquartals. Vor allem im Januar und Februar stiegen die Umsätze verglichen mit den Monaten 2020 stark, da der stationäre Handel damals noch nicht von Einschränkungen und Schliessungen betroffen war.

"Der März ist denn auch 'nur' noch 18.2% über dem Vorjahr, wobei auch dies im langjährigen Mittel nach wie vor einem überdurchschnittliches Wachstum entspricht", schreibt Carpathia.

Das Segment Multimedia und IT liegt rund 37 Prozent über dem Vorjahresquartal. Am stärksten legte der Bereich Home & Living zu mit 103 Prozent, gefolgt von Sport und Sportgeräte mit 92 Prozent. Das einzige Segment, das leicht schlechter dasteht als 2020, ist Büro. Hier gingen die kumulierten Umsätze um 0,5 Prozent zurück.

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