Merkwürdiges aus dem Web

Rechtswischerei

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CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten Kurznews immer in der Rubrik "Merkwürdiges aus dem Web". Gute Unterhaltung!

(Source: pikisuperstar / Freepik)
(Source: pikisuperstar / Freepik)

Trump-Freund und Tech-Milliardär Peter Thiel investiert in die Dating-App eines ehemaligen Präsidenten-Beraters. Die App namens "The Right Stuff" soll "Konservative auf einfache Weise verbinden", wie "Der Standard" berichtet. Die Zielgruppe kann sich ab Sommer auf den Start der Plattform freuen. Peter Thiel selbst hat 1,5 Millionen US-Dollar in die Dating-App investiert. Und wer soll es wissen, wenn nicht Thiel, der schon mit der Erfindung von Paypal und seiner Investition in "thefacebook.com" im Jahre 2004 ein glückliches Händchen bewies. "The Right Stuff" gesellt sich zum Portfolio der rechtskonservativen Internetplattformen hinzu. Mit "Rumble" gibt es bereits eine Youtube-Alternative und mit "Gettr" eine entsprechende Social-Media-App. Hinzu kommt auch die von Donald Trump lancierte Plattform "Truth Social", die nach Trumps Verbannung von Twitter ins Rollen gekommen war. Die konservativen Rechten bauen sich mit diesen Apps ein Paralleluniversum an sozialen Medien auf – in diesem Sinne ist eine Dating-App für Rechtswähler konsequent. Man müsste den Nutzern jedoch vielleicht vorher erklären, dass man zum Rechts­wischen nur einen Finger und nicht den ganzen Arm erheben muss.

(pwo)

Facebook droht mit Freilassung

Selten hat ein Bericht zuhanden der US-Börsenaufsicht so viel Hoffnung und Häme aufkommen lassen wie dieser. Facebook-Mutter Meta hielt darin fest: Wenn das gezielte Ausspielen von Werbung weiterhin verhindert werde, könne Meta eine Reihe seiner Dienste, darunter Facebook und Instagram, wahrscheinlich nicht mehr in Europa anbieten. Im Klartext heisst das: Facebook droht mit dem Abzug aus Europa. Allerdings befürchtete Meta ein Missverständnis und stellte klar, dass man das nicht als Drohung verstanden wissen wolle. Ein Glück, dass es niemand so aufgefasst hat. Im Gegenteil: Zwei Volksvertreter frohlockten über die Meldung. Danach gefragt, ob Europa ohne Facebook leben könne, mussten die beiden breit grinsen, wie der "Blick" berichtet. "Ich kann bestätigen, dass das Leben ohne Facebook sehr gut ist", sagte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Sein deutscher Amtskollege Robert Habeck stimmte ihm zu. Er selbst sei schon vier Jahre Facebook-frei "und es ist fantastisch". Also, liebes Facebook, fürchte dich nicht – kein Kontinent weint, wenn deine Beziehung zerbricht.

(jor)

Erzieherischer Ungehorsam

Was tun, wenn der Nachwuchs nachts nicht schläft, sondern ständig vor dem Handy herumgammelt? Ein findiger französischer Familienvater hat sich die Lösung wohl aus Hackerkreisen abgekuckt – aber dummerweise das Kleingedruckte ignoriert. Er setzte seine Kinder, die angeblich süchtig nach Facebook und anderen Social-Media-Mitteln geworden waren, kurzerhand auf kalten Entzug, indem er einen Störsender installierte. Solche sogenannten Jammer senden Funkwellen auf denselben Frequenzen wie die Mobilgeräte, überlagern diese und verhindern somit, dass sich die Geräte mit den Mobilfunkmasten verbinden können. Keine schlechte Idee. Dumm nur, dass der Störsender bis in die Nachbargemeinde Messanges strahlte und dort das Mobilfunknetz drei Stunden lang lahmlegte. Ein Techniker der zuständigen Mobilfunkbehörde kam dem Familienvater auf die Schliche. Nun droht ihm eine Geldstrafe von bis zu 30'000 Euro und bis zu sechs Monate Gefängnis, wie "golem.de" berichtet. Immerhin kennt sich der Mann nun mit Störsendern aus – im Knast sind solche Kenntnisse wohl mindestens ein paar Fluppen wert.

(jor)

Autokratie im Autoradio

Kann man Radiohörer dazu zwingen, immerzu denselben Sender zu hören? Im Prinzip ja, funktioniert aber nur bei Leuten im pazifischen Nordwesten, die einen Mazda aus den Baujahren 2014 bis 2017 fahren. Besitzerinnen und Besitzer solcher Autos konnten den Sender Kuow-FM aus Seattle, einmal eingestellt, nicht mehr wechseln und nur noch die Lautstärke regeln. Teilweise ging aber auch das gesamte Infotainment-System kaputt. Bluetooth, GPS, die Rückfahrkamera, die USB-Ports zum Laden von Handys: alles futsch. Die Ursache lag in einer fehlerhaften Bilddatei, wie "futurezone.at" berichtet. Der Radiosender hatte sein Logo für ein Mal ohne Dateiendung ausgespielt, was die Infotainment-Anlagen dieser Mazda-Modelle überforderte. Die einzige Lösung sei es, das gesamte Hardware-Modul zu tauschen. Kostenpunkt: 1500 US-Dollar. Mazda biete Betroffenen immerhin eine "Kulanzlösung" an. Hoffentlich auch! Für das Geld kann man in den USA locker auch ein anständiges Auto kaufen.

(jor)

Nicht jeder Tesla gibt ein Tönchen

Zu Weihnachten 2020 hat Tesla seine Kunden mit der Boombox-Funktion beschenkt, die den externen Lautsprechern des Autos erlaubt, beliebige Tonaufnahmen abzuspielen. "Ändern Sie Ihr Hupsignal auf Ziege, Schlange, Saxofon, Furz oder Weihnachts-Jingle", twitterte Tesla-Chef Elon Musk. Was spassig klingt, ist jedoch so gar nicht im Sinne der Verkehrssicherheit. Denn die externen Lautsprecher dienen eigentlich dazu, Autogeräusche nachzuahmen, um Passanten zu warnen. Doch die von Musk vorgeschlagene Mischung aus Geräuschen und Musik erinnert eher an einen Karnevalsumzug als an ein herannahendes Fahrzeug. Zu diesem Schluss kam auch die US-Verkehrssicherheitsbehörde, weshalb sie Tesla zu einem Rückruf der Funktion aufforderte. So nimmt der Spass ein Ende – zumindest in den USA. In der Schweiz war die Funktion übrigens nie zugelassen. Ein Jammer. Der eine oder andere Tesla-fahrende Fasnächtler hätte sein Fahrzeug sicherlich gerne tröten und furzen lassen.

(rfe)

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