Bis zu 392'000 Franken

Diese Forschungsprojekte erhalten Geld von der DIZH

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von René Jaun und tme

Im Rahmen eines Rapid-Action-Calls fördert die Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen sechs Forschungsprojekte. Sie befassen sich unter anderem mit verlässlicher KI-Assistenz in der Radiologie, dem digitalen Selbstschutz von Jugendlichen oder der KI-Literacy im Journalismus.

(Source: Rawpixel / Freepik.com)
(Source: Rawpixel / Freepik.com)

"Digitale Resilienz: im Spannungsfeld zwischen Deep Fake und Cyberkreativität" – unter diesem Motto steht der dritte sogenannte Rapid-Action-Call der Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH). Dabei sucht und fördert die Organisation "Projekte, die mit rasch realisierbaren Massnahmen auf unmittelbare gesellschaftliche Herausforderungen reagieren", wie es in der Ausschreibung heisst. Die Projekte sollten "durch innovative Applikationen, kreative Programme oder zielgruppenspezifische Austauschformate etc. dazu beitragen, die digitale Resilienz und digitale Sicherheit auch von nicht geübten Nutzerinnen und Nutzern zu stärken".

Für die ausgewählten Projekte hält die DIZH insgesamt 392'000 Franken an Fördergeldern bereit, wobei jedes Projekt zwischen 15'000 und 75'000 Franken beantragen kann.

Die Forschungsteams konnten sich bis ende April 2024 für finanzielle Unterstützung bewerben. Den folgenden sechs Projekten gab die DIZH den Zuschlag:

KI-Stark - Förderung des digitalen Selbstschutzes von Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Trotz Datenschutzbedenken teilen viele Jugendliche online leichtfertig persönliche Daten, was als Datenschutzparadoxon bezeichnet wird. Das Projekt möchte das Datenschutzparadoxon durch Aktivierung der persönlichen Betroffenheit auflösen. Es werden Lehrmaterialien entwickelt, um den digitalen Selbstschutz zu fördern. Das Projekt ist an der ZHAW School of Management and Law angesiedelt.

UnRealBody: Jugendliche vor den Gefahren unrealistischer KI-basierter Körperbilder schützen

Eine wachsende Zahl von Forschungsarbeiten in Psychologie und Soziologie zeigt, dass eine tiefgreifende Unzufriedenheit mit dem eigenen Körperbild ein zunehmend drängendes Problem bei jungen Menschen darstellt, teilweise aufgrund von Medienexposition. Es wird erwartet, dass sich dieses Problem durch KI-generierte idealisierte Körper noch verschärfen wird. Im Projekt UnRealBody wird eine Intervention entwickeln, um junge Menschen vor den schädlichen Auswirkungen idealisierter, KI-generierter Körperbilder zu schützen und ihre digitale Resilienz zu stärken. Das Projekt ist am UZH Institut für Implementation Science in Health Care angesiedelt.

Trust-Rad : Verlässliche KI-Assistenztools für die Radiologie

Das Projekt zielt darauf ab, Vertrauensmechanismen in radiologische KI-Assistenztools zu integrieren. Um die Vertrauenswürdigkeit zu verbessern, besteht das Ziel darin, (i) Modelle zu entwickeln, die es dem radiologischen KI-Tool ermöglichen, Inhalte zu erzeugen, die nicht nur präzise, sondern auch besonders relevant sind, wodurch das Risiko von Fehlern und falschen Informationen verringert wird, und (ii) die Ausgabe des Modells mit vertrauenswürdigen Informationsquellen zu ergänzen und gleichzeitig transparente Einblicke in den Erstellungsprozess zu bieten. Angesiedelt ist dieses Projekt am UZH Department of Quantitative Biomedicine.

Digitale Resilienz: Tool für KI- und Deepfake-Kompetenz bei Jugendlichen

Das Projekt entwickelt, testet und veröffentlicht ein interaktives Online-Tool inkl. Lernumgebung zur Stärkung digitaler Resilienz bei Jugendlichen durch Förderung ihrer KI- und Deepfake-Kompetenz. Es integriert Elemente von Quellenkritik, Storytelling und Wissenschaftskommunikation zur Verbesserung kritischer Denkfähigkeit und Medienkompetenz. Das Projekt ist am UZH Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung sowie am ZHAW Institut für Angewandte Medienwissenschaft angesiedelt.

Cyber Safari – Zürcher Lernpfad zur digitalen Resilienz

Cyber Safari fördert die digitale Resilienz von Jugendlichen durch spielerisches Lernen. Interaktive Quests entlang verschiedener Stationen stärken Medienkompetenz und kombinieren digitales Lernen mit körperlicher Aktivität. Positive Effekte werden sowohl auf Individualebene wie auch auf gesellschaftlicher Ebene erwartet. Dieses Projekt leiten das ZHAW Departement Angewandte Psychologie und das Soziologische Institut der UZH. Zudem ist die FH Graubünden als Hochschulpartner aufgeführt.

KI-Literacy im Schweizer Journalismus – Wie sich die digitale Resilienz von Journalismus und Publikum stärken lässt

Basierend auf einer Befragung von Medienschaffenden wird das Projekt einen umfassenden Überblick dazu bieten, wie KI in Schweizer Nachrichtenmedien eingesetzt wird und welche Massnahmen zur Stärkung der KI-Literacy von Journalismus und Publikum eingesetzt werden. Jdie Leitung dieses Projekts liegt beim Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Uni Zürich. Involviert sind auch das UZH Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung sowie das Institut für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW. Als weitere Hochschulpartner fungieren die Università della Svizzera Italiana, die Uni Freiburg sowie die FH Graubünden.

Die Zürcher Hochschulen stellten Ihre Standortinitiative DIZH erstmals im Frühling 2019 vor. Ziel der Partnerschaft ist die Stärkung des Kantons Zürich als Forschungs- und Entwicklungsstandort für digitale Technik. Mehr dazu lesen Sie hier.

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UcFF8voq