430 aktive Proptech-Firmen

Schweizer Proptechs erwarten weiteres Wachstum

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von FR, startupticker.ch

Die grosse Mehrheit der Proptech-Startups fokussiert sich auf den heimischen Markt und skaliert ohne Risikokapital. Dadurch wachsen die Start-ups zwar langsamer, aber dennoch konstant. Auch sonst zeichnet der 7. Report des Netzwerks Swissproptech ein eher positives Bild.

(Source: Treecha / AdobeStock.com)
(Source: Treecha / AdobeStock.com)

Die Anzahl Proptech-Unternehmen ist in der Schweiz in den vergangenen Jahren stets gestiegen, doch mittlerweile ist das Wachstum etwas abgeflacht. Knapp 430 aktive Proptechs zählte das Netzwerk Swissproptech diesen Juli. Vor sieben Jahren bei der ersten Studie waren es deren 100.

Im nun veröffentlichten 7. Branchenreport zeigt sich, dass es insbesondere in den Bereichen "Construction" und "Smart Building" eine Zunahme an Neugründungen gab. Deutlich weniger Proptech-Start-ups finden sich hingegen in der Kategorie "Rental". Als einen möglichen Grund nennen die Studienautoren den Umstand, "dass es einige prominente Proptechs in dieser Kategorie nicht mehr gibt".

Tiefe Umsätze aber positive Prognose

Rund 70 Prozent der Befragten konnten ihren Umsatz im vergangenen Jahr steigern. Ganze 85 Prozent geben gar an, dass sie in diesem Jahr wohl höhere Umsätze als im Vorjahr erzielen werden. Doch die Umsätze sind bei etwa 50 Prozent der Start-ups noch tief: Gemäss Umfrage-Antworten erzielt jedes zweite Proptech weniger als eine halbe Million Franken Umsatz pro Jahr. Erst wenige Proptechs haben sich zu Highflyern entwickelt, die sich entweder durch ein starkes organisches Wachstum, erfolgreiche Investorensuche oder eine tiefe Kostenstruktur absetzen konnten.

Mehrheitlich selbstfinanziert und auf den Schweizer Markt fokussiert

"Die Mehrheit aller Proptechs ist umsatzmässig aber weiterhin bescheiden unterwegs und noch nicht in einer Phase, in welcher der Break-even tatsächlich erreicht ist", führen die Autoren weiter aus. Dennoch wird die Sicherung der Finanzierung erst als fünftgrösste Herausforderung genannt. Viele der Umfrageteilnehmenden decken ihre Investitionen entweder mit eigenen Mitteln oder aus den Kapitalstöcken der Gründerinnen und Gründer. Nur eine Minderheit der Proptech-Start-ups konnte bereits Kapital von strategischen Investoren und VCs einsammeln.

Insbesondere bei geplanten Expansionen setzen die Jungunternehmen aber auf die Zusammenarbeit mit Risikokapitalgebenden, kommt die Studie zum Schluss. Doch die Expansionsbestrebungen über den Schweizer Markt hinaus sind bei den meisten Proptechs noch nicht hoch oben auf der Prioritätenliste. "Schweizer Proptechs bevorzugen die Expansion im eigenen Land und ziehen sie der Internationalität vor. Auch wenn einige bereits internationale Luft geschnuppert haben, ist der grösste Teil weiterhin national tätig und expandiert in andere Kantone oder Sprachregionen."

Herausforderung Kundenwachstum

Die Befragten nannten den Aufbau eines Kundenstammes als grösste Herausforderung. Die Proptech-Start-ups hätten weiterhin damit zu kämpfen, dass einerseits die Entscheidungszyklen bei ihren Kunden sehr lang seien und andererseits standardisierte Lösungen häufig individuellen Kundenwünschen angepasst werden müssten. Beides führe zu einem zusätzlichen Verbrauch von finanziellen und personellen Ressourcen.

In diesem Jahr haben von 420 angeschriebenen Proptech-Start-ups 54 Fragen zum vergangenen Geschäftsjahr und den Prognosen fürs 2024 beantwortet. Der gesamte Report kann auf der Webseite von Swissproptech heruntergeladen werden.

 

Dieser Beitrag ist zuerst auf startupticker.ch erschienen

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