E-Paper-Displays aus Lugano

ISE 2025: Pocketbook betritt Digital-Signage-Geschäft mit Inkposter

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von Coen Kaat und jor

Die Pro-AV-Messe ISE hat dieses Jahr über 85'000 Personen in Barcelona zusammengebracht. Auch der Schweizer E-Reader-Hersteller Pocketbook war vor Ort. Der Hersteller präsentierte dort das Inkposter, seinen Einstieg in das Digital-Signage-Geschäft.

Evgeniy Zaitsev, COO von Pocketbook, an der ISE 2025. (Source: Netzmedien)
Evgeniy Zaitsev, COO von Pocketbook, an der ISE 2025. (Source: Netzmedien)

Der Schweizer E-Reader-Hersteller Pocketbook hat in diesem Jahr einen neuen Markt betreten: das Pro-AV- und Digital-Signage-Geschäft. Das 2007 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Lugano erweiterte nämlich sein Angebot um eine neue Produktkategorie: das Inkposter. Ein Auftritt an der Leitmesse in dem Bereich, an der ISE in Barcelona, durfte deshalb wohl auch nicht fehlen. An der ISE 2025 stellte Pocketbook die Inkposter am Stand seines Partner Longshine Technologie aus. 

Der Hersteller hatte die digitalen Bilderrahmen mit E-Paper-Displays bereits Anfang Jahr an der CES 2025 in Las Vegas präsentiert, lesen Sie hier mehr dazu

E-Paper-Displays sind für den Hersteller nichts Neues. Schliesslich bietet er schon lange E-Reader mit dieser Technologie an. "Wir arbeiten schon seit 15 Jahren mit E Ink als Zulieferer zusammen", sagte Evgeniy Zaitsev, COO von Pocketbook. "Von Anfang an haben wir darüber nachgedacht, wie wir diese Geräte mit farbigen Displays weiterentwickeln könnten." Mit der Einführung des E-Paper-Farbdisplays Spectra 6 von E Ink sei dem Unternehmen schliesslich die Idee gekommen: "Wir wollten ein Digital-Signage-Produkt schaffen, das auch für Endverbraucher und -verbraucherinnen interessant ist", sagte Zaitsev.

"Viele Menschen sammeln beispielsweise Vintage-Poster. Sie besitzen 50 oder sogar 100 Stück, haben aber nicht genug Platz, um sie alle aufzuhängen", sagte Zaitsev. "Daraus entstand unser Konzept: ein digitaler Bilderrahmen, der sich perfekt in die Dekoration einer Wohnung oder eines Büros einfügt."

So könnten die Inkposter sich in ein Wohnzimmer einfügen. Im Bild: das 28,5-Zoll-Modell. (Source: Pocketbook)

So könnten sich die Inkposter in ein Wohnzimmer einfügen. Im Bild: das 28,5-Zoll-Modell. (Source: Pocketbook)

"Wirklich wie Papier"

Im Wesentlichen nutzen die Poster dieselbe Technologie wie die E-Reader des Herstellers. "In den Postern steckt aber eine neue Generation von Displays, basierend auf dem Spectra-6-Display von E Ink", erklärte Zaitsev. Dank dieses Displays wirke das dargestellte farbenfrohe Bild, als ob es auf Papier gedruckt wäre. "Es ist eine wirklich tolle Technologie für Digital-Signage-Anwendungen." Das Inkposter funktioniert wie ein digitaler Bilderrahmen, merkte Zaitsev an. Es kann in Innenräumen etwa zur Darstellung von Gemälden, Postern oder Fotografien genutzt werden. 

Da das Display nur beim Bildwechsel Strom benötigt, hält der verbaute Akku sehr lange. Ein Bildwechsel dauert übrigens etwa 45 Sekunden. "Wenn man zweimal pro Tag das Bild wechselt, muss man das Inkposter nur einmal pro Jahr aufladen", versprach Zaitsev. Aufladen könne man die Geräte über einen versteckten USB-C-Anschluss. Zudem erzeugen die Displays keine Hitze und strahlen auch kein für die Augen schädliches blaues Licht ab. "Es ist wirklich wie Papier", sagte er.

Das 28,5-Zoll-Modell mit Sharp-Technologie an der ISE 2025. (Source: Netzmedien)

Das 28,5-Zoll-Modell mit Sharp-Technologie an der ISE 2025. (Source: Netzmedien)

Darüber hinaus soll das Produkt auch möglichst einfach zu verwenden sein. Man müsse lediglich einen Knauf an der Wand montieren mit einer einzelnen Schraube, daran könne man anschliessend das Inkposter aufhängen. "Man kauft es also im Laden, packt es aus und schon ist es einsatzbereit", sagte Zaitsev. 

Auch der Content ist entscheidend

"Es geht aber nicht nur um die Hardware, auch der Content ist entscheidend", sagte der COO. Dieser lässt sich über eine Mobile App steuern. Damit lassen sich mehrere Inkposter verwalten und einzeln ansteuern. Ein paar Klicks, und das Bild ist ausgetauscht, wie Zaitsev am Messestand live demonstrierte.

"Wir stellen bereits Tausende von Bildern aus der Public Domain kostenlos zur Verfügung", sagte Zaitsev. "In Zukunft werden wir sequenziell Bilder aus weiteren Galerien und Museen hinzufügen. Die User können dann aus verschiedenen Kategorien wählen, wie beispielsweise Fotografie, Poster oder digitale Kunst. Diese Vielfalt ermöglicht es ihnen, die passenden Bilder für ihr Zuhause oder ihr Büro zu finden." Über die App könne man auch eigene Fotos vom Handy auf die Inkposter laden. 

Die 13,3-Zoll- und 31,5-Zoll-Modelle an der ISE 2025 in Barcelona. (Source: Netzmedien)

Die 13,3-Zoll- und 31,5-Zoll-Modelle an der ISE 2025 in Barcelona. (Source: Netzmedien)

Die App ist kostenlos, kommt aber mit einer Bezahloption. Will man berühmte Bilder von bekannten Künstlerinnen und Künstlern auf den Screen laden, muss man sich für ein Abo-Modell entscheiden. Zaitsev stellt jedoch auch die Möglichkeit in den Raum, dass man eventuell einzelne Bilder kaufen und unbegrenzt nutzen könnte. 

Die Inkposter kommen in drei Formaten auf den Markt: 13,3 Zoll (für 599 US-Dollar), 28,5 Zoll (für 2399 Dollar) und 31,5 Zoll (für 1699 Dollar). Es mag zunächst etwas befremdlich wirken, dass das mittlere Format mit Abstand am meisten kostet. Das liegt daran, dass das 28,5-Zoll-Gerät E-Ink- und Sharp-Technologie kombiniert. "Daher haben diese Modelle eine leicht bessere Auflösung und ein anderes Seitenverhältnis", erklärte Zaitsev. 

Die Produktion der Displays wird gemäss Zaitsev im April beginnen und die ersten Geräte sollen im Mai ausgeliefert werden.

 

Alle News rund um die neuesten Produkte und Trends direkt von der ISE 2025 finden Sie auch hier im Dossier zur ISE.

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