Neuheiten zur GTC 2025

Nvidia sagt Hallo zu Vera Rubin und Sorry zur Quantenwelt

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von René Jaun und dwi

Mit DGX Spark und DGX Station präsentiert Nvidia zwei KI-Computer fürs Büro oder Zuhause. An seiner Hausmesse GTC enthüllte das Unternehmen aber auch Details seiner künftigen Prozessoren und zeigte, wie es im Bereich der Quantentechnologie mitmischen will.

Nvidia-CEO Jensen Huang präsentiert an der Hausmesse GTC eine neue Prozessorarchitektur namens Vera Rubin. (Source: Screenshot / https://www.youtube.com/watch?v=-pFFh7v0ymA)
Nvidia-CEO Jensen Huang präsentiert an der Hausmesse GTC eine neue Prozessorarchitektur namens Vera Rubin. (Source: Screenshot / https://www.youtube.com/watch?v=-pFFh7v0ymA)

Wer sich für Neuheiten rund um künstliche Intelligenz (KI) interessiert, hat diese Woche nach San Jose geblickt. Dort hielt der Tech- und KI-Gigant Nvidia seine jährliche Hausmesse GTC ab, bepackt mit jeder Menge Produktneuheiten.

Die KI für daheim

Gleich zu Beginn der Konferenz stellte Nvidia-Chef Jensen Huang klar: "Das Zeitalter der generalistischen Robotik ist da". Er illustrierte dies im Beisein eines kleinen Roboters Blue, der auf Huangs Befehle reagierte, wie Sie hier lesen können. Die nächste KI-Welle komme in Form von Robotik, führte der Nvidia-CEO aus.

Die Nvidia-Prozessoren, mit denen grosse Player ihre KI-Modelle trainieren und anbieten, laufen üblicherweise in Rechenzentren. Doch Nvidia präsentierte auch Prozessoren für (etwas) kleinere Budgets. Dazu gehören die Geräte DGX Spark (ehemals Project Digits) und DGX Station, die Huang als "die PCs des KI-Zeitalters" vorstellte. Es gibt die Maschinen in diversen Konfigurationen "von ganz kleinen bis zu Workstations", wie der CEO laut "Tech Crunch" an seiner Keynote sagte. Demnach rechne DGX Spark mit bis zu 1000 Billionen Operationen pro Sekunde mit Hilfe eines GB10 Grace Blackwell Superchips. Nvidia nimmt Reservationen für die Geräte entgegen und will sie einst zu Preisen ab 3000 US-Dollar verkaufen, wie "The Verge" schreibt. Auch weitere PC-Anbieter wie Asus, Dell oder HP wollen Computer mit demselben Nvidia-Prozessor lancieren.

DGX Spark and DGX Station

Nvidia-Chef Jensen Huang bezeichnet die Geräte DGX Spark und DGX Station als "die PCs des KI-Zeitalters". (Source: Nvidia)

Die Desktop-Produktreihe DGX Station will Nvidia später dieses Jahr in den Handel bringen, wie der entsprechenden Mitteilung zu entnehmen ist. In den Geräten wird ein GB300 Grace Blackwell Ultra Desktop Superchip werkeln, unterstützt von 784 Gigabyte Arbeitsspeicher. Preise und Leistungsdaten für die entsprechenden Produkte gab Nvidia noch nicht bekannt. Erhältlich sein werden auch diese Produkte über diverse Hardware-Partner.

Nützlich seien solche Computer etwa für Programmierer, Forscher, Robotikentwickler, Datenwissenschaftler und Studenten, wie Nividia erklärt. Sie können damit beispielsweise KI-Modelle lokal nachtrainieren. Reicht die Leistung der eingebauten Prozessoren nicht aus, bietet Nvidia eine Anbindung in die DGX Cloud an.

Der KI-Prozessor nach Blackwell

Die Prozessoren der Blackwell-Familie stellte Nvidia bereits 2024 vor – auch wenn sie damals noch nicht erhältlich waren. Auch dieses Jahr gewährte das Unternehmen Einblicke in KI-Prozessortechnologie von morgen. Nach Blackwell Ultra – erhältlich ab der 2. Jahreshälfte 2025 – soll im 2. Semester 2026 eine Prozessorarchitektur namens Vera Rubin kommen, wie Nvidia mitteilt. Benannt ist der Chip nach einer Astronomin, die für ihre Forschung im Bereich der dunklen Materie bekannt ist.

Mit Vera-Rubin-Prozessoren sollen Rechenzentren ihre KI-Effizienz noch einmal steigern können, gibt sich Nvidia überzeugt. Konkret kündigte Jensen Huang an, dass der Vera-Rubin-Prozessor von morgen KI-Berechnungen doppelt so schnell ausführen könne wie der leistungsfähigste Blackwell-Chip von heute, wie "Tech Crunch" schreibt. Intern transportiert der Prozessor Daten via High-Bandwidth-Memory mit bis zu 13 Terabits pro Sekunde. Zum Vergleich: Bei Blackwell sind es noch bis zu 8 Terabits pro Sekunde, wie "Tech Target" aufschlüsselt. Im Vera-Rubin-NVL144-System bringt Nvidia 144 GPUs unter. Im 2. Semester 2027 will das Unternehmen mit Rubin Ultra NVL576 nachlegen, welches 576 GPUs beherbergt.

Ein Sorry für die Quantenwelt

Einen ganzen GTC-Tag widmete Nvidia der Quantentechnologie. Lange Zeit habe das Unternehmen diesen Bereich vernachlässigt, merkt "Tech Crunch" an. Nun scheint Nvidia hier Boden gutmachen zu wollen. Tatsächlich betrat Nvidia-Chef Huang auch am "Quantum Day" die Bühne und sagte: Sorry; denn noch im Januar 2025 hatte der Nvidia-Chef verkündet, die Quantentechnologie werde in den kommenden 15 bis 30 Jahren nicht sehr nützlich sein. An der Börse verloren die Wertpapiere mehrerer Hersteller von Quantencomputern deutlich an Wert, wie "Tech Crunch" zusammenfasst. Dies habe er nicht gewollt, sagte Huang nun am Quantum Day und ergänzte: "Ich wusste gar nicht, dass diese Unternehmen börsennotiert sind". Er halte Quantencomputing für eine sehr vielversprechende Technologie, führte er weiter aus und ergänzte, dass auch Nvidia auf Jahrzehnte lange Forschungs- und Entwicklungsarbeit aufbaue.

Um die Entwicklung von Quantentechnologie voranzutreiben, plane Nvidia noch dieses Jahr ein Forschungszentrum in Boston zu eröffnen, gab das Unternehmen bekannt. Am Nvidia Accelerated Quantum Research Center (NVAQC) wolle man mit spezialisierten Partnern Quantenhardware mit KI-Supercomputern verbinden. Damit werde beschleunigtes Quanten-Supercomputing möglich, erklärt Nvidia in der Mitteilung. Damit wiederum werde man dazu beitragen, "die schwierigsten Probleme der Quanteninformatik zu lösen, angefangen vom Qubit-Rauschen bis hin zur Umwandlung experimenteller Quantenprozessoren in praktische Geräte".

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