Editorial

So beeinflusst KI die Unternehmens-IT

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Marc Landis, Chefredaktor. (Source: Netzmedien)
Marc Landis, Chefredaktor. (Source: Netzmedien)

Künstliche Intelligenz (KI) hat mit dem Siegeszug von LLM-Anwendungen wie ChatGPT ihren Weg aus den Forschungslabors und der Science-Fiction in den Alltag gefunden. Vom Automatisieren von Routineaufgaben über personalisierte Kundenerfahrungen bis hin zu datengetriebenen Entscheidungen – Unternehmen setzen KI ein, um ihre Effizienz zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Rolle von KI in der Geschäftswelt wird immer zentraler. Eine besondere Dynamik bringt die generative KI. Bereits verändert haben Sprachmodelle oder Bildgeneratoren die Art und Weise, wie Inhalte erstellt werden. Generative KI erstellt Berichte, entwirft Marketingmaterial, schreibt Softwarecode. Diese Möglichkeiten versprechen Effizienzgewinne und erweitern im Idealfall die kreativen Spielräume in Unternehmen.

Doch die Integration von generativer KI birgt auch Herausforderungen. Wie lassen sich etwa KI-generierte Inhalte zuverlässig auf Qualität, Richtigkeit und ethische Vertretbarkeit prüfen? Kann ChatGPT mit einem Prompt dazu gebracht werden, sich selbst zu kontrollieren, oder wird das weiterhin die Aufgabe von Menschen bleiben? Aber wie werden Menschen künftig die entsprechenden Kompetenzen erlangen, wenn nicht durch das langjährige Üben im Rahmen von Routineaufgaben, um die handwerklichen Fähigkeiten zu festigen? Denn etwa auch das professionelle Schreiben von Texten ist ein Handwerk, das man erst erlernen muss, bevor man es kann (besonders begabte Naturtalente und Edel­federn natürlich ausgeschlossen).

Wer die Technologie erfolgreich nutzen möchte, muss eine Balance zwischen Automatisierung und menschlicher Kontrolle finden. Denn unbemerkte KI-generierte Fehler können im geschäftlichen Kontext erhebliche Konsequenzen haben. IT-Abteilungen müssen sicherstellen, dass die Einbettung generativer KI in bestehende Systeme einerseits nahtlos funktioniert und andererseits hohen Sicherheitsanforderungen entspricht. Ein weiterer Aspekt ist die kontinuierliche Schulung und Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Mitarbeitenden im Umgang mit KI-Tools. Im Übrigen verändert KI nicht nur Prozesse, sondern auch Arbeitskulturen. Dies erfordert ein Umdenken sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene.

Die Unternehmens-IT steht insofern vor einer doppelten Herausforderung: Sie muss sowohl die technologischen Grundlagen schaffen, als auch die richtigen Leitplanken setzen, um das Potenzial generativer KI voll auszuschöpfen, ohne die Risiken aus den Augen zu verlieren. Nur so wird es möglich sein, die Chancen der «KI-Ära» gewinnbringend zu nutzen.

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