ZHAW-Studie zur digitalen Transformation

Mehrheit erlebt Digitalisierung positiv

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Ist es Big Data, Social Media oder künstliche Intelligenz? Eine Umfrage der ZHAW zeigt: Viele Fach- und Führungskräfte können den Begriff digitale Transformation nicht eindeutig zuordnen. Dennoch steht die Mehrheit der Befragten der Digitalisierung von Geschäftsprozessen wohlgesonnen gegenüber.

(Quelle: a-r-t-i-s-t / iStock.com)
(Quelle: a-r-t-i-s-t / iStock.com)

Was ist die digitale Transformation? Diese Frage können selbst Fachkräfte in der Schweizer Wirtschaft nicht eindeutig beantworten. Dies zeigt die Studie "Der Mensch in der Arbeitswelt 4.0". Hierfür befragte die ZHAW-Forscherin Sarah Genner mit einem Team 600 Fach- und Führungskräfte.

"Einige der Befragten verstehen darunter Automatisierung und Beschleunigung, andere mobil-flexible Arbeitsformen oder Social Media. Wieder andere denken an Industrie 4.0, Big Data, Robotik oder Künstliche Intelligenz", sagt Genner.

 

Vorteile überwiegen

Für die meisten Befragten überwiegen laut der Studie die Vorteile der digitalen Transformation. 68 Prozent gaben an, diese als positiv zu erleben. 83 Prozent gaben an, dass mobil-flexibles Arbeiten in ihrer Organisation möglich sei. Zeitlich und örtlich flexibles Arbeiten werde von drei Viertel als positive Veränderung wahrgenommen. Knapp die Hälfte könne mobile Arbeitsplätze innerhalb der Organisation nutzen. Einen eigenen Arbeitsplatz besitzen gemäss den Autoren der Studie noch immer vier Fünftel der Befragten.

57 Prozent glauben aber, dass dies in den nächsten fünf Jahren nicht mehr der Fall sein wird. Die meisten sind bezüglich Arbeitszeitpunkt und Arbeitsaufwand autonom. Nur 38 Prozent der Befragten haben Vorgaben, wann sie arbeiten müssen. 85 Prozent wünschten sich dabei weniger Kontrolle.

"Obwohl gemäss vielen Studien knapp die Hälfte der Arbeitsplätze durch die digitale Transformation wegfallen wird, denken mehr als drei Viertel, dass ihr Job in Zukunft nicht durch Maschinen ersetzt wird," heisst es weiter. Dies ist womöglich auch auf das überdurchschnittlich hohe Bildungsniveau der Befragten zurückzuführen. Denn der Jobverlust durch Digitalisierung betrifft in der Regel eher weniger gut Ausgebildete.

 

Ständige Erreichbarkeit nervt

Berufs- und Privatleben vermischen sich durch ständige digitale Erreichbarkeit immer stärker. Zwei Drittel der Befragten sei die Trennung von Arbeit und Freizeit aber wichtig. 80 Prozent gelinge es Arbeit und Freizeit zu trennen auch fast immer oder häufig. 46 Prozent seien jedoch auch ausserhalb der Arbeitszeit digital erreichbar.

Ein Viertel werde gar nervös, wenn sie nicht online sind, wie die Wissenschaftler schreiben. Die ständige Erreichbarkeit schlage auf die Gesundheit. Knapp die Hälfte der befragten Personen gab an, schlechter zu schlafen oder leide gar unter gesundheitlichen Problemen. 41 Prozent entspannt es laut Studie, wenn sie offline sind.

 

E-Mail dominiert die Kommunikation

Bei knapp der Hälfte der Befragten habe sich die Führung von Mitarbeitenden verändert. "Es wird mehr auf räumliche Distanz und mittels digitaler Kanäle geführt", erklärt Genner weiter. Dadurch werde Selbstführung wichtiger. Teams kommunizierten am häufigsten via E-Mail, in Meetings oder mittels informellen Absprachen.

Neuere digitale Kanäle wie Instant-Messaging-Programme, Skype oder Slack, aber auch das Telefon würden vergleichsweise wenig genutzt. Dank digitalen Medien fühlten sich viele Arbeitnehmende zwar besser informiert. Die Entscheide würden dadurch aber weder besser, noch würden diese im Arbeitsalltag effizienter umgesetzt, meinten die Befragten.

 

Lernen wird mehrheitlich gefördert

Viele Organisationen legten Wert auf ein lernförderliches Klima. 72 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Vorgesetzten dafür sorgen würden, dass sie ihre digitalen Kompetenzen weiterentwickeln können.

Auch bei der Weiterbildung hält die Digitalisierung Einzug. 55 Prozent möchten sich laut den Studienautoren künftig in einem Blended-Learning-Format weiterbilden, in dem Präsenz-Kurse und digitale Lernformen wie E-Learning gemischt sind. In der Personalrekrutierung hätten sich Social-Media-Kanäle bereits durchgesetzt.

Die komplette Studie "Der Mensch in der Arbeitswelt 4.0" kann auf der Website der ZHAW abgerufen werden.

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DPF8_34988