Generalunternehmen für Beschaffung von ICT-Services

Schweizerische Informatikkonferenz gründet eOperations Schweiz AG

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Mit der eOperations Schweiz AG hat die Schweizerische Informatikkonferenz ein Generalunternehmen gegründet, das Bund, Kantonen und Gemeinden helfen soll, Informatik-Services zentral zu beschaffen und zu betreiben. Private Anbieter will eOperations nicht konkurrenzieren.

Die Schweizerische Informaktikkonferenz (SIK) hat heute die neue Betriebsgesellschaft eOperations Schweiz AG in Bern gegründet, wie sie an einem Mediengespräch in Bern bekannt gab. Mit der neuen Aktiengesellschaft entsteht aus dem seit 2016 bestehenden Projekt eOperations von eGovernment Schweiz eine Art Generalunternehmung für die Beschaffung und den Betrieb von ICT-Services, auf die Bund, Kantone und Gemeinden zugreifen können.

Die neue AG soll für sie im Auftragsverhältnis Dienstleistungen erbringen in den Bereichen Beratung, Bedarfs- und Betriebsmanagement, Projektleitung, Providermanagement und Leistungs-Controlling, sowie Finanzierungsmodelle entwickeln und den Erfahrungsaustausch fördern. Geschäftsführer der eOperations Schweiz AG wird Daniel Arber, der das Projekt seit einem Jahr leitet. Im Verwaltungsrat sitzen zum Start des Unternehmens SIK-Präsident Marcel Schwerzmann, der SIK-Vizepräsident Peter Fischer, sowie die SIK-Vorstandsmitglieder Robert Schneider und Silvano Petrini. Der Aufbau von eOperations ist Teil des Schwerpunktplans "E-Government Schweiz" von Bund, Kantonen und Gemeinden, um die Digitalisierung der Verwaltung auf allen drei Staatsebenen voranzutreiben.

Behördendienstleistungen für Bund, Kantone und Gemeinden

Den Geschäftszweck von eOperations Schweiz erklärt SIK-Präsident und Regierungsrat Marcel Schwerzmann so: "eOperations Schweiz ermöglicht gemeinsame digitale Behördenleistungen für Bund, Kantone und Gemeinden." Schwerzmann betont, dass "niemand gezwungen wird", bei eOperations mitzumachen. Bund, Kantone und grössere Städte "sind aber eingeladen, eine erste Aktie zu zeichnen." Möglichst alle Kunden sollen auch Aktionäre von eOperations Schweiz werden. Die Kantone hätten sich bereits mehrheitlich für eine Unterstützung des neuen Unternehmens ausgesprochen, sagte Schwerzmann.

eOperations Schweiz will ihre Dienstleistungen grundsätzlich nur für die Gemeinwesen, also Bund, Kantone und Gemeinden zur Verfügung stellen und sich nicht an private Unternehmen als Kunden wenden. eOperations will auch nicht in Konkurrenz zu privaten IT-Dienstleistern treten und wird keine eigenen Rechenzentren betreiben, keine Software entwickeln. Sie soll einzig den Einkauf von Leistungen für die von Bund, Kantonen und Gemeinden gewünschten Services gemäss Beschaffungsrecht besorgen.

Beispiel eUmzugCH

Als gelungenes Beispiel einer gemeinsam aufgebauten und betriebenen Lösung führt eOperations-Geschäftsführer Daniel Arber eUmzugCH an. Diese Lösung entwickelte der Kanton Zürich zusammen mit weiteren Partnern und übergab sie Anfang 2018 an eOperations Schweiz.

Mit eOperations Schweiz entsteht nun ein Unternehmen, das dazu beitragen könnte, ausufernde und/oder gescheiterte ICT-Beschaffungen à la Insieme, FIS Heer, Sopre etc. in Zukunft zu vermeiden. Einmal beschaffen und mehrfach nutzen lautet die Devise. Die Idee klingt gut. Und mit eUmzugCH hat eOperations den Tatbeweis für den erfolgreichen Betrieb eines ICT-Service bereits erbracht. Man darf auf weitere Projekte gespannt sein.

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