SBB & Co. spannen für neues Verkehrsmanagement-System zusammen
Ein Konsortium aus Schweizer Bahnen und dem Verband öffentlicher Verkehr will ein neues Verkehrsmanagement-System für den Zugverkehr entwickeln und einführen. Smartrail 4.0 nennt sich das. Die Partner versprechen nichts weniger als eine massive Verbesserung des Bahnverkehrs.
Die SBB, die BLS, die Schweizerische Südostbahn (SOB), die Rhätische Bahn (RhB) und der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) haben eine Kooperation verkündet. Die Partner wollen gemeinsam ein neues Verkehrsmanagement-System für die durchgängige Planung und Steuerung des Zugverkehrs entwickelt. Das Programm trägt den Namen "Smartrail 4.0" und soll einen stabileren Fahrplan, mehr Verbindungen und bessere Kundeninformation ermöglichen, wie die SBB mitteilen. Auch tiefere Kosten sowie ein Mehr an Sicherheit, Effizienz und Pünktlichkeit versprechen die Initianten.
Möglich sollen all dies neue Technologien und die Digitalisierung machen, schreiben die SBB. Die Arbeiten an Smartrail 4.0 hätten 2017 begonnen. Zeitweise hätten bis zu 100 Personen daran gearbeitet. Ende 2018 sei mit einer Simulation die Machbarkeit bewiesen worden. So seien mehrere Stunden eines Fahrplans berechnet und optimiert worden. Das neue Verkehrsmanagement-System sei in der Lage, bei einer Fahrplanabweichung rasch mehrere Lösungsvarianten zu generieren und an die anderen Systeme zu kommunizieren. Das System prüfe den Fahrplan während der Erstellung laufend auf kritische Situationen und Lösungen.
Nach der Simulation gehe Smartrail 4.0 nun in die Realisierung, heisst es weiter. Bis 2028 soll diese in Etappen umgesetzt werden und die heutigen Systeme ablösen. Ein erstes Etappenziel sei die kurzfristige Fahrplanplanung, bei der das Verkehrsmanagement-System ab Ende 2022 zum Einsatz kommen soll.
Die Berufsprofile der Mitarbeiter in der Fahrplanplanung und Zugverkehrssteuerung sollen sich durch die Einführung des neuen Verkehrsmanagements-System verändern. Repetitive und manuelle Arbeiten fielen weg, schreiben die SBB. Dafür kämen den Mitarbeitern höhere Kompetenzen in der optimalen Kapazitätsnutzung und der Identifizierung der kundenfreundlichsten Störungsbehebungen zu.