Ginni Rometty verlässt IBM, Cloud-Chef übernimmt das Ruder
Bei IBM geht eine Ära zu Ende: Ginni Rometty tritt im April als CEO und President zurück. Mit ihren beiden Nachfolgern zeigt das US-Unternehmen, dass es den Kampf gegen Microsoft, AWS und Google noch nicht aufgegeben hat.
Ginny Rometty tritt am 6. April als CEO und President von IBM ab. Das kündigt das US-amerikanische Unternehmen an und stellt zugleich ihre beiden Nachfolger vor. CEO wird Arvind Krishna, bislang Senior Vice President for Cloud and Cognitive Software. Das Amt des President übernimmt Jim Whitehurst, heute noch CEO von Red Hat. IBM übernahm Red Hat im Oktober 2018 für 34 Milliarden US-Dollar, wie Sie hier lesen können.
Rometty stehe IBM bis Jahresende noch als Executive Chairman of the Board zur Seite, werde sich dann aber nach fast 40 Jahren aus dem Unternehmen verabschieden. Sie war laut Mitteilung seit 2012 Chairman, President und CEO von IBM. Unter ihrer Leitung habe die Firma 65 Unternehmen erworben und Kompetenzen in den Bereichen Hybrid-Cloud, Cybersecurity, Industrie sowie künstlicher Intelligenz (KI) aufgebaut.
Ein Duo mit Tech- und Business-Erfahrung
Romettys Nachfolger Krishna ist 57 Jahre alt und war bis jetzt für die IBM-Sparten Cloud, Security, Cognitive Applications und Research zuständig. Zuvor war er General Manager der Entwicklungs- und Fertigungsorganisation der IBM Systems and Technology Group. Krishna erwarb einen Bachelor-Abschluss vom Indian Institute of Technology in Kanpur und einen Doktortitel in Elektrotechnik von der University of Illinois at Urbana-Champaign. Er kam 1990 zu IBM.
Arvind Krishna sei der richtige CEO, um IBM in die nächste Ära zu führen, lässt sich Ginny Rometty in der Mitteilung zitieren. Er habe das Cloud- und KI-Software-Geschäft von IBM ausgebaut und die Akquisition von Red Hat, die grösste in der Geschichte des Unternehmens, orchestriert. Krishna blicke auf mutige Transformationen wie auch solide Geschäftsergebnisse zurück und sei eine authentische, werteorientierte Führungskraft.
IBMs neuer President Jim Whitehurst war vor seiner Zeit als CEO von Red Hat Chief Operating Officer von Delta Airlines. Davor war er Partner bei der Boston Consulting Group. Whitehurst besitzt einen Bachelor-Abschluss in Informatik und Wirtschaft der Rice University und einen MBA-Abschluss der Harvard Business School. Lesen Sie hier, wie Whitehurst Red Hat zu einem der global bedeutendsten Open-Source-Anbieter machte. "Mit Arvind und Jim hat der Vorstand ein technisch bewährtes und geschäftlich versiertes Führungsteam gewählt", schreibt Rometty.
Auch aus der US-Business-Community bekommt das neue Führungsduo Lob. Krishna sei der Mann, um IBMs Cloud-Strategie zum Erfolg zu führen, schreibt "Business Insider". Das Unternehmen benötige ein "Schwergewicht", um mit Konkurrenten wie Microsoft, Google oder Amazon Web Services mithalten zu können. Rometty habe zuletzt zwar gute Zahlen vorgelegt, der von ihr angestossene Erneuerungsprozess sei aber noch längst nicht abgeschlossen, so "Reuters".