Mobilitätsprojekt

Update: SBB und Verkehrsbetriebe stellen Yumuv ein

Uhr
von Rodolphe Koller und Pascal Wojnarski und Übersetzung: Fabian Kindle

Yumuv beendet den Pilotbetrieb am 31. Dezember 2021. Das Projekt der SBB und mehrere städtischer Verkehrsbetriebe hat wichtige Erkenntnisse zur Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln erbracht. Die Projektpartner wollen zukünftig weiter an Mobility-as-a-Service-Projekten arbeiten.

Die Yumuv-App ermöglicht es Ticketinhabern, Elektroroller zu reservieren und zu benutzen. (Source: VOI)
Die Yumuv-App ermöglicht es Ticketinhabern, Elektroroller zu reservieren und zu benutzen. (Source: VOI)

Update vom 01.12.2021: Die Mobilitäts-App “Yumuv” beendet zum 31. Dezember 2021 ihr Abo-Angebot. Das Projekt der SBB und mehrere städtischer Verkehrsbetriebe konnte trotz der Corona-Pandemie ein erfolgreiches Mobilitätsangebot lancieren, heisst es in einer Mitteilung. Besitzerinnen und Besitzer eines gültigen ÖV-Abos konnten über die Yumuv-App ein Mobilitätsabonnement buchen. Hierüber erhält man eine definierte Anzahl von Freiminuten oder Rabatten für ausgewählte Mobilitätsanbieter. Dies können mitunter Anbieter von E-Scootern und E-Bikes sein. Der Vorteil ist, dass der Nutzer oder die Nutzerin nur eine App benötigt und auf verschiedene Anbieter zugreifen kann.

Der Mobility-as-a-Service- (MaaS) Dienst wurde von einem Forschungsprojekt der ETH Zürich wissenschaftliche begleitet. Einige Erkenntnisse aus der so entstandenen Studie hat Yumuv nun vorab veröffentlicht. So habe es die Kundschaft geschätzt, verschiedene Mobilitätsdienste wie ÖV und Sharing-Modelle aus einer App buchen zu können. Auch habe die Nutzung von Yumuv einen positiven Einfluss auf die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Forschenden hätten zudem erkannt, dass die Kundschaft lieber pro Benutzung zahlt als in einem Abo-Modell.

Durch die enge Zusammenarbeit mit den lokalen Verkehrsbetrieben aus Basel, Bern, Zürich sowie mit den SBB konnte das Projekt laut Mitteilung Ressourcen effektiv nutzen. Im Anschluss an das Pilotprojekt wollen die Projektpartner laut eigenen Angaben konzeptionell weiterarbeiten und prüfen, wie man MaaS-Angebot auf die gesamte Schweiz hochskalieren könne.

 

Originalmeldung vom 26.08.2020: SBB lancieren App für Mobility-as-a-Service

Die SBB haben eine neue App in die App-Stores gebracht. Sie heisst Yumuv und soll Nutzern ermöglichen, den öffentlichen Verkehr mit anderen Mobilitätsdiensten über eine einzige App zu kombinieren. Zurzeit können Yumuv-Nutzer Elektroroller von Voi und Tier sowie E-Bikes von Bond auf Verfügbarkeit prüfen, reservieren und freischalten. Bald sollen auch Taxi-, Carsharing- und Bikesharing-Dienste hinzukommen.

Die Bezahlung erfolgt entweder pro Nutzung oder im Paket (60 oder 400 Minuten pro Monat). Das Angebot gilt jedoch nur für Inhaber eines Abonnements für den öffentlichen Nahverkehr oder eines allgemeinen SBB-Abonnements.

Das neue Mobilitätsangebot richtet sich an Stadtbewohner und an Pendler, wie die Macher der App auf Anfrage mitteilen. Der Dienst ist in Zürich bereits erhältlich und soll demnächst auch nach Basel und Bern kommen.

Yumuv ist auch Teil eines Forschungsprojekts. Mit Unterstützung durch Forschende der ETH Zürich soll das Projekt dazu dienen, mehr über die Mobilitätspräferenzen der Nutzer und über die Attraktivität bestimmter Angebote zu erfahren.

 

Ein litauisches Start-up stellt die Plattform zur Verfügung

Die App wurde in Zusammenarbeit mit dem litauischen Start-up Trafi entwickelt. Das Unternehmen spezialisiert sich auf Technologieplattformen für Mobility-as-a-Service. Die Software von Trafi kommt beispielsweise in der Berliner App Jelbi zum Einsatz. Das Unternehmen hat gerade eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. "Es ist wichtig für uns, einen Partner mit der nötigen Flexibilität und Anpassungsbereitschaft zu haben, um das Projekt schnell umsetzen zu können. Darüber hinaus war der Austausch von Fachwissen durch ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit Jelbi für unser Projekt von Vorteil", erklären die Yumuv-Macher.

Webcode
DPF8_187726