Onlinehändlerbefragung der ZHAW

Das sind die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für Onlinehändler

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von Kevin Fischer und lha

Lieferschwierigkeiten sowie steigende Logistik- und Treibstoffkosten beschäftigen den Onlinehandel aktuell. Ausserdem sind Qualität und Exklusivität wichtige Erfolgsfaktoren. Das geht aus der Onlinehändlerbefragung 2022 hervor.

(Source: Lightcome / iStock.com)
(Source: Lightcome / iStock.com)

Onlinehändler kämpfen mit Lieferschwierigkeiten sowie steigenden Treibstoff- und Logistikkosten. Aber zumindest hatte das Aufheben der Corona-Massnahmen nur wenig Einfluss aufs Onlinegeschäft. Das geht aus der Onlinehändlerbefragung 2022 der ZHAW School of Management and Law hervor.

Onlineshopping ist beliebt, aber die Herausforderungen sind zahlreich

Nur ein Viertel der Händler verzeichnete nach dem Ende der Corona-Massnahmen einen Rückgang in den Bestellungen. 41 Prozent beobachteten keine Veränderung in ihrem Onlinegeschäft. Viele Händler seien der Meinung, dass die Kundschaft die Vorteile des Onlineshoppings unterdessen kennt und nun auch dabei bleibt.

Die Herausforderungen liegen für die meisten Shops also woanders. Jeder vierte Onlinehändler klage über lange Lieferzeiten oder Lieferverzögerungen. Jeder fünfte beklage die Rohstoffknappheit oder Verfügbarkeitsprobleme. Viele sehen Schwierigkeiten in Fernost und bei der Überseefracht wegen gesperrten Häfen oder fehlenden Containern. Rohstoffproduzenten und Lieferanten aus der Ukraine konnten wegen des Kriegs nicht liefern.

"Lebensmittelhändler berichteten, dass teilweise Rohstoffe nicht verfügbar sind, und sie deshalb gewisse Produkte nicht mehr produzieren können", sagt Darius Zumstein, Studienleiter und Leiter E-Commerce Lab der ZHAW School of Management and Law.

Die Erfolgsfaktoren für den Onlinehandel

Erstmals untersuchte die ZHAW im Rahmen der Studie verschiedene Erfolgsfaktoren für den Onlinehandel. Die Qualität der Produkte sei für drei von vier Händlern der stärkste Erfolgsfaktor. Für über die Hälfte sei danach die Exklusivität der stärkste Faktor. Ausserdem seien Kundenorientierung, eine hohe Produkteverfügbarkeit und ein breites Sortiment wichtig.

"Überraschend ist, dass der Preis, die Nachhaltigkeit sowie die Regionalität der Produkte aus Sicht der Onlinehändler weniger bedeutsam sind", sagt Zumstein dazu. "Die oft diskutierten Liefer- und Retouren-Konditionen sowie die Lieferung am gleichen Tag sind ebenfalls weit weniger erfolgsentscheidend als erwartet."

Die Retourenquote liege bei einem Drittel sogar unter einem Prozent. Nur bei Bekleidung und Sportwaren sei sie hoch und liege häufig über 20 Prozent.

Social-Media-Marketing fördert den Erfolg

Bereits 60 Prozent der Befragten nutzen digitale Marktplätze und Plattformen wie Digitec Galaxus, Amazon oder Ebay als zusätzlichen Vertriebskanal, wie es weiter heisst. Sie sind der zweitwichtigste Kanal gleich hinter dem eigenen Onlineshop.

Jeder dritte erfolgreiche Onlineshop-Betreiber nenne ausserdem gutes Onlinemarketing als Erfolgsfaktor. Diese Händler setzen vor allem auf Facebook (94 Prozent) und Instagram (86 Prozent). 41 Prozent nutzen ausserdem Youtube als Werbekanal. Im B2B-Bereich sei Linkedin mit 39 Prozent auf dem Vormarsch. Nur 15 Prozent der Onlinehändler setzen für Werbung auf Tiktok.

Die beliebteste Bezahlmethode der Onlinekundschaft sind die Kreditkarte und die Zahlung auf Rechnung. Die Rechnung mache bei über 50 Prozent der Onlinehändler über die Hälfte des Umatzanteils aus. Bei 24 Prozent sorgt Twint für den grössten Umsatz. Vor allem die Einfachheit und die Beliebtheit sprechen bei Onlinehändlern für den Bezahldienst. Kritik gibt es dafür, dass Twint nur national eingesetzt werden kann. Deshalb verzichten vor allem Onlineshops mit internationaler Kundschaft darauf.

Über die Studie

Das Institut für Marketing und Management der ZHAW School of Management and Law führte die Onlinehändlerbefragung 2022 durch. Die Befragung fand vom 16. Mai bis zum 15. August 2022 statt. 625 Onlineshops aus verschiedenen Branchen nahmen daran teil. Ein Grossteil der Teilnehmer stammte aus der Schweiz, rund ein Sechstel aus Österreich. Das ermöglichte Vergleiche zwischen den Nachbarländern. Die Befragung fand bereits zum fünften Mal statt.

Übrigens sind immer mehr Onlinehändler von Betrug betroffen, wie eine Umfrage von Crif und dem Branchenverband Handelsverband.swiss zeigt. Hier erfahren Sie mehr dazu.

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