KPMG-Studie mit HSG

So stehen Schweizer Unternehmen zur S/4Hana-Umstellung

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von Joël Orizet und ml

Einer KPMG-Studie in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen zufolge ist die Mehrheit der Schweizer SAP-Anwender zufrieden mit der Umstellung auf S/4Hana. Allerdings hat nur ein Viertel der Befragten die Umstellung bereits hinter sich gebracht. Und 17 Prozent der Befragten sind mit dem Resultat unzufrieden.

(Source: Artur / stock.adobe.com)
(Source: Artur / stock.adobe.com)

Wie geht die SAP-Kundschaft mit der Umstellung auf S/4Hana um? Wie sieht die diesbezügliche Stimmungslage in Schweizer Unternehmen aus? Einer Umfrage der Universität St. Gallen (HSG) im Auftrag von KPMG zufolge: besser, als man es beispielsweise aufgrund der jüngsten Befragung der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe DSAG annehmen könnte. Gemäss der KPMG-Umfrage, an der 56 Schweizer Unternehmen teilnahmen, sind 45 Prozent davon mit der Umstellung auf S/4Hana zufrieden - und 17 Prozent unzufrieden. 

Als Gründe für die Umstellung nannten die befragten Unternehmen im Ergebnisbericht (PDF) den Release-Wechsel zur Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit (80 Prozent), die Standardisierung von Prozessen (50 Prozent), Implementierung neuer Technologien (43 Prozent) und die Harmonisierung von Prozessen (40 Prozent). 23 Prozent der Befragten haben die Umstellung laut Umfrage bereits hinter sich; ein Drittel steckt mitten in der Migration und 28 Prozent in der Planungsphase. 15 Prozent der Befragten gaben an, noch keine Umstellung zu planen. 

Ein Drittel der Befragten bevorzugt On-prem statt Cloud

Über die Hälfte der Umfrageteilnehmenden setze auf eine Umsetzung mittels Cloud-Lösung. 30 Prozent der Befragten würden hingegen eine On-Premise-Lösung bevorzugen.

Die Studie zeigt ausserdem, dass Unternehmen verschiedene Ansätze für die Umstellung auf S/4Hana wählen. Der Brownfield-Ansatz, bei dem bestehende Systeme migriert werden, wird von 35 Prozent der Unternehmen bevorzugt. Der Greenfield-Ansatz, der eine Neugestaltung der Systemlandschaft vorsieht, wird von 23 Prozent der Unternehmen gewählt. Ein Drittel der Unternehmen hat keine explizite Methodik definiert, während je 23 Prozent entweder agile Methoden oder das Wasserfall-Modell anwenden. Ein Drittel der befragten Unternehmen gab ab, keine explizite Methodik für die Umstellung definiert zu haben. Jeweils 23 Prozent gehen entweder agil oder nach dem Wasserfall-Modell vor.

Erfahrungen und Handlungsempfehlungen

Die Studie liefert überdies auch Handlungsempfehlungen. Dazu gehören eine präzise Projektplanung, die Berücksichtigung von Transformationsschritten und eine klare Kommunikation der Erwartungshaltungen.

Zudem empfiehlt KPMG weitere "Hausaufgaben" anzugehen:

  • Die Umstellung sollte etwa als Chance genutzt werden, um bestehende Prozesse und Datenstrukturen zu bereinigen und zu harmonisieren.
  • Die Migration auf S/4Hana könne als Treiber für organisatorischen Wandel, einschliesslich Kulturwandel und Prozessanpassungen, genutzt werden.
  • Projekte sollten auf die spezifischen Bedürfnisse und Voraussetzungen des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten sein.
  • Standardisierung und Automatisierung können helfen, den Fachkräftemangel zu kompensieren.
  • S/4Hana sollte als Ausgangspunkt für weitergehende Digitalisierungsmaßnahmen gesehen werden.
  • Die Studie betont, dass der Erfolg der Umstellung stark vom "Wie" abhängt. Eine ganzheitliche Betrachtung des Projekts sei notwendig, um die grösstmöglichen Vorteile zu erzielen.

 

Die Umfragen der SAP-Anwenderlobby DSAG zeigen allerdings ein anderes Bild der S/4Hana-Migration. Gemäss der jüngsten Erhebung halten sich hiesige Unternehmen nach wie vor zurück - und die entsprechenden Budgets geraten ins Stocken. Lesen Sie hier mehr dazu

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