Gartner-Prognose

Die Zukunft der Softwareentwicklung gehört den AI Engineers

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von René Jaun und NetzKI Bot und yzu

KI ist gerade dabei, die Softwareentwicklung aufzuwirbeln. Laut einer Gartner-Analyse werden menschliche Entwickler dadurch aber nicht überflüssig. Sie müssen sich jedoch zu AI Engineers weiterbilden lassen – und zwar zuhauf.

(Source: ©sompong_tom - stock.adobe.com)
(Source: ©sompong_tom - stock.adobe.com)

80 Prozent aller Softwareentwickler müssen bis 2027 in die Weiterbildung. Das zumindest prognostiziert Marktanalyst Gartner. Grund für diese massenhaft nötigen Schulungen ist künstliche Intelligenz (KI). Sie werde die Rolle von Software-Engineers transformieren, wie Gartner in einer Mitteilung schreibt.

Der KI-bedingte Wandel in der Softwarebranche spielt sich laut Gartner konkret in drei Phasen ab:

  • Kurzfristig operiere KI innerhalb festgelegter Grenzen. Sie steigere die Produktivität der Entwickler moderat, indem sie bestehende Arbeitsmuster und Aufgaben unterstützt. Am ehesten können erfahrene Entwickler in Organisationen mit ausgereiften Entwicklungspraktiken davon profitieren.

  • Mittelfristig werden KI-Agenten die Arbeitsmuster der Entwickler transformieren, indem sie eine vollständige Automatisierung und Auslagerung von Aufgaben ermöglichen. Gartner bezeichnet dies auch als Aufkommen der KI-nativen Softwareentwicklung: Der Grossteil des Codes werde dann von KI generiert und nicht von Menschen geschrieben.

  • Langfristig werden Fortschritte in der KI die Grenzen weiter sprengen und den Aufstieg der KI-Entwicklung einläuten.

In der Mitteilung widerspricht Gartner der mitunter zu hörenden Befürchtung, dass mit dem Aufkommen von KI auch Arbeitsplätze in der Softwareentwicklung wegfielen. "Während KI die zukünftige Rolle von Software-Ingenieuren verändern wird, werden menschliches Fachwissen und Kreativität immer unerlässlich sein, um komplexe, innovative Software zu entwickeln", sagt Gartner-Analyst Philip Walsh. Besonders gefragt sei aber eine neue Art Entwickler, nämlich der AI Engineer. Er "verfügt über eine einzigartige Kombination von Fähigkeiten in den Bereichen Software-Engineering, Data Science und KI/Maschinelles Lernen (ML), Fähigkeiten, die sehr gefragt sind", so der Analyst.

Um KI-basierte Entwicklung zu ermöglichen, seien wiederum dafür spezialisierte Plattformen notwendig, erklärt Gartner weiter. Diese Plattformen erfordern wiederum spezialisiertes Fachwissen, welches die Engineering-Teams erlangen müssen. Schliesslich wagt Gartner die These, dass mit dem Aufkommen von KI nicht weniger, sondern mehr Software-Engineers gebraucht würden.

 

Bereits in den nächsten zwei Jahren sollen laut einer anderen Gartner-Prognose die alltägliche KI (Everyday AI) und die digitale Mitarbeitererfahrung (DEX) im Mainstream ankommen. Laut Gartners Hype Cycle for Digital Workplace Applications 2024 wird KI heute noch überschätzt, während DEX enttäuscht. Mehr dazu lesen Sie hier.

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