Bedarf an Schulungen in IT-Branche wächst
IT-Entscheidungsträger erkennen einen deutlichen Mehrwert von geschulten und zertifizierten Mitarbeitenden. Trotzdem bleibt KI und maschinelles Lernen die oberste Investitionspriorität, wie aus einer Umfrage von Skillsoft hervorgeht.
Der aktuelle Zustand der IT-Branche zeigt aufgrund des technologischen Fortschrittes einen wachsenden Bedarf an Weiterbildungen und Umschulungen von Arbeitskräften, wie Skillsoft mitteilt. Im "IT Skills & Salary Report 2024" untersucht die Plattform für transformative Lernerfahrungen, aktuelle Erkenntnisse zu IT-Skills und Löhnen der Branche. Die Technologiebranche weist laut Skillsoft-CIO Orla Daly nach wie vor zwei Konstanten auf: Veränderungen und die Notwendigkeit ständiger Anpassung.
Schulungen zur Schliessung von Kompetenzlücken
Mehr als zwei Drittel der Befragten der Skillsoft-Umfrage (65 Prozent) sehen sich mit Qualifikationslücken in ihren Teams konfrontiert. Diese Lücken werden gemäss Einschätzungen von mehr als der Hälfte der befragten IT-Verantwortlichen in den kommenden zwei Jahren noch nicht geschlossen. Um dem Problem entgegenzuwirken, nannten 72 Prozent der IT-Entscheider gezielte Schulungen als geeignetstes Mittel, gefolgt von der Rekrutierung zusätzlicher Mitarbeitenden (38 Prozent) und dem Einsatz von KI (30 Prozent).
Die Top-3-Investitionsprioritäten im kommenden Jahr sind laut Umfrageergebnissen KI und maschinelles Lernen (ML) mit 47 Prozent, Cyber- und Informationssicherheit mit 42 und Cloud Computing mit 36 Prozent. Mehr als ein Drittel der Befragten sehen bei ihren Mitarbeitenden Kompetenzlücken im Umgang KI und ML. Dies war sogleich die niedrigste Angabe der fast 30 erfragten Kompetenzen. Weiterbildungen sollen neben dem Entgegenwirken dieses Qualifikationsdefizites auch die Arbeitsmoral (60 Prozent), die Innovationsfähigkeit (55 Prozent) sowie die Talentbindung (49 Prozent) fördern. Werden die Qualifikationslücken nicht geschlossen, rechnen trotzdem nur etwas mehr als die Hälfte der leitenden Kräfte mit einem mittleren Risiko für das Unternehmen.
Mehrwert durch Zertifizierungen
Rund 22 Prozent sind mit den Entwicklungsinitiativen ihres Unternehmens unzufrieden. Am effektivsten schätzen die IT-Fachkräfte jedoch Präsenzschulungen ein, gefolgt von hybriden- sowie Online-Schulungen. Fast alle Befragten (94 Prozent) stellen nach Weiterbildungen einen erkennbaren Nutzen bei ihren Mitarbeitenden fest. Vergangenes Jahr waren lediglich 90 Prozent, vor zwei Jahren sogar nur 61 Prozent dieser Meinung. Umfrageangaben zufolge werde bei zertifizierten Teammitgliedern die Qualität ihrer Arbeit verbessert (60 Prozent), das Engagement gesteigert (48 Prozent) und die Effizienz erhöht (43 Prozent).
Bei der Karrieregestaltung würden mehr als zwei Drittel der Befragten auf entsprechende Zertifizierungen und Technologiekenntnisse setzen. 56 Prozent stützen sich zudem auf ihre Softskills, um sich von anderen abzuheben und den heutigen Anforderungen potenzieller Arbeitgebern gerecht zu werden.
Power-Skills als Top-Führungsfähigkeiten
Als wichtigste Führungsfähigkeiten werden bei der Befragung zudem Power-Skills genannt: Teamkommunikation (74 Prozent), Problemlösung (70 Prozent), kritisches Denken (70 Prozent), zwischenmenschliche Kommunikation (66 Prozent) und technische Fähigkeiten (62 Prozent).
Wunsch zum Stellenwechsel trotz Zufriedenheit
Des Weiteren plant ein Grossteil der Befragten (61 Prozent), sich nach einer neuen Stelle umzusehen - und dies obwohl viele mit ihrer Arbeit zufrieden sind. Die Hauptgründe sind laut Umfrageergebnissen der Wunsch nach höherem Gehalt (43 Prozent), Weiterbildungs- oder Aufstiegsmöglichkeiten (35 Prozent) sowie flexiblere Arbeitsmodelle (35 Prozent).
Der IT Skills & Salary Report 2024 basiert laut Mitteilung auf den Erkenntnissen von rund 5100 globalen IT-Entscheidungsträgern, wie Führungskräften, Managern und Fachkräften. Skillsoft hat die Umfrage von Mai bis September online über die Qualtrics XM Plattform durchgeführt.
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