Trotz zunehmender Akzeptanz

Schweizer scheuen sich, zu ihrer KI-Nutzung zu stehen

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von Dajana Dakic und yzu

Trotz der zunehmenden Nutzung von künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz gibt die Hälfte der Schweizer Arbeitskräfte dies nur ungern zu. Grund dafür ist laut einer Umfrage die Angst, beim Arbeitgeber als inkompetent, faul oder gar betrügerisch zu gelten.

(Source: FAMILY STOCK - stock.adobe.com)
(Source: FAMILY STOCK - stock.adobe.com)

Die Schweiz adaptiert künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz mehr und mehr. 47 Prozent der Schweizer Arbeitnehmer nutzen KI bei ihrer Arbeit und über die Hälfte der Arbeitskräfte (53 Prozent) freut sich über die mögliche Erleichterung von Aufgaben durch KI, wie der Workforce Index von Slack zeigt. Doch trotz der positiven Einstellung und der durch Führungspositionen betonten Dringlichkeit vom Einsatz künstlicher Intelligenz, komme es in den letzten drei Monaten zu einer Verlangsamung der KI-Einführungsraten.

Arbeitnehmende verheimlichen den Einsatz von KI

Laut Umfrage traut sich die Hälfte der Schweizer Arbeitnehmer nicht, ihren Vorgesetzten gegenüber KI-Nutzung zuzugeben. Mangelnde Schulungen und fehlende Richtlinien durch den Arbeitgeber sorgen für Unklarheiten bei den Arbeitskräften. Diese fürchten von ihren Vorgesetzten als inkompetent, faul oder gar betrügerisch betrachtet zu werden, wenn sie KI für ihre alltäglichen Aufgaben auf der Arbeit nutzen.

Ausserdem zeigt die Slack-Umfrage, dass sich Schweizer Führungskräfte und Arbeitnehmer in ihren Vorstellungen darüber unterscheiden, wie die Zeit, die durch KI-Tools gewonnen wird, genutzt werden sollte. Arbeitgeber legen besonders Wert auf Weiterbildung und Innovation, während Arbeitskräfte die gewonnene Zeit lieber in liegengebliebene Arbeit oder bestehende Projekte investieren wollen. 

Arbeitnehmende erwarten KI-versierte Arbeitgeber

Auch wenn 82 Prozent der Befragten den Wunsch äusserten, KI-Experten werden zu wollen, verbrachte die Hälfte der Schweizer Arbeitnehmer weniger als fünf Stunden damit, den Umgang mit KI zu erlernen. Fast ein Drittel hat keinerlei KI-Schulung erhalten, wie die Umfrage zeigt. Weder durch formale Angebote über den Arbeitgeber, noch durch Selbststudium. Dabei führt gemäss Umfrageautoren eine Anleitung über den Umgang mit künstlicher Intelligenz bei Arbeitnehmern zu einem Anstieg in der KI-Nutzung um 13 Prozentpunkte. Arbeitskräfte ohne selbige Anleitung hingegen nutzen KI seit Januar vergleichsweise nur um 2 Prozentpunkte mehr.

Unternehmen müssen laut Slack Ausbildungslücken schliessen und klare KI-Richtlinien etablieren, wenn sie ihren Umsatz steigern wollen. Zusätzlich würde diese Massnahme Arbeitgebern helfen, attraktiver bei der Jobsuche zu wirken. Denn eine grosse Mehrheit der Befragten in der Schweiz (81 Prozent) gibt an, dass die Bereitstellung von KI-Tools durch den Arbeitgeber bei der Stellensuche ein entscheidender Faktor sei. 


Auch aus einer Umfrage von Qualtrics geht hervor: Arbeitnehmende sind Arbeitgebern in puncto KI-Nutzung voraus. Welche Risiken das mit sich bringt, erfahren Sie hier.

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