WEF "Future of Jobs Report"

KI schafft mehr Jobs als sie vernichtet

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von Dajana Dakic und yzu

Die Ausweitung des digitalen Zugangs wird laut WEF der am stärksten transformative Trend für den Jobmarkt 2025 bis 2030 sein. Auch wenn künstliche Intelligenz für einen signifikanten Stellenabbau verantwortlich sein wird, soll sie trotzdem mehr Jobs schaffen als vernichten.

(Source: Pavel Danilyuk / pexels.com)
(Source: Pavel Danilyuk / pexels.com)

Künstliche Intelligenz(KI) ist mitunter der Faktor, der den zukünftigen Jobmarkt am stärksten beeinflussen wird. Das sagen die Daten des World Economic Forum(WEF) in ihrem "Future of Jobs Report" von 2025. Für diesen hat das WEF über 1000 globale Arbeitgeber über die Aussichten des Arbeitsmarkts bis 2030 befragt.

Es werden bis 2030 mehr Stellen geschaffen als abgebaut

60 Prozent der befragten Unternehmen erwarten, dass die Ausweitung des digitalen Zugangs der Hauptgrund für die Veränderung ihrer Geschäfte sein wird, wie die Reportautoren schreiben. Noch vor Robotik und Automatisierung (58 Prozent) oder dem Energiesektor (41 Prozent) sehen 89 Prozent der Arbeitgeber KI und Informationsverarbeitung als die bedeutendsten Faktoren für die Transformation von Arbeitsplätzen.

Ausgehend von den Daten der WEF sollen zwischen 2025 und 2030 zwar 92 Millionen Stellen global abgebaut werden, aber auch 170 Millionen neue entstehen. Im Gegensatz zu Branchen wie der Energieerzeugung oder der Biotechnologie, die fast nur Arbeitsstellen schaffen, gehören laut den WEF-Zahlen KI und Informationsverarbeitung zu den Faktoren, die fast genauso viele Jobs abbauen wie sie erzeugen. Robotik und Automatisierung sollen künftig sogar für einen Verlust von 4,8 Millionen Stellen sorgen.

KI-Skills sind mehr denn je gefragt

Mit der digitalen Transformation verändern sich auch die Anforderungen an den Arbeitsmarkt. Technologie-bezogene Qualifikationen sollen künftig besonders gefragt sein. An der Spitze der am schnellsten wachsenden Skills stehen Fähigkeiten in KI und Big Data, dicht gefolgt von Kenntnissen über Netzwerke und Cybersicherheit sowie technologischer Kompetenz. 

In den zehn am schnellsten wachsenden Jobs, darunter Big-Data-Spezialisten, Fintech-Ingenieure und KI- und Machine-Learning-Spezialisten, sei künstliche Intelligenz immer einer der drei wichtigsten Wachstumsfaktoren. Doch der KI-Boom habe nicht nur positive Auswirkungen auf den Jobmarkt, denn 63 Prozent der befragten Arbeitgeber fürchten, dass Qualifikationsdefizite zum grössten Hindernis bei ihrer Unternehmensumgestaltung werden könnten.

Über die Hälfte der Mitarbeiter muss geschult werden

Zwischen 2025 und 2030 rechnen 39 Prozent der Arbeitgeber damit, dass sich existierende Qualifikationen für Jobs verändern werden. Die Mehrheit der Arbeitnehmer (59 Prozent) werden wohl bis 2030 Schulungen und Trainings absolvieren müssen und die Hälfte aller Arbeitenden wird von abbaubaren Stellen zu wachsenden wechseln müssen. 

Die meisten Unternehmen(85 Prozent) planen, ihre Mitarbeiter für KI zu schulen, und sieben von zehn Arbeitgeber wollen für KI-bezogene Jobs auch neue Mitarbeiter einstellen. Doch KI ist ein zweischneidiges Schwert. Denn laut WEF-Daten will die Hälfte aller Unternehmen sich wegen KI neu ausrichten. Dafür seien 40 Prozent der befragten Arbeitgeber bereit, die Zahl ihrer Beschäftigten zu reduzieren.

KI soll Menschen nicht ersetzen

Seit der Veröffentlichung von ChatGPT sei die Nachfrage nach GenAI enorm gestiegen. Der ICT-Sektor führt im Jobmarkt die KI-Adaption an, während Branchen wie das Bauwesen noch hinterherhinken. Künstliche Intelligenz führt, wie die Reportautoren schreiben, besonders dann zu steigender Effizienz und erhöhter Arbeitsqualität, wenn sie richtig eingesetzt wird. Dazu müsse sie menschliche Fähigkeiten verbessern und Arbeitnehmer unterstützen, anstatt sie komplett zu ersetzen.


Auch wenn Digitalisierung den Arbeitsmarkt polarisiert, bietet sie auch viele Chancen. Wie KI manche einfacheren Jobs aufwerten und Ungleichheiten aufheben könnte, lesen Sie hier.

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