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Das IoT ist erwachsen geworden

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Das Thema Internet der Dinge (IoT) gehört heute zu den Big-Eight-Themen auf unserem Research-Radar. IoT hat von ­seinem Hype-Status längst in die reale Welt gewechselt und feiert dieses Jahr sein 20. Jubiläum. Der britische ­Technologie­pionier Kevin Ashton, der den Begriff am Massachusetts Institute of Technology 1999 erstmals erwähnte, konnte sich wohl kaum vorstellen, welche Entwicklung das IoT durchlaufen würde.

Vor vier Jahren hat sich die Mehrzahl der im Rahmen unserer ersten Studienarbeit zum Thema IoT befragten Unternehmen die Frage gestellt, ob das Internet der Dinge alle vertikalen Märkte erfassen und Einfluss auf traditionelle Businessmodelle haben wird oder nicht. Diese Frage stellt sich nicht mehr, die Realität und die aktuelle Entwicklung in den meisten Branchen haben die Antwort darauf geliefert. Die aktuell bedeutendere Frage lautet, wie viel Zeit den Unternehmen für den Einstieg zur Verfügung steht. Heute rechnet jedes zweite Unternehmen damit, dass die Auswirkungen in der jeweiligen Branche in den kommenden zwei Jahren voll zum Tragen kommen. Und nur noch jedes dritte Unternehmen sieht die Entwicklung gelassen, mit Auswirkungen auf ihr Unternehmen und ihre Branche rechnen sie erst in drei bis fünf Jahren. 2015 dachte dies noch mehr als die Hälfte.

Die Gelassenheit von damals hat heute einer realistischeren Sichtweise auf die Dinge Platz gemacht. Und damals wie heute gilt: Späteinsteiger könnten das Nachsehen haben, die Folgen verpasster Chancen fatal ausfallen.

Es geht um mehr als die reine Automatisierung

Unsere aktuelle Studie zeigt, dass das IoT für viele Unternehmen in erster Linie kein technisches Thema oder zumindest prioritär keine technologische Herausforderung darstellt und sein darf. Es dreht sich alles um neue Geschäftsmodelle und ein neues Prozessdenken. Wenn etwa der Getränkeautomat oder das Verkaufsregal leer sind und über das Netz oder Internet den Leerbestand meldet oder selbstständig nachbestellt, müssen alle damit zusammenhängenden Prozesse, von der Bestellung über die Rechnungsstellung bis zur Auslieferung, das heisst das gesamte Geschäftsmodell entsprechend ausgerichtet sein.

Ohne die Neuausrichtung, ohne dieses neue Paradigma ändert sich nichts. Es geht um mehr als reine Automatisierung, es geht um strategische Vorteile, Reaktionszeiten und Individualisierung.

Innovative Inputs sind gefragt

Um aus innovativen, kreativen Ideensammlungen und ersten Lösungsansätzen praktische, wettbewerbsfähige und kommerziell sinnvolle Business Cases realisieren zu können, sind neben technologischen und sicherheitstechnischen Herausforderungen eine ganze Reihe Fragen zum Businessmodell und der Transformation zu beantworten. Unterstützung dabei bieten den Unternehmen heute spezialisierte Dienstleister mit Branchen- und Business-Expertise. Einen wertvollen Beitrag können aber auch Verbindungen zu Start-ups, Forschungseinrichtungen und Hochschulen bieten. Sie sind in der Lage, im Rahmen von IoT-Vorhaben eine unbelastete, neutrale Perspektive und aktuelles Wissen für die Umsetzung der Transformation und die Schaffung neuer Businessmodelle einzubringen. Gerade Start-ups vermitteln mit ihrer iterativen, kreativen und vom eigenen internen Denken und Schaffen losgelösten Arbeit einen entscheidenden Input für erfolgreiche Projekte. Die Nutzung von Ökosystemen kann damit künftig eine entscheidende Rolle spielen.

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