Ubitec lanciert Auto-Identifikationslösung für digitale Signatur
Digitales Onboarding ohne Identifikation per Video-Call: Das verspricht eine neue Lösung von Ubitec. Möglich wird sie durch neue Regeln des Bundesrats und eine Verordnung der EU über die elektronische Identifizierung.
Ubitec hat eine neue Lösung für die digitale Identifikation von Personen vorgestellt. "ubiID" soll es Unternehmen erlauben, Neukunden schnell und rund um die Uhr per Smartphone zu identifizieren, schreibt das Unternehmen aus Wallisellen in einer Mitteilung. Die Überprüfung brauche keine Video-Identifikation durch einen Mitarbeiter eines Call Centers, wie es beim Onboarding im Bankensektor üblich ist.
Der automatisierte Identifikationsprozess überprüft laut Mitteilung Sicherheitsmerkmale von Ausweisdokumenten aus über 150 Ländern. Der Kunde erhalte von seinem Lieferanten einen Link zum Service, der eine rechtssichere Identifikation erlaube. Er nimmt dabei per Video die Vorder- und Rückseite des Dokuments auf und macht ein Selfie. Anschliessend könne der Vertragspartner die Daten weiterverarbeiten.
Die Lösung sei beliebig wiederverwendbar, lasse sich in bestehende Business-Software-Systeme integrieren und zu einer End-to-End-Onboarding-Lösung ausbauen, schreibt Ubitec. Das Angebot werde as-a-Service ausserhalb der bestehenden IT-Infrastruktur betrieben. Unternehmen erfüllten dabei alle regulatorischen Vorgaben und deren Auditierung.
Bundesrat ändert die Regeln
Möglich macht dies eine Anpassung der Verordnung über die elektronische Signatur, die der Bundesrat am 1. April beschloss. Hier erfahren Sie mehr dazu. Neu dürfen Nutzer, die über digitale Kanäle identifiziert wurden, Verträge auch ausserhalb der Finanzbranche elektronisch unterzeichnen. Zudem sind Identifikationslösungen gestattet, welche konform mit der "eIDAS"-Verordnung der EU sind. "ubiID" weist nach Angaben von Ubitec die entsprechenden eIDAS-Zertifizierungen auf.
"Die Coronakrise zwingt uns aktuell, persönliche Kontakte zu vermeiden", sagt CEO Patrick Brazzale auf Anfrage. Sowohl die persönliche Vorsprache als auch der klassische Korrespondenzweg seien nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich. So biete beispielsweise die Post ihr Angebot "Gelbe Identifikation" nur noch eingeschränkt an. Unternehmen, die noch kein Self-Onboarding mit einer digitalen Identifikationslösung in Betrieb haben, müssten nun schnell Alternativen finden.
"Neu an ubiID ist, dass Ubitec eine eIDAS-zertifizierte Autoidentifikationslösung ins Spiel bringt und somit auch im Umfeld des Geldwäschereigesetzes zwecks Eröffnung einer Geschäftsbeziehung über das Internet genutzt werden kann", so Brazzale weiter. Die Methode der Autoidentifikation basiere auf der Idee, dass anstelle von Lichtbildern Videosequenzen aufgenommen werden Diese Sequenzen würden dann in Echtzeit analysiert und erlaubten das Prüfen von Kippeffekten und Hologrammen. Dabei komme auch künstliche Intelligenz zum Einsatz.