Swiss will einen digitalen Gesundheitspass für Passagiere
Fünf Fluggesellschaften, darunter die Swiss, führen im Dezember ein digitales Gesundheitspass-System namens Commonpass ein. Mit diesem können Passagiere per App nachweisen, dass sie nicht mit dem Coronavirus infiziert sind.
Die Swiss und vier weitere Fluggesellschaften verwenden ab Dezember einen digitalen Reisepass. Dieser soll bestätigen, dass Passagiere nicht positiv auf Covid-19 getestet wurden, wie der Hersteller über Twitter mitteilt. Entwickelt wurde die Lösung von der Foundation The Commons Project mit Sitz in Genf mit Unterstützung vom Weltwirtschaftsforum (WEF). Das System basiert auf dem Commontrust-Netzwerk und wurde im Oktober getestet. Das Commontrust-Netzwerk besteht aus Partnerfluggesellschaften und einer wachsenden Anzahl von Laboren und Gesundheitsdienstleistern auf der ganzen Welt gemäss dem Entwickler. Nun soll es von der Swiss, Jetblue, Lufthansa, United Airlines und Virgin Atlantic auf ausgewählten Flügen von New York, Boston, London und Hongkong eingesetzt werden.
Um den Commonpass zu verwenden, müssen Reisende einen Corona-Test in einem akkreditierten Labor machen. Die Ergebnisse können dann via Apple Health auf iOS- oder Common Health auf Android-Geräten hochgeladen werden. Die Plattform ist mit einer Datenbank verbunden, in der die verschiedenen Einreisebedingungen gespeichert sind. Commonpass beurteilt, ob die Testergebnisse aus einer zuverlässigen Quelle stammen und ob sie den Anforderungen des Ziellandes entsprechen. Das Ergebnis wird in einem QR-Code angezeigt. Das System stellt dadurch sicher, dass nur Laborergebnisse offengelegt werden.
Die Gesundheitsinformationen sollen dabei unter der Kontrolle der Anwender bleiben. 25 Staaten haben sich bisher verpflichtet, das System auf ihren Flughäfen einzusetzen, darunter auch die Schweiz.
Fluggesellschaften fordern Einsatz
Commonpass sowie ähnliche Technologien werden von den drei globalen Airline-Allianzen Oneworld, Skyteam und Star Alliance unterstützt. In einer gemeinsamen Erklärung forderten sie die Regierungen auf, digitale Gesundheitspässe zu verabschieden. Denn diese könnten harmonisierte Standards für die Validierung und Verifizierung der Gesundheitsdaten von Passagieren liefern. Das würde wiederum eine sichere Aufnahme des Flugverkehrs ermöglichen.
Die Pandemie traf die Flugbranche hart. Der internationale Luftverkehrsverband (IATA) erklärte, dass er einen Gesamtverlust von etwa 157 Milliarden US-Dollar für die Fluggesellschaften erwartet. Wobei der Verband allein im Jahr 2020 mit 118,5 Milliarden Dollar rechnet.
Das ist nicht die erste Corona-Massnahme der Swiss. Auf zwei deutschen Flughäfen können Vielflieger von Swiss und Lufthansa seit November ein vollständig kontaktloses Boarding-Verfahren auf der Grundlage der Gesichtserkennung durchführen. Mehr darüber können Sie hier nachlesen.